B-LABS Oval Direct Mount Rings – Testintro: von c_g
Falls ihr den jüngsten Trend verschlafen habt: „Ovale Kettenblätter sind bei 1-fach Antrieben der letzte Schrei!“
Auch wenn ich diesbezüglich mehr als skeptisch war, haben mich die Langzeiterfahrungen mit den ROTOR QX1 Kettenblättern (an einer ROTOR REX1.1 Kurbel) und die Erfahrungen mit den ABSOLUT BLACK 104BCD Oval Rings definitiv von deren Nutzen für den Biker überzeugt. Was diese bisherigen tests gezeigt haben, fährt man damit wirklich kontrollierter und kraftvoller – vor allem bei niedrigen Umdrehungszahlen, wie sie in technischen Anstiegen oft vorkommen.
Jetzt haben wir den dritten uns bekannten Hersteller ovaler Kettenblätter zum Test geladen – die B-LABS Oval Direct Mount Rings, welche erst vor kurzem mit dem begehrten Design & Innovation Award 2015 vom Enduro Magazin ausgezeichnet worden sind. B-LABS ist ein kleiner schweizer Hersteller mit Sitz in Biel, deren deutscher Vertrieb von BIONICON aus dem oberbayerischen Voralpenland übernommen wird.
Der große Vorteil des Direct Mount Prinzips bei Kettenblättern ist, neben der Gewichtsersparnis indem man die Kurbelspider weglässt, dass man auf keinen Lochkreis mehr Rücksicht zu nehmen braucht und dementsprechend vollkommene Freiheit in der Formgebung und Zähnezahl hat. Das B-LABS Kettenblatt kommt demnach von 28 bis 36 Zähnen.
Unser 30-Zahn Blatt kommt auf genau 52 g – merklich leichter als jede andere Kombi aus Spider plus Kettenblatt und zudem sehr schick anzusehen.
Es ist deutlich zu sehen, wie das Kettenblatt gegenüber der Verzahnung zur SRAM Kurbel versetzt ist.
Die B-LABS Kettenblätter bestehen aus hochfestem 7075-T6 Aluminium, sind aufwendig ausgefräst, danach schwarz eloxiert und zuletzt auch noch gelaset – letzteres allerdings nur aus optischen Gründen. Wie bei den meisten 1-fach Kettenblättern üblich beruht die Kettenführung auf einem alterniereden Zähneprofil mit abwechselnd schmalen und breiten Zähnen (oft „Narrow-Wide“ genannt).
Kompatibilität und Montage: Während die ROTOR Kettenblätter nur auf ROTOR Kurbeln oder einer speziellen Spider, die es nur für SRAM Kurbeln gibt zu fahren sind und die oben genannten ABSOLUT BLACK Oval Rings nur mit einem 104er Lochkreis kompatibel sind, nutzen die Direct Mount Kettenblätter von B-LABS die leicht austauschbare Spider der zweiteiligen SRAM Kurbeln um sich direkt montieren zu lassen.
Selbst für wenig geübte Schrauber, die wissen wie man eine SRAM Kurbeln montiert eine Sache von höchstens 5 Minuten. Eine falsche Positionierung ist aufgrund der drei unregelmäßig angeordneten Befestigungsschrauben quasi ausgeschlossen.
Neben der georderten Version für GXP-Kurbeln (also mit 24 mm Achsen) gibt es noch eine für PF30 Kurbeln (also 30 mm Alu-Achsen) mit jeweils angepasster Kettenlinie. Mit der dazugehörigen Kurbel kombiniert ergibt sich jeweils eine Kettenlinie von 47 mm für die 28er und 30er Blätter und 49 mm für die größeren Versionen.
Beide Direct Mount Versionen kosten je nach Version zwischen Euro 54,90 und 69,90. Die im Test befindliche 30-Zahn Variante kommt auf Euro 67,90.
(Zusätzlich bietet B-LABS auch eine Variante für den 104 mm BCD – systembedingt erst ab 32 Zähnen – und eine für den cyclocross-typischen 110er BCD an.)
Soweit zum Intro des B-LABS Oval Direct-Mount Oval Kettenblattes, das bereits an der SRAM X.01 Kurbel montiert ist und schon auf dem PIVOT LeSS Singlespeed Projektbike seine ersten Trailkimoleter absolviert.
RIDE ON,
c_g
Nach meiner Erfahrung passen die B-Labs Blätter in Verbindung mit einer oberen Kettenführung bei PF30 Kurbeln leider nur auf die LongSpindle (101,5mm) Variante. Bei Verwendung mit ShortSpindle (95mm) liegt die Kettenlinie zu weit innen, so dass die Montage einer Kettenführung unmöglich ist.
@ SLuette: Dank für die Info.
Demnach vertraust du der Kettenführung der Blätter alleine nicht genug und siehst eine Führung noch als notwendig für dich an? Nach unseren bisherigen Erfahrungen mit ähnlichen Kettenblättern (was ihre Zähnekonstruktion angeht) hat gezeigt, dass eine zusätzliche Führung in Kombi mit einem reibungsgedämpften Schaltwerk (SRAM Type2 oder Shimano Shadow+) nur noch sehr selten notwendig ist.
Nachdem wir das Kettenblatt vorerst am Singlespeeder nutzen, brauchen wir uns vorerst dazu ohnehin keine Gedanken machen, vielleicht aber später.
„Nach meiner Erfahrung passen die B-Labs Blätter in Verbindung mit einer oberen Kettenführung bei PF30 Kurbeln leider nur auf die LongSpindle (101,5mm) Variante. Bei Verwendung mit ShortSpindle (95mm) liegt die Kettenlinie zu weit innen, so dass die Montage einer Kettenführung unmöglich ist.“
Falsche Erfahrung! 😉
Wenn du eine short spindle BB30/PF30 Kurbel hast (3×10, oder 2×10 26/39 oder 28/42), dann brauchst du einfach nur die BB30/PF30 Version der Kettenblätter.
Es gibt bei SRAM GXP Kurbeln nur eine Achslänge.
Bei BB30/PF30 Kurbeln gibt es aber 2.
Die eine (Long spindle, 2×10 22/36, 22/34, 24/36) benötigt den gleichen Offset, wie die GXP Kurbel.
Die zweite Version, long spindle (3×10, 2×10 26/39, 28/42), benötigt die speziellen BB30 Kettenblätter mit weniger Offset.
Es sind also alle Kurbeln mit umrüstbar mit passender Kettenlinie.
Siehe auch hier:
http://www.b-labs.org/oval-chainring/
@ C_g: Also bei Neuteilen gebe ich dir da vollkommen recht, allerdings hat mein WTC nun ca. 2500Km runter und im Ruhrgebietsschlamm (wie er hier leider von Nov-März vorkommt) ist die Kette nun doch öfters mal runter gerutscht / gefallen. Da kommt mir die obere Mini Kefü vpn 77 Design sehr entgegen.
@ Sacki: Diese Info fehlte mir und ich frag mich warum Bionicon mir sie nicht gegeben hat. Ich habe das schöne Ritzel gleich nach dem montieren wieder zurück gesendet und mein Problem geschildert.
Die BB30 Kettenblätter sind erst seit kurzem verfügbar.
Als du die Probleme hattest, waren die BB30 Versionen wohl noch nicht so weit.
Allerdings ist die Info über die Kettenlinien und die benötigten Versionen bei entsprechender Kurbel schon seit Markteinführung der ersten Blätter auf der Homepage.
Dass das GXP Kettenblatt die Kettenlinie von 49mm nur mit einer GXP oder long spindle BB30/PF30 Kurbel hat, das kann man in den Tabellen nachlesen.
Alternativ kann man bei Bionicon vor einer Bestellung im Onlineshop-immer anrufen, um sich zu vergewissern, welches Kettenblatt wirklich das richtige ist, wenn man sich nicht sicher ist.
Darf ich aber fragen, warum du ein GXP Kettenblatt für eine BB30 Kurbel bestellt hast?
Ich frage deshalb:
Es gibt Kunden, die bestellen absichtlich diese Kombination, um eine sehr kleine Kettenlinie zu generieren, weil sie sehr oft auf den kleinen Gängen unterwegs sind.
In deinem Falle scheinst du aber nicht auf eine kleine Kettenlinie abgeziehlt zu haben. Deswegen verwundert mich deine Bestellung eines GXP Blattes für eine BB30 Kurbel ein wenig, und ich frage explizit nach.
Ovale Directmount Kettenblätter gibt es übrigens auch von Garbaruk.
Hallo,
ich fahre nun seit dem Erscheinen das 28er und bin soweit mit der Funktionalität zufrieden. Auch ohne Kettenführung keine Problem.
Nur, wenn es während einer Tour matschig wird, fängt das Kettenblatt an zu „schmirgeln“, recht laut sogar. Ob das so sein soll, muss??
Bin gespannt auf eure Er-fahrungen, bitte auch unbedingt mal ordentlich die schlechten Wetterbedingungen ausnutzen und berichten. Danke!
Gruß TS
@ Sacki: Ich habe das Ritzel bestellt als es (bin mir nicht sicher, aber ich meine es war im IBC) vorgestellt wurde. Das war terminlich ca. 2 Monate vor dem Liefertermin.
Damals habe ich die ganze Bestellung per E-Mail gemacht.
Das soll hier bitte keine Kritik am Produkt sein, bei mir hat’s damals halt nicht gepasst, auch wegen meiner Absicht mit KeFü zu fahren.
Mittlerweile fahre ich eine Hope Kurbel, da passt das Ritzel leider eh nicht mehr ;-)…
Keine Sorge, ich nehme das nicht als Kritik oder Ärgenis auf.
Ich wollte nur die Beweggründe erfahren, denn Kundenfeedback ist immer (naja, meistens) nützlich. 😉
@ TS:
Das Schmirgeln bei schlechten Wetterverhältnissen und dementsprechender Dreckpackung im Antrieb ist ein bekanntes Phänomen bei der 1×11 Schaltung von SRAM. Ich habe schon viele Ritzel ausprobiert, und habe meine Schaltung immer perfekt eingestellt. Sobald Wasser und Dreck im Spiel ist, kann die Schaltung mehr oder weniger stark das Rattern anfangen. Vor allem bei leichten Gängen ist dies auffällig. Dabei spielt es keine Rolle, ob es originale Kettenblätter oder nachgerüstete sind.
Wenn eine gute Kettenführung verlangt wird, darf die Kette weder zu viel radiales, noch seitliches Spiel haben und das hat natürlich weniger „Platz“ für Dreck zur Folge.
Zahnhöhe und Zahnlänge, sowohl die Zahnform auf der Ablaufseite spielen dabei ein große Rolle.
Unsere Zahnform ist asymmetrisch und an der Ablaufseite speziell geformt, so dass die Zähne beim Ablaufen weniger laufen, einen Zahn zu weit mitgenommen zu werden, was das Rattern oft verursacht.
Dennoch wird eine 1×11 Schaltung, bzw. eine Kette auf einem „echten“ N/W Ritzel mit entsprechender Kettenführfunktion immer etwas anfälliger für Dreck sein.