Ein Tag im Leben eines YETI Bike-Vertreters: von Scott Banister
Ein Tag in diesem Job ist meistens nicht das was man unter einem „normalen Arbeitstag“ versteht. Manchmal gibt es eine grobe Grundordnung, aber mit vielen Terminen, die länger dauern als geplant, Verkehrsproblemen oder gelegentlich ungeplante Verkehrskontrollen geht es mindestens ebenso um Flexibilität wie um präzise Planung.
Mein Name ist Scott und I repräsentiere einen Vertrieb mit dem Namen, Silverfish UK Ltd, und bin hin Deutschlanfd und Österreich verantwortlich für die Marken YETI CYCLES und COVE BIKES. Normalerwesie ist ein Vertreter für eine Region bestimmter Größe verantwortlich und lebt irgendwo mitten drin. In meinem Fall aber darf ich ganze zwei Nationen betreuen obwohl ich weiterhin Südwest-England meine Heimat nenne … und mein Gebiet nur hin und wieder besuche.
Ich würde euch gerne ein paar Einblicke in einen normalen Tag geben, aber um ganz ehrlich zu sein, gibt es so etwas in dem Job bisher noch nicht. Auch wenn ich den Job erst vor kurzem begonnen habe, bezweifle ich, dass es je so etwas wie eine Routine geben wird. Hier jedenfalls ein Abriss eines meiner Tage:
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- 6:30 – Aufwachen und E-Mails checken, alle die beantworten, die dringlich sind und die anderen für später schon mal durchgehen. Duschend sich selbst herrichten: Mit zerzaustem Haar und Augenringen verkauft man nichts!
- 7:30 – Frühstück und noch mehr E-Mails. Manchmal habe ich richtig Glück mit den Hotels, aber meistens sieht es eher düster aus und es heißt das was einigermaßen Essbar erschient mit viel Kaffe runterspülen.
- 8:00 bis 8:30 – Auschecken und mit dem Van zum ersten Termin fahren:
- Normalerweise habe ich ein oder zwei Termine vor dem Mittag. Mit den meisten Händlern heißt das zuerst ein wenig Smalltalk und eine Tasse Kaffe ehe es ans geschäftliche geht.
Ich glaube fest and die Macht des ersten Eindrucks. Dazu gehört es pünktlich zu sein, halbwegs gepflegt aufzutreten und freundlich sein. Hier ist Enthusiasmus angesagt! Das kann manchmal nach einer schlechten Nacht in einem miesen Hotel eine echte Herausforderung sein, aber nichts ist besser als einen guten Eindruck hinterlassen zu haben.
Bikeshop-Besitzer sind wie Haie: Sie wittern Angst und wenn man nur einen schnellen Verkauf im Sinn hat oder sie mit unnützen Infos nervt, ist das nichts anderes als wenn eine verwundete Robbe im Wasser planscht. Normalerweise wird man nicht aufgefressen, aber ihr Respekt ist schnell verloren. Daher ist für mich der Besuch selbst nur ein Teil der Gleichung. Wenn man Bikes für Euro 3- 7.000.- Bikes geht es nicht immer um die unmittelbare Bestellung.
- Mittagessen – Wenn ich überhaupt Zeit dafür habe, bedeutete es meist sich einen schnellen Bissen in der allernächsten Gelegenheit zu besorgen. Natürlich wäre es toll, sich gemütlich dazu hinzusetzen und einen gesunden Salt zu essen, aber die Realität zeigt, das das fast nie möglich ist.
- Nachmittagstermine – weiter geht’s. Die meisten Bikeshops haben nur wenige Angestellte, die auch noch verschiedene Aufgaben erfüllen. Meistens wird es in den Bikeshops an Nachmittagen etwas lebendiger und daher ist es sehr oft, dass diese termini länger dauern als erwartet, weil man ja auch Kundschaft hat. Daher macht es Sinn sich zu überlegen wen man am Nachmittag besucht und ob man ihn gut genug kennt um bei einer Verspätung nicht peinliche Momente zu provozieren.
- Besonders angenehm ist es, wenn man sich mit Journalisten oder der Presse trifft, denn die sind immer sehr freundlich und ebenso flexible in ihren tagesabläufen wie ich es ein muss – so auch bei meinem kurzen Besuch im Büro von twentynineinches wo ich mit gut 2h Verspätung aufgeschlagen bin :-).
- Nicht allzu oft, aber manchmal doch, hat man bei den Besuchen auch die Gelegenheit zu Probefahrten. Viele Händler kündigen meinen Besuch bei ihren Kunden an und dann gibt es immer ein paar Kunden, die unsere Bikes mal selber fahren wollen. Das ist der Teil meines Jobs, den ich am meisten liebe – mit anderen Menschen die Bikes genauso lieben wie ich zum Bike gehen. Bike macht immer Spaß, aber wenn man das auch nochseine Arbeit nennen darf, in der Zeit nicht am Computer oder hinter dem Lenkrad , dan ist das ein besonderer Bonus. Schließlich geht es doch um unsere Liebe zum Bike und Bikes. Sobald die Leute erkennen, dass du kein normaler, langweiliger Handelsvertreter bist, sondern ein Biker im Herzen ist der Job nur noch halb so schwer. Und auch wenn wir alle unser Auskommen mit dem Job bestreiten, so geht es bei den meisten Leuten in der Bikeindustrie weniger um Geld als um die Liebe zum Biken.
- Mein Arbeitstag endet oft wenn der Laden meines letzten Besuchs schließt, aber das ist inch immer so. Mnachmal zeihen sch die Gespräche bis weit in den Abend hinein. Und währen diese sozialen Aspekte meines Jobs sicherlich nicht immer unangenehm sind, so bin ich doch weiterhin „im Dienst“ und muss mich auch dementsprechend benehmen ;-). Wenn man sich dann doch endlich verabschiedet hat, geht die Reise zum nächsten Hotel weiter und das kann bei einem Gebiete vonder Größe meines Verantwortungsbereichs gut und gerne nochmal ein paar Stunden Fahrt bedeuten. Dennoch ist der Tag noch nicht beendet. Erinnert ihr euch an die unbeantworteten E-Mails vom Morgen? Die wollen auch beantwortet werden.
- Dann endlich geht es ins hoffentlich gemütliche Bett .. voll Vorfreude darauf welche Abenteuer der nächte tage wieder bereit hält …
Ihr habt wahrscheinlich bemerkt, dass ich aufgehört habe Zeiten aufzuführen nachdem ich aus dem Hotel draussen bin. Das legit daran, dass jeder tag seinen eigenen Plan hat und es ist beinahe unmöglich darin ein Muster zu finden.
Nachdem ich within in UK lebe, komme ich etwa jeden 2. Monat nach Deutschland, wobei eine solche Rundreise etwa 2-3 Wochen dauert. Bedenkt man die Reisekosten (Benzin, Unterhalt, Übernachtungen, …) wird schnell klar, dassich diese Zeit maximal effektiv nutzen will und jede Gelegenehit nutze, die sich mir bietet neue Freundschaften zu knüpfen. Am Ende ist so jede Reise eine Aneinanderreihung tolle Ereignisse, die in Summe aber eine Menge Energie kosten. Solange ich am Ende aber sagen kann, dass ich wenigstens ein paar Leuten YETI Bikes und deren Produkte habe näher bringen können, dann wahr es das für mich wert. Es wäre dumm Wunder zu erwarten oder grandiose Übernacht-Erfolge – eine Marke wie YETI hier wieder neu aufzubauen braucht Zeit und Mühe. Nicht jeder Händel wird sofort etwas bestellen aber es ist wichtig sich nicht entmutigen zu lassen. In diesem Job lernt man mit jedem Tag dazu und wenn man sich bemüht bleibt der Erfolg auch nicht lange aus.
Scott Bannister
(Territory Account Manager- Germany und Austria,
Silverfish UK Ltd., www.silverfish-eu.com)
(Die Bilder im obigen Artikel wurden mit freundlicher Erlaubnis von GO-CYCLE, Münster und LOVE HURTS. Regensburg hier abgebildet)
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Wie bone bereits angesprochen hat Scott auch twentynineinches einen kurzen Besuch abgestattet um uns das neue YETI ASRc vorzustellen, das wir erstmals auf der Eurobike’14 gesehen hatten. eigentlich hätte er schon am frühen Nachmittag kommen solle und wir hätten eine winterliche Trailrunde unternommen, aber wie schon oben besprochen kommt es oft anders … Der letzte Termin hat länger gedauert als erwartet, dann kam noch eine Verkehrskontrolle hinzu und so kam Scott erst kurz vor Sonnenuntergang bei uns an – viel zu spät für eine echte Runde mit dem bike und gerade noch rechtzeitig um wenigstens ein paar stimmungsvolle Bilder von dem Bike zu schießen.
Anders als die beiden langhubigen All-Mountain und Enduro-Bikes SB5c and SB6c, die mit dem hochinteressanten f Infinity Switch Link aufwarten, kommt das 100mm XC- und Marathon-Fully ASRc mit einem einfachen Eingelenkersystem aus, bei dem noch dazu der Hinterbau ohne Drehpunkt an der Hinterradnabe arbeitet – in Anlehnung an die ehemals legendären YETI “Loopstays”.
Das YETI ASRc kommt nur in den Größen MED bis XL als 29er; die XS und SM Rahmen fahren auf 27.5” Laufrädern.
Beim ASR c geht es überall um Leichtbau und so verweundert das grandiose Rahmengewicht von unter 2 kg (inkl. Dämpfer) bzw, 10,6 kg für das abgebildete Komplettbike nur noch wenig.
Doch anders als man von einem XC-Racebike erwarten würde, ist der Rahmen bereits für eine Stealth Dropper-Post vorbereitet kann laut Hersteller nicht nur mit den serienmäßigen 120 mm Gabeln zu fahren sein, sondern mit bis zu 140 mm (!) bestens klar kommen.
Natürlich kann so ein Bike nicht ganz günstig sein. Der Rahmen des YETI ASRc kommt mit Dämpfer auf stattliche Euro 3199.-. Das Komplettbike wie abgebildet mit einer SRAM XO1 Gruppe, SHIMANO XT Bremsen und DT-SWISS Laufrädern bringt es auf Euro 6190.-.
Und auch wenn die Preise nicht jedermanns Geschmack treffen, so freuen wir uns doch darauf dieses jahr ein YETI ASRc zu einem echten TNI-Test begrüßen zu dürfen.
RIDE ON,
c_g
Very nice. Enjoy reading. Thanx