TUNE Skyline AX.C 29er Laufradsatz – Erste Praxisrfahrungen : von c_g 

Noch vor Weihnachten letzten Jahres haben wir euch diese Traumlaufräder für besondere Ansprüche vorgestellt:
Carbon-verstärkte TUNE Prince und Princess Naben gepaart mit den 325 g Carbonfelgen von AX-LIGHTNESS, alles zusammen mit einem Gesamtgewicht von sagenhaften 1270 g und einem nicht minder atemberaubenden VK von 2942 Euro – das sind die Eckdaten des TUNE Skyline AX.C 29er Laufradsatz .

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Edel … edler … TUNE Skyline AX.C 29er Laufräder!

Bevor wir jedoch zu den Eindrücken der Fahreigenschaften kommen, hier noch ein paar Worte zur Reifenmontage und den Schlauchloseigenschaften. Anfangs hatte ich mich gewundert, weshalb AX der Felge eine kleine Packung Graphitpaste beilegt, denn wie unsere eigenen Versuche ergaben ist die Felge sehr gutmütig und universell was die simple Reifenmontage angeht. Selbst die engsten Testreifen in unserem Fundus (GEAX Goma TNT und WTB Vigilante TCS) waren alle ohne Hilfsmittel zu montieren.
Die Krux liegt vielmehr darin, dass AX die Felgenschulter zugunsten eines maximal sicheren Reifensitzes recht hoch konstruiert hat. Beim initialen Aufpumpen hat jeder Reifen zwar sofort sehr schön Druck aufgebaut, aber bis die Wulst ganz auf die Felgenschulter gesprungen ist, waren oft Drücke notwendig, die dem angegebenen Maximaldruck von 2,5 bar schon sehr nahe kommen. Je nach Reifen ergibt sich außerdem das Problem, dass der Luftverlust an der noch nicht abgedichteten Wulst ab ca. 2 bar oft so stark wird, dass man den Druck mit der Standpumpe fast nicht mehr erhöhen kann. Da hilft dann nur noch der Kompressor. Behandelt man aber die Felge, oder die Reifenwulst vorher mit der Graphitpaste, oder einer Reifenmontagepaste, gelingt die Montage wunderbar simpel.
Auf der anderen Seite ist der Reifensitz auf der Felge absolut sicher und selbst niedrigste Drücke und maximale Seitenkräfte haben keine Chance die Dichtigkeit oder den Reifensitz zu beeinträchtigen. Alle Versuche diesbezüglich im Fahrbetrieb, ließen die Kombi aus der AX-LIGHTNESS Felge und den SCHWALBE Nobby Nic Reifen absolut unbeeindruckt.Wie so oft auch hier kein Nachteil ohne Vorteil.

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Doch kommen wir zum eigentliche Praxiseindruck, den die letzen Wochen bei mir hinterlassen haben:

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Klar, dass wenn es um die Trailperformance geht, dass das sensationelle Gewicht ein Garant für explosionsartige Beschleunigung und leichtes Klettern sind. Das war zu erwarten, ist aber jedesmal ein tolles Gefühl, wenn man es selber erleben kann. So abgeklärt man als Biketester der ständig mit anderen Testprodukten zu tun hat auch wird, das Gefühl der Leichtigkeit und Mühelosigkeit das ein dermaßen leichter Laufradsatz erzeugt, ist etwas, das auch mir noch ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Es wäre Unfug zu propagieren, dass man einen so leichten (und teuren :-)) Laufradsatz bräuchte um Spaß zu haben oder schnell zu sein, aber es macht einfach Spaß so etwas fahren zu dürfen.

Doch mal von dem eher ofensichtlichen abgesehen – wie fahren sich dieses „Überlaufräder“? Sind sie steif genug im Antritt, präzise in der Lenkung? Wie bekommt ihnen das Fahrergewicht von 90 kg des Fahrers mit Gepäck. Die kurze Antwort darauf wäre: Ja, Ja uns Jaaaa!

Mal von der massebedingt ausgezeichneten Beschleunigung abgesehen, konnten mich die TUNE Skyline Laufräder auch in ihrer Lenkpräzision und der Steifigkeit mehr als überzeugen. Gerade im Singlespeed-Einsatz und unter Volllast bzw. mit der sehr steifen ENVE Starrgabel hatte ich schon fast damit gerechnet, dass der Laufradsatz leichte Schwächen in Sachen Steifigkeit und Präzision aufweisen würde. Doch weit gefehlt! Offensichtlich reicht die ausgesprochen großvolumige Felge (außen immerhin 33,5 mm breit!), die sorgfältige 3-fach gekreuzte Einspeichung mit 32 Speichen und die sehr hohe Speichenspannung absolut aus um einen der subjektiv steifsten 29er Laufradsätze zu erzeugen, die ich je gefahren bin! Ich bin keiner der viele Probleme mit anderen hochwertigen 29er Laufrädern hat oder ihnen notorisch mangelnde Steifigkeit vorwirft, aber der TUNE Skyline hebt den Standard trotz seines Leichtgewichts noch mal auf eine höheres Niveau. Zusammen mit dem Starrbike ergibt das ein messerscharfes Handling, das nur begeistern kann.

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Ein weiterer sehr wichtiger Aspekt der Laufräder, oder besser der Felgen, ist ihre großzügige Maulweite von 25,5 mm. Als ein Fahrer, dem mittlerweile nur noch widerwillig Felgen unter 23 mm Innenweite ins Haus kommen, bin ich sehr angetan, wie die breite AX-LIGHTNESS Felge den ebenfalls großvolumigen SCHWALBE Nobby Nic 2.35 auch bei niedrigen Drücken führt und stabilisiert. Zugegeben, sie erreichen nicht ganz das Volumen der AMERICAN CLASSIC Wide Lightning, aber dafür sind die Felgen halt auch noch mal deutlich leichter. Nach den bisherigen Erfahrungen sehe ich keine Grund nicht auch noch breitere Reifen auf der Felge guten Gewissens zu fahren.

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Die edel roten Tune Prince und Princess Naben geben sich bisher absolut unauffällig und ohne jede Einschränkungen funktionell. Weder Schlamm, noch Schneematsch oder gefrierende Nässe konnte ihnen bisher irgendwelche Schwächen in den Lagern oder Dichtungen abtrotzen.

Ich muss offen zugeben, dass ich sehr hohe Erwartungen an diesen Laufradsatz hatte. Warum auch nicht? Wer so viel Geld für einen Laufradsatz ausgibt, sollte das auch. Trotzdem hat der TUNE Skyline AX.C 29er Laufradsatz es geschafft diese nochmal zu übertreffen. Wie erwartet ist die Beschleunigung schlichtweg luxeriös, fast schon sündhaft. Ganz unerwartet setzt das LRS aber auch noch neue Bestmarken in der Steifigkeit und Lenkpräzision, was zu einem noch agileren und spritzigeren Fahrverhalten führt. In aller Kürze: Fahrspaß pur!!

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Ich werde die Laufräder noch einige Zeit auf dem Singlespeed Projektbike weiterbewegen, ehe sie später vermutlich noch auf einem Fully ihre Robustheit unter Beweis stellen müssen. Bis demnächst hier auf TNI.

RIDE ON,
c_g