NICOLAI ION15 – Testintro: von c_g

Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass wir eine NICOLAI 29er im Test hatten, das Helius TB – ein Bike, das mehr konnte, als seine 120 mm Federweg suggerieren und eines das uns so gut in Erinnerung geblieben ist, dass es auf unserer kurzen Favoritenliste für 2014 mit auftaucht.

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Das NICOLAI ION15 Testbike – Endurorakete mit 145 mm Federweg.

Als NICOLAI davon gehört hat haben sie uns sofort angeboten auch den „großen Bruder“ zu fahren, das ION15 zu dem NICOLAI selbst sagt:

27,5“??? Wir legen noch einen drauf und gehen auf 29“!!! Das ION 15 erweitert unsere ION Modellpalette um ein weiteres Endurobike. Präsentiert wird das 29“Modell mit 145 mm Federweg am Heck um als wahres Enduro Race Bike zu überzeugen. Die großen Räder versprechen außerdem hohen Vortrieb und optimale Traktion.“

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Der Rahmen

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Mit den gleichen nicolai-typischen Attributen was den Rahmenbau angeht – wie gerade Rundrohre im Hautrahmen, gerade Vierkantrohre im Hinterbau und haufenweise edelster CNC-Frästeile an beinahe allen Verbindungen – ist auch das ION zeitlos und ein wenig puristisch. Ganz sicher ein Bike für die Ewigkeit.

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Wo das Helius noch ein wenig zurückhaltend war, geht das ION in die Vollen was CNC-Fräsarbeiten angeht. Die Ausfallenden, Verstärkungsbleche, die Umlenkwippe und der Tretlagerblock sind eine Augenweide für alle die so was zu schätzen wissen. Fast zu schade um sie unter dem quietschblauen Pulverlack zu verstecken.
Die Zugverlegung ist traditionell außen, nur die Stealth-Anlenkung der Reverb Dropper Stütze verschwindet unauffällig über dem Innenlager im Sitzrohr. Maximale Wartungsfreundlichkeit ist hier durch die saubere Verlegung (an der rechten Kettenstrebe unter einer schönen Plastikführung, die gleichzeitig als Kettenschlagschutz dient) gegeben.
Entgegen den akteullen Trends hält NICOLAI auch hier am 73 mm BSA Tretlagergehäuse fest – sicher auch weiterhin die schrauberfreundlichste Lösung. Konisches Steuerrohr und 142×12 verstehen sich mittlerweile von selbst.

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Aber der Hauptunterschied zwischen den Helius Modellen und den IONs liegt in der Federungsauslegung und Geometrie. Abgestützte Viergelenker sind sie alle, doch beim ION ist der Dämpfer und die Umlenkung ans Unterrohr geheftet und ergeben damit ein etwas größeres Übersetzungsverhältnis was Dämpferhub und Federweg angeht. Mit einem Hub von 63 mm schafft es das ION15 somit auf 145 mm Federweg am Heck (zum Vergleich: das Helius TB hatte 120 mm bei 50 mm Hub).

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Geometrie

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Eine zusätzliche Option hat das ION durch das kleine Flip-Chip an der vorderen Dämpferaufhängung, durch die man den Lenkwinkel zwischen 67° und 67,5° (74° bzw. 74,5° beim Sitzwinkel, sowie das Tretlager um 8 mm verstellen kann.

Bereits auf den ersten Blick auf das Geometrie-Specsheet erkennt man, dass das ION15 noch etwas aggressiver ausgelegt ist als das von uns bereits als endurolastig bezeichnete Helius TB. So ist der Lenkwinkel (je nach Position des FlIp-Chip) um 1 – 1,5° flacher, bei ähnlichem Sitzwinkel. Trotz längerem Federweg konnte der Hinterbau noch mal kürzer konstruiert werden und schafft es auf extrem gute 440 mm. Ein Argument, das sich bestimmt in einem noch verspielteren Handling durchschlägt. Wie und ob sich das allerdings auf die Kletterfähigkeit auswirkt … wir werden sehen.  Der Reach und die Oberrohrlängen bleiben beinahe konstant hier wurden keine größeren Experimente vom Bewährten gemacht. Nur der Stack und die  Übertandshöhe wachsen durch den größeren Federweg um 25-30 mm, weshalb ich hoffe mich auch gleich auf dem Bike wohl zu fühlen.

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Die Ausstattung

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Was die Ausstattung angeht, ist unser ION15 ein spannender Mix. Bei der Schaltung kommt der bewährte SRAM X1 1×11 Antrieb mit einer ETHIRTEEN TRSR Kurbel und 30er Kettenblatt zum Einsatz. Die Bremsen stellt AVID mit der Elixir Trail 9 (vorne und hinten 180 mm) und die Laufräder kommen aus dem Hause NOTUBES mit breiten FLOW EX Felgen und robusten HOPE Naben. Die Reifen wirken dabei etwas unterdimensioniert mit CONTINENTAL Trailking 2.2er in der Protection Variante.

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Was Cockpit und Sitzgelegenheit angeht, setzt das ION15 auf direktes Handling mit einem 50 mm TRUVATIV Vorbau und einem 780 mm breiten ANSWER Alu-Riser Bar, sowie einer ROCK SHOX Reverb Stealth Sattelstütze mit dem sehr erfreulichen aber leider immer noch seltenen  150 mm Hub. Den Sattel stellt WTB mit einem Volt.

10 NICOLAI ION15Bei den Federelementen wird es allerdings spannend. Vorne werkelt eine uns SUNTOUR AION LOC2 Federgabel mit 140 mm. Interessant, ist der Rahmen doch für Gabeln zwischen 150 und 160 mm gedacht. Mal sehen. Die Luftgabel verfügt über 34 mm große Tauchrohre und einen von oben zuschaltbaren Lockout, sowie eine Reboundverstellung rechts unten. Die Laufräder werden mit der eigenen Q-LOC Steckachse befestigt, die sich von beiden Seiten montieren lässt und über einen Expandermechanismus klemmt. Auf den ersten blick wirkt das System etwas umständlich, aber auch hier wird der Praxistest Klarheit bringen.

Auf den Abbildungen ist in dem Bike noch ein SUNTOUR Durolux RC Dämpfer zu sehen, doch NICOLAI hat uns gebeten das ION15 mit dem extra zugesandten Seriendämpfer, einen ROCK SHOX Monarch Plus zu fahren und zu bewerten.

Das komplette Bike, so wie abgebildet bringt es auf gute 13,97 kg und würde mit dem Monarch Plus Dämpfer auf 4499.- Euro kommen.  Das Rahmenkit ohne Dämpfer käme auf 2199.- Euro und wird von NICOLAI mit einem Rahmengewicht von ca. 3.35 kg angegeben. Zusammen mit dem speziell getunten ROCK SHOX Monarch Plus Dämpfer kommt der Rahmen auf auf 2549.- Euro bzw. mit einem CANE CREEK DB Air CS auf 2729.- Euro.

Soweit zum Intro des NICOLAI ION15 29er Endurobikes. Demnächst geht es damit auf die Trails … und ihr werdet als erste davon hören wie uns das edle Stück gefällt.

RIDE ON,
c_g