BREEZER Supercell Team – Erster Eindruck: von Grannygear
Nachdem wir euch das Bike im Testintro ausführlich vorgestellt haben, war es an der Zeit das BREEZER Supercell Team mit Pedalen auszustatten und damit die Trails zu erobern.
Es hat ein wenig gedauert, bis ich die Federung richtig eingestellt hatte. Anfangs bin ihc mit etwas zu wenig Luft gefahren und da war das Bike relativ unruhig im Antritt. Nachdem ich mich noch mal mit den Jungs von BREEZER kurz geschlossen hatte um zu erfahren, wie die ihre Bikes abstimmen, bin ich noch mal schrittweise mit dem Dämpferdruck nach oben gegangen. Jetzt fühlt es sich genau richtig an, sackt unter Last kaum weg und ist dennoch schön sensibel auf kleinere Schläge.
Das Supercell zählt zu den wenigen Bikes, auf denen ich mich vom ersten Augenblick an sehr wohl gefühlt habe. Die Sitzposition und das Handling haben mir sofort sehr gut gefallen und ich fühlte mich von Anfang an sehr sicher damit. Mit dem steilen Sitzwinkel von 74,5° und dem langen 110 mm Vorbau hat das Supercell in der Größe XL für mich eine etwas frontlastige Gewichtsverteilung, aber die hat mich nie gestört. Stattdessen erleichtert sie mir das Aus-dem-Sattel-gehen und fährt sich im Wiegetritt sehr bequem. Außerdem hilft es dabei in sehr steilen Anstiegen nur mit wenig Gewichtsverlagerung überall hoch zu kommen. Der XL Rahmen ist mir mit meinen 188 cm und 86 cm Beinlänge keineswegs zu groß. Außer, dass ich den Vorbau etwas nach unten gesetzt habe, hat es mir auf Anhieb gepasst.
Das M-Link ist eine interessante Sache. Jedes mal wenn ich mir das Gelenk dort inmitten der Kettenstreben ansehe frage ich mich wie es funktioniert. Hier haben wir ein System, ähnlich den modernen VPP-Hinterbauten, wo man sich einfach nicht ganz erklären kann wie es funktioniert. Hierzu braucht es wohl eine gute Software und Computerpower, aber da es letztlich doch nur darauf ankommt wie es sich auf dem Trail fährt … Denn dort gibt es eine echt gute Figur ab. Es gibt ein paar Feinheiten und Details, die ich noch für mich selber untersuchen möchte, ehe ich es hier schreibe, aber im Großen und Ganzen gehört das M-Link zu den effizientesten und antriebsneutralsten Systemen, die ich kenne. Selbst mit komplett offenem Dämpfer ist das Heck im Antrieb sehr ruhig … „neutral“ wäre das richtige Wort. Mit der kurzen Testphase bisher würde ich das Supercell eher in die Riege der strafferen und auf Effizienz getrimmten Trailbikes zählen, als zu den super sensiblen.
Ich mag es dass das Bike mit einer Gabel mit 51 mm Offset ausgestattet ist. Mit dem steilen 70° Lenkwinkel und den eher längeren 449 mm Kettenstreben passt der Mix sehr gut. Generell habe ich beobachtete, dass der 51 mm Offset bei fast allen Bikes fast nur Vorteile eingebracht hat – er erhält ihnen eine gewisse Agilität in langsamen Passagen und mindert die Laufruhe bei Top-Speed dennoch fast nicht.
Dennoch ist hier nicht alles eitel Sonnenschein: Das Gewicht ist bergauf sehr wohl spürbar. Die effiziente Federung lässt einen das zwar nicht immer spüren, aber besonders, wenn es technischer wird, man kurz über ein Hindernis springen will oder eben wenn man einfach nur steile Abschnitte hoch kurbelt … dann merkt man die 14,2 kg doch sehr deutlich. Schade, denn etwas leichter würde das Supercell ganz sicher noch eine ganze Menge mehr Spaß machen. Wie schon geschrieben, liegt wohl viel Gewicht im Rahmen begraben und bei BREZER hat man mir schon angekündigt, dass die nächste Generation des Bikes wohl etwas leichter ausfallen wird. Auf der anderen Seite ist der Rahmen definitiv sehr steif und direkt. Man merkt definitiv, dass das Rahmengewicht nicht sinnlos verpufft, sondern sehr auch der Steifigkeit zugute kommt.
Auf jeden Fall , wenn man nicht gerade einen Sprint hinlegt, fährt sich das Supercell mit der M-Link-Federung sehr antriebsneutral und angenehm. Außer im Wiegetritt fahre ich den Dämpfer fast immer komplett offen. Wie mir schient hat das System einen guten, stabilisierenden Anti-Squat-Effekt der das Bike auch mit viel Gewicht auf der Hinterachse (bergauf) kaum einsinken lässt. Außerdem scheinen Bremskräfte das M-Link wohl auch recht unbeeindruckt.
Soweit zum ersten Eindruck der BREEZER Supercell Team. Wenn es das Wetter erlaubt, folgen noch ein paar längere Ausfahrten ehe ich mehr dazu schreibe.
Bis bald,
Grannygear