ROTOR Rex 1.1 Kurbelgarnitur & QX1-Rings – Zwischenfazit: von c_g
Seit dem letzten Zwischenstand zur High-End-Alukurbel des spanischen Herstellers ROTOR bin ich die REX 1.1 Kurbel mit dem ovalen 1-fach QX1-Ring noch sehr viel gefahren. Wer eine Auffrischung zu den technischen Spezifikationen, Gewichten usw. braucht, findet diese, samt Beschreibung des Einbauprozesses im Testintro.
Was die REX 1.1 Kurbelgarnitur angeht, gab es nach der bisher tadellosen Performance nur eine einmalige Auffälligkeit:
Ca. 1 ½ Monate im Test haben sich auf einmal leichte Knackgeräusche im Tretlager eingestellt. Nachdem die Lager selbst weiterhin spielfrei und leichtgängig waren, erinnerte ich mich daran, dass das spezielle ROTOR Tretlager ohnehin recht leicht in das PF92 Tretlager des CUBE Stereo Rahmens zu pressen war und so habe ich als erstes einfach das Tretlager noch ein zweites Mal mit ein paar Tropfen Loctite (mittelfest) eingebaut. Seither ist absolute Ruhe.
Auf Nachfrage bei ROTOR hierzu meinte man, dass das Lager samt seiner Alu-Lagerschalen extrem präzise gefertigt wäre (etwas das ich ROTOR angesichts ihrer Detailliebe und Präzisionsfertigung gerne glaube :-)) und es in solchen seltenen Fällen bisher immer an den Rahmen gelegen hätte, die wegen der normalerweise mit Plastikschalen versehenen PF92 Lager oft ziemliche Toleranzen aufweisen. Mit den mir zur Verfügung stehenden Messmethoden konnte ich das leider nicht verifizieren oder widerlegen, daher werden wir die Sache pragmatisch angehen, den Test noch etwas verlängern und die Rex 1.1 Kurbel an einem zweiten Bike (einem geplanten Singlespeed-Projekt) den Winter über nutzen. Wenn sich der Fall wiederholt werdet ihr davon hören.
Alle anderen Aspekte der Kurbel wurden bereits im Zwischenstand angesprochen – top Steifigkeit, schicke Techno-Optik, schmaler Q-Faktor, aber wegen der ausladenden Achskonstruktion mit leichten Tendenzen mit dem Schuh/Fuß an der Kurbel zu streifen.
Nicht loslassen will mich allerdings das Konzept der ovalen Kettenblätter, die ROTOR mit ihren Q-Rings wieder salonfähig gemacht hat. Wer sich erinnert, war ich anfangs mit der Positionierung der Ovalität nicht ganz zufrieden. Ich hatte immer das Gefühl, dass der größte Umfang zu spät Erst das Umschrauben von der gängigsten OCP-Position 3 auf OCP 2 hat mir das Tretverhalten gegeben, das ich bevorzuge.
Seither war ich mit dem CUBE mehrfach in den Alpen unterwegs, bin dabei diverse Trail hoch getreten. Auch wenn ich konditionell und kräftemäßig öfter an meine Grenzen gestoßen bin kann ich nicht leugnen, dass mir die Dosierung meiner Kräfte damit einfach besser gelingt. Es gab diverse Momente, in denen ich mich gewundert habe, wie das ovale Blatt dabei hilft die Grenzen der Traktion superpräzise zu erfühlen und ganz auszureizen.
Es fehlt mir an Möglichkeiten die Beobachtung in Zahlen zu belegen, auch was die Effizienz angeht, die ROTOR selbst als 7 % besser angibt als mit runden Kettenblättern, aber ich kann klar sagen, dass ich ovale Kettenblätter mehr als nur interessant finde. Die ovalen Kettenblätter wie sie bei ROTOR ausgeführt sind haben etwas das mich aufmerken lässt und deren Praxiswert ich gerne noch mehr auf den Grund gehe.
Ein weiterer Grund für eine Verlängerung des Tests der mit einem Singlespeed-Bike natürlich noch etwas herausfordernder wird.
Wohlgemerkt – ovale Kettenblätter sind etwas, das erst mit dem Aufkommen der 1×10 und 1×11 Schaltungen wirklich an Traktion gewinnen konnte. Mit einem Umwerfer sind sie einfach zu Kompromissen in der Schaltperformance verdammt, aber mit einem Einfach-Kettenblatt können sie sich von der besten Seite zeigen. Genau aus diesem Grund kann das QX1 Kettenblatt von Rotor auch stärker oval sein, als deren Mehrfach-Kettenblätter. Nur gut dass ich ein bekennender Fan der 1×11 Schaltungssysteme bin wie hier zu lesen ist.
Was bleibt ist die Ungewohntheit, wenn man an einem Bike ovale, an einem anderen runde Kettenblätter fährt, aber auch dagegen kann man mittlerweile etwas machen ….
RIDE ON,
c_g