ERGON SME3-S Sattel – Praxiserfahrungen (& Eurobike’14 News): von c_g
Das erste mal habe ich ihn auf der Eurobike 2013 gesehen (hier), danach kam er mir das erste Mals auf dem NICOLAI Helius TB unter den Popo und seither hat und RTI SPORTS ein Testmuster des Enduro-Sattels ERGON SME3 Pro zur Verfügung gestellt – das mittlerweile gute 4 Monate beinahe im Dauereinsatz bei uns gewesen ist.
Der Test was insbesondere interessant, weil ich ja letztes Jahr schon den eher für XC und Touren ausgelegten SM3-M gefahren bin, der auf den ersten Blick einiges am Gemeinsamkeiten mit dem SME3 teilt. So wurde die grundsätzliche Form beibehalten, die Flanken aber etwas heruntergezogen und der Sattel etwas verkürzt, damit man sich leichter auf dem Sattel bewegen kann – wie gesagt, der SME3 ist explizit für Enduro und technische Trails gemacht und soll daher vor allem viel Bewegungsfreiheit bieten … doch die Frage die ich mir zusätzlich klären wollte, war, wie gut er sich auf längeren Ausfahrten fahren würde.
Unser Testmuster war ein SME3 in der Pro Version, also mit Titangestell und Carbon-Sitzschale, im schicken blauschwarzen Dekor und in der Größe S, der im Laden € 129,90 kostet. Mein persönlicher Sitzknochenabstand beträgt ca. 11-12 cm, womit ich genau zwischen den beiden angebotenen Größen des SME3 liege … die Testphase auf dem NICOLAI hat mich aber letztlich doch dazu gebracht, die kleinere Größe zu wählen.
Das angekündigte Gewicht von 225 g wurde mit 227 g auch bei unserem Testmuster ziemlich genau erreicht. Damit zählt der SME3 zum sehr guten Mittelfeld der Gewichtsklassen.
Alternativ kann man mit der Topversion SME3 Pro Carbon (zusätzlich mit Carbonstreben) noch weitere 35 g einsparen (und gleichzeitig 50.- Euro drauflegen ;-). Nach unten gibt es noch zwei weitere Modelle – (siehe Tabelle oben).
Wie auch der SM3 erzeugt die gerade Bauweise viel Beweglichkeit auf dem Sattel und was mich persönlich jedes mal bei den ERGON Sätteln verwundert auch richtig viel Komfort.
Angesichts der schlanken und flachen Bauweise ist es kein Wunder, dass der Sattel es dem Fahrer sehr einfach macht die Hüfte zu neigen, nach hinten und was noch viel wichtiger ist, auch wieder nach vorne zu rutschen. Insgesamt kann ich dem SME3 was die Bewegungsfreiheit auf dem Bike angeht absolute Bestnoten geben. Er ist was das angeht in Formgebung, aber auch den smarten Details, wie den besonders reibungsarmen Sattelflanken oder auch dem hinten gepolsterten Sattelende einfach bis ins Letzte für technische Fahrer gemacht.
Auch was die Robustheit angeht, sieht man den blauen Teilen zwar etwas Farbabrieb an, aber weder die Nähte, noch die oft so schnell angekratzten Kanten zeigen bisher nennenswerte Gebrauchspuren.
Doch, was mich zusätzlich wirklich überzeugt hat war der für meinen Geschmack auch sehr gute Sitzkomfort des SME3.
Ich habe ihn auf genug langen Touren über Tage hinweg gefahren und nie irgendwelche Beschwerden gehabt. Ich nehme an es wird nicht jedermann liegen Hüfte und Gesäß so frei bewegen zu können – insbesondere Fahrer, die das „Eingebettetsein“ in Bananensitze schätzen, werden sich erstmal umgewöhnen müssen – aber ich hatte während der gesamten Testphase nie Probleme mit Taubheitsgefühlen oder sonstigen bekannten Sitzbeschwerden.
TESTFAZIT: ERGON hat mit dem SME3 einen erstklassigen Sattel für alles von All-Mountain bis Enduro entwickelt. Die Bewegungsfreiheit ist exemplarisch, das Design sehr gefällig und die Haltbarkeit ausgezeichnet. Der zusätzliche Bonus der unterschiedlichen Sattelbreiten hilft zusätzlich den Komfort zu erhöhen. Doch anstatt nur dort zuhause zu sein, wo man ohnehin nie lange im Sattels sitzt, hat sich der ERGON SME3 auch auf langen Touren mehr als nur durchschnittlich geschlagen — ein echtes Mulitalent.
Aus meiner Sicht ist der ERGON SME3 keineswegs nur ein Enduro-sattel, sondern einer der derzeit besten Allrounder für Fahrer, die mehr „auf“ als „im“ Sattel sitzen wollen.
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ERGON Sattel-Neuheiten von der Eurobike’14
Natürlich haben sich die Sattelspezialisten von ERGON nicht auf ihren Loorbeeren ausgeruht, sonder haben sich weitere Gedanken um den perfekten Sattel für jeden Fahrer gemacht.
1, Was den SME3 angeht, bleibt er unverändert im Rennen, wird aber in der Pro Carbon und Pro Version durch zusätzliche Farbvarianten verstärkt – neu sind dabei die rote und die pinke Limited Neon Edition. Den Comp wird man künfitg an den weißen Flanken erkennen und der SME3 bleibt eine schwarze Variante.
2, Der bisherige SM3 wurde noch etwas überarbeitet und bekommt für 2015 den Zusatz R – er heißt also SMR3.
3, Ganz neu ist dafür die SMC3 Serie.
Hier sind die Sättel explizit für den Toureneinsatz konzipiert, haben einen noch ausgeprägteren Entlastungskanal, flexible Flanken und allerlei anderen sinnigen Details, die dem Fahrer lange Stunden im Sattel versüßen sollen.
Der SMC3 wird in 3 Breiten kommen und in 3 Varianten:
- Die Pro-Version, der wie alle Pro-Modelle mit Titangestell, Carbon-Sitzschale ausgestattet ist, wird 129,90 kosten und soll je nach Größe, zwischen 220 und 235 g wiegen. Die Pro Version kommt in schwarz und weiß.
- das Comp-Modell wird € 99,95 kosten und 235 bis 250 g wiegen. Der Hauptunterschied zum Pro liegt in der etwas steiferen GFK-Sitzschale
- das Basismodell SMC3 verzichtet zusätzlich auf das Titangestell (hier Cro-Mo), wiegt dadurch20 g mehr und kostet magere € 79,90.
RIDE ON,
c_g