WTB Trailblazer 27.5 X 2.8er Reifen / B+ Test – Zwischenbericht: von Guitar Ted

(Seit unserem letzten Update zu B+ ist auch GT auf einem Satz der neune WTB Trailblazer B+ Reifen unterwegs. Hier seine bisherigen Eindrücke:)

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Der WTB Trailblazer 2.8″ 27.5er Reifen auf einer VELOCITY Blunt 35 Felge.

Ich habe meine Trailbalzer von Anfang an auf  einem Satz VELOCITY Blunt 35 Felgen (30 mm Maulweite) montiert und bin die Kombi seither sowohl auf meinem SALSA Fargo wie auch dem OS BIKES Blackbuck Singlespeeder gefahren – beides Starrbikes.

Hier gleich zwei Anmerkungen: Mit den Blunt 35 Felgen hat der WTB Trailblazer auch hinten hinten auf jedes der Versuchsbikes gepasst, mit ordentlicher Reifenfreiheit in alle Richtungen.
Außerdem muss ich kurz anmerken wie sehr mir die Optik der voluminösen Reifen auf den beiden Stahlbikes (und auch den paar anderen Bikes auf denen die Laufräder probeweise montiert waren) gefällt. Klasse!

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OS Bikes Blackbuck mit dem WTB Trailblazer.

Fahreindrücke: Ich habe meine Trailblazer Testmuster von vornherein schlauchlos gefahren und habe dabei mit Drücken zwischen 1,0 und 1,5 bar experimentiert. Den Start durfte das SALSA Fargo machen, das geeignete Bike um die Qualitäten als Tourenreifen zu erfahren.

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Das SALSA Fargo mit den B+ Laufrädern … Bikepacking und B+ passen gut zusammen.

Das Fahrgefühl war wunderbar satt und viel sanfter al mit den 2,2“ breiten 29er Reifen, die ich vorher auf dem Bike gefahren bin. Interessanterweise ist mir mit den breiten Reifen nie ein ungewohntes Lenkgefühl aufgefallen, wie ich es sonst von sehr breiten Reifen kenne. Der Reifenquerschnitt entspricht einem nur leichten Oval und zusammen mit der fast durchgehenden Reihe von Mittelstollen  fährt sich der Trailblazer ausgesprochen schnell und sanft. Dennoch war das Laufrad-Gesamtgewicht gegenüber der leichtern 29er Kombi zu spüren … kein Wunder bei über 900 g für die Trailblazer verglichen zu den 600 g Reifen vorher a fast, easy to spin up feel. However; the weight of the wheels was noticeable. Das Zusatzgewicht war selbt mit einem voll beladenen Bike definitiv zu spüren.

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Die gute Reifenfreiheit mit dem Fargo (links) und dem Blackbuck (rechts).

Der klare und auffälligste Vorteil an dem Fargo war aber das seidenweiche und wunderbar gedämpfte Fahrgefühl und die Art wie die Reifen über wichen Untergrund wie Sand oder losen Schotter gerollt sind. Ein Ansatz von Fatbike war definitiv zu spüren. Daher stellt B+ (hier in Forme der Trailblazer Reifen) für mich ein Kompromis am Touringbike dar: Wer es möglichst leichtfüßig schnell in der Beschleunigung will, ist mit leichten 29er Laufrädern/Reifen besser bedient. Wenn du aber größeren Wert auf Komfort legst und oft auch sandigen, kiesigen oder allgemein weichen Böden unterwegs bist, dann sind die Trailblazer die bessere Wahl.

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OS BIKES Blackbuck mit den WTB Trailblazer Reifen

Danach war der Blackbuck Singlespeeder dran … und hier haben die Trailblazer andere Charakterzüge gezeigt.

Hier waren die Laufräder gegenüber den vorher montierten, etwa gleichschweren 29er Laufrädern spürbar leichter zu beschleunigen. Da facto habe sie sich hier leichter angefühlt als sie es wirklich waren. Die Geschwindigkeit halten ist eines der Schlüsselelemente beim Singelspeeden und die großen, voluminösen Reifen halfen mir den Speed auf dem Trail besser zu halten und weniger zu bremsen, weil die Dinger einfach leichter über kleinere und mittlere Hindernisse hinwegrollen und weil sie sich trotz des schnellen Profils auf trockenem Boden sagenhaft gut festbeißen.

Auf Matsch und Schlamm fühlen sich die Reifen nicht wohl, aber auf jedem anderen Untergrund ist der Grip grandios. Die Kombination mit den Blunt 35 Felgen brachte genau das richtige Maß an Diederdruckstabilität ohne das Profil zu flach zu machen, so dass es auch bei 1 bar in den Kurven nie schwammig wurde. Interessant war auch, dass sich die Laufräder durchaus steifer angefühlt haben, als meine vorher gefahrenen 29er Laufräder.

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Ein Größenverlgeich mit den ON-ONE Chunky Monkey 2,4“ Reifen auf einer Velocity Dually, (links), die WTB Trailblazer auf der VELOCITY Blunt 35 (Mitte) und eine 27.5 x 2.1“ Kombi rechts hinten.

Zwischenstand: Während B+ zwangsläufig keine Leichtgewichte sind, haben meine Tests – ergänzend zu c_g’s Fully-Erfahrungen hier – durchaus ein sehr gutes Potential für Singelspeeder und Starrbikes ergeben. Überall, wo Grip, Schwung ein weiches Rollen zählen, sind große Reifen immer willkommen. Mit meinem kürzlichen Test mit 29+ Laufrädern/Reifen im Hinterkopf, finde ich, dass die Trailblazer 2.8/Blunt 35 Kombination klar besser beschleunigt als die 29+ Kombi dafür aber kleinere Kompromisse bei den Rolleigenschaften und in der Traktion eingeht. Die Unterschiede sind aber nicht sehr groß.
Der große und wirklich relevante Unterschied ist aber, dass B+ eben in Bikes passt, die man schon hat, während man mit 29+ eben einen komplett neuen Rahmen und Gabel braucht, oder eben ein Fatbike, das man mit 29+ Laufrädern umrüstet. Für B+ braucht man somit nur einen anderen Laufradsatz und genau darin leigt der größte Vorzug von B+. Ob man das gleiche Fahrgefühl auch mit sehr großen 29er Reifen und überbreiten Felgen hinbekäme? Vielleicht, aber nicht jeder Reifen kann mit sehr breiten Felgen und egal was man macht, das volle Volumen der Trailblazer wird man auch damit kaum erzielen können.

Ich werde noch ordentlich Trailtime mit den WTB Trailblazer reifen ansammeln ehe ich mich mit einem Fazit wider melde. Bisher sind die Erkenntnisse aber durchaus vielversprechend für eine große Zahl von Bikern.

Guitar Ted