CARBONICE Schellen „Max und Moritz“ für AVID/SRAM Bremsen und Shifter – Kurztest: von c_g
Neben den üblichen 29er Bikes und Komponenten bekommen wir hin und wieder auch kleine Komponenten zum Test, wie die ultraleichte Sattelstütze „Flotte Lotte“ und den ebenso leichten Lenker „Wilde Hilde“, die wir kürzlich im Test hatten.
Jetzt bringen die Leichtbauexperten von CARBONICE ein Upgrade für die vielen Fahrer von AVID Bremsen und SRAM Trigger-Schalthebeln unter dem Namen „Max und Moritz„. Nach Aussage von Michael Holzner, dem Mann hinter CARBONICE, hat er das Produkt entwickelt, weil er die Idee von Avid, die Bremse auf diese Art zu klemmen zwar genial fand, aber im Gewicht noch viel Potential gesehen hat. Und das hat dann mit der Carbonklemmschelle ausgenutzt.
Ein Produkttest allein um ein paar Gramm zu sparen, aber dafür richtig viel Geld bezahlen? Tatsächlich soll die superleichte handgefertigt Schelle mit Alu-Schrauben und Aluadaptern mit € 59,95 nur geringfügig mehr kosten wie die AVID Matchmaker-X Schelle, deren empfohlener VK bei € 55.- je Paar liegt (zugegeben, die Straßenpreise der SRAM Produkte weichen davon zum Teil erheblich ab).
Doch jetzt zur CARBONICE Schelle. Anders als bei SRAM ist sie einteilig und nicht aufklappbar, sondern aus einem Teil – wahlweise im UD oder 3-k Finish. Der Adapter wird direkt an der Klemmschraube fixiert. Mit Adapter bedarf es zu der farblich abgestimmten Alu-Schraube (diverse Farben, unsere war grellgrün) keine Kontermutter, ohne schon.
Der aufmerksame Leser erinnert sich eventuell, dass wir das Produkt bereits am QUANTOR Kraftwerk im Test hatten, wo es bereits ohne weitere Auffälligkeiten funktioniert hat, nur eben ohne dem Matchmaker Adapter.
Insgesamt wiegt eine CARBONICE Schelle mit Adapter ca. 7 g, das Original von SRAM dagegen gut das 2- bis 3-fache.
Die Montage der Teile ist denkbar einfach. Da das System nur mit SRAM Bremsen kompatibel ist, habe ich es am NICOLAI Helius TB, dem zu dem Zeitpunkt einzigen Bike mit einer solchen Bremse montiert. Wegen der Matchmaker Reverb Steuerung links war sie allerdings nur recht zu verwenden – in Kombination mit den X01 Stifter – mein Test bezeigt sich als nur auf Moritz ;-).
Einmal montiert, bin ich das Teil dann über ca. 2 Wochen am Helius gefahren. Ich selber fahre meine Trigger-Shifter immer sehr steil und die Bremsen immer ca. in einem 45° Winkel zum Boden – mit AVID´s Matchmaler Systemen kein Probleme, wie dieses ja unabhängig einstellbar sind – durch die fixe Neigung des Shifters gegenüber des Bremshebels bei der CARBONICE Schelle aber musste ich die Bremse deutlich steiler fahren um noch gut an den Schalthebel zu kommen.
Es mag sein, dass ich hier eine etwas ungewöhnliche Handposition fahre, denn nach CARBONICE hätten sie ihre Relativposition nach diversen Testläufen mit verschiedenen Fahrern bestimmt und ausgewählt, aber für mich war es nicht ideal. Michael Holzner meinte auf meine Nachfrage aber: „Falls sich herausstellen wird, dass einige Fahrer so empfinden wie du, wird es einen anderen Adapter geben … technisch ist das kein Problem.“
In allen anderen Belangen blieb die Schelle vollkommen unauffällig, hat den Bemsehebl und die Shifter zuverlässig auf Position gehalten und war vor allem dadurch positiv, dass die Schelle so gut wie nicht am Lenker auftägt und sich auch von oben sehr angenehm greift.
Fazit: Die Aufgabe einer Brems- und Schalthebelbefestigung ist es eben dieses Bauteile sicher am Lenker zu fixieren. Genau das tut die CARBONICE Schelle vollkommen unauffällig und zuverlässig. Ob man die wirklich braucht? Nicht unbedingt, aber wer SRAM-Shifter fährt und sowieso sein Cockpit über eine Matchmaker Schelle aufräumen will und gerne eine exklusive Alternative ans Bike schraubt, für den ist die Schelle durchaus interessant – vorausgesetzt die Ergonomie passt und man will nicht auch noch die X-Loc Klemmung der Reverb mit integrieren.
Wer versucht, jedes Gramm aus seinem Bike herauszuquetschen oder auch auf der Suche nach einem optischen Extra sucht, für den ist die CARBONICE Schelle sehr wohl interessant, zumal sie im Verhältnis keineswegs überteuert ist. Wer allerdings großen Wert auf maximale Einstellbarkeit legt, sollte sich lieber an das Original von AVID/SRAM halten.
RIDE ON,
c_g
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Ps: Außerdem teilte uns CARBINCE mit, dass s künftig neben dem bereits getesteten geraden Lenker nun auch eine Lowriser-Version der Wilden Hilde geben wird – in bekannte CARBONICE Manier mit extrem niedrigen Gewicht und in D handgefertigt. Die Eckdaten: 15 mm Rise mit 6° Backsweep und einem Gewicht von 125 g bei stattlichen 750 mm Breite.
Der UVP liegt bei € 199,95.