WTB Trail Boss TCS 2.25″ Reifen – Testfazit: von MG

Wenn es um Komponenten geht, sind für mich Reifen eines der spannendsten Themen. Es gibt kaum ein anderes Bauteil, das sich so einfach austauschen lässt und das zugleich einen so großen Einfluss auf das Fahrverhalten eines Bikes hat.

1 WTB TrailbossDarum war ich hochgespannt als ich einen Satz WTB Trailboss TCS Reifen mit 2.25“ Breite zum Test bekommen habe. Guitar Ted hat hierzu ja bereits ein ausführliches Intro geschrieben, daher kann ich mich hier ganz und gar auf die Praxiseindrücke konzentrieren.

10 TrailbossDas erste was es zu sagen gibt, ist wieder einmal die ausgezeichneten Schlauchlos-Eigenschaften des WTB TCS Schlauchlos-Systems. Solange man Felgen mit UST oder UST-konformen Dimensionen fährt gibt es kaum etwas Besseres und mit meinen MAVIC Crossmax 29er Laufrädern waren sowohl die Montage, wie auch das Aufpumpen kinderleicht.
Der deutliche Knall hat mit dem Einrasten des Reifens auf der Felge hat mir von vornherein viel Sicherheit was den Halt angeht vermittelt und ich hatte bis jetzt keinerlei Probleme.
Anfangs bin ich die Reifen mit ca. 1,4 bar gefahren, später sogar bis 1,2 bar und ich hatte keinen einzigen Fall ungewollten Luftverlustes. Klasse!!

Bereits auf der ersten Ausfahrt mit dem Trail Boss ist mir aufgefallen, wie ruhig und schnell die Reife laufen. Für einen Reifem mit solchen Stollen ist der Rollwiderstand überraschend gering und hat mich von Anfang an begeistert – ein Umstand der mit besonders gut gefallen hat, weil ich gut 30 min mit dem Bike unterwegs bin ehe ich die ersten echten Singletrails erreiche – etwas, das mit dem WTB Trail Boss wirklich gut geht. Auch wenn sie sicher keine XC-Marathonreifen sind, so denke ich könnte man sie für das eine oder andere Event in der Art sehr wohl nehmen – ich würde es. Evtl mit dem Trail Boss vorne und hinten einen breiten WTB Nineline 2.25“ (hier getestet) – eine Kombination, die ich in nächster zeit selber mal ausprobieren werde.

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Pauschal hat der Trail Boss einen eher rundlichen Querschnitt, obwohl die leicht erhöhten Seitenstollen das wieder ein wenig kaschieren. Damit verhält sich der Trail Boss bei jeder Neigung sehr angenehm und kontrolliert. Kurvenfahrten jeder At waren damit wunderbar sicher und kontrolliert. Die vielgestaltigen Stollen sind oft geschlitzt oder habe getreppte Kanten, was zusätzlichen Grip bringt. Das 2-fach Compound mit weicheren Seitenstollen bringt richtig viel Kurvenhalt auf festem oder rutschigem Untergrund und die härtere Lauffläche hat sich als sehr langlebig erwiesen.

Im Kurvenhalt fand ich die Reifen sehr kontrolliert und gutmütig. Ich bin sie auf staubtrockenen Trails, mit und ohne loser Auflage gefahren, und hatte auch ein paar mal weiche und nasse Böden und es gab keine Situation wo sie mich in Stich gelassen oder enttäuscht hätten. Die Trail Boss 2.25 er sind sicher keine Schlammreifen und das nur mäßig offene Profil scheint sich eher schnell zuzusetzen, aber solange der Boden nicht allzu klebrig wird, kam ich damit immer gut zurecht. Auch in tieferen Böden hatte ich keine wirklichen Problemen mit der Traktion.

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Die Reifen sind mit 54 mm Karkassen- und 57 mm Profilbreite angegeben und genau das habe ich auch auf der MAVIC Felge mit 19 mm Maulweite gemessen. Schön, dass immer mehr Hersteller sich wirklich an die Größenangaben halten. Der Trail Boss ist also definitiv keine Mogelpackung wie so manch anderer Reifen.

Nach meinem Empfinden ist der Trail Boss ein Reifen der perfekt auf Hardtails und Touren- bis All-Mountain-Fullies (120 bis 140 mm Federweg) passt. Bei noch aggressiveren Bikes oder solchen mit noch mehr Federweg dürfte er einfach wegen der fehlenden Karkassenverstärkungen etwas zu pannenanfällig werden. Für meine „normalen Trails“ hier im Mittleren Westen der USA jedenfalls war er stets ausreichend robust und aggressiv – auch bei 1,2 bar Druck.

14 TrailbossTestfazit: Zusammen mit den sehr guten Rolleigenschaften gehört der WTB Trail Boss damit für mich zu einem der vielseitigsten Allrounder, die ich kenne. Gerade diese für mich tolle Kombination aus Leichtlauf und Traktion hat mir immer sehr viel Spaß gemacht. Auch was die Laufleistung angeht hat sich der Trail Boss von seiner besten Seite gezeigt. Mit gut 2 Monaten auf dem Reifen und wirklich vielen Trailkilometern zeigen sie lediglich an den Kanten eine minimale Abnutzung, was für meine fahrweise und Gelände wirklich sehr gut ist. Mal sehen wie er sich über die Sommermonate hin halten wird.

Wem es bisher noch nicht klar geworden ist – ich kann den WTB Trail Boss TCS 2.25“ wirklich gut leiden. Für Fahrer, die gerne schneller unterwegs sind, aber doch mehr Traktion und Grip suchen, als es die klassischen XC-Profile bieten, ist der Trail Boss definitiv eine gute Wahl. Für mich ist er ein Reifen, den ich in den Fahreigenschaften nahe an meinem bisherigen Liebling, dem MAXXIS Ardent 2.4“ ansiedeln würde – schnell und griffig mitrichtig viel Volumen und Komfort.

MG