MAGURA Pressecamp´14/1 – die neue MT Next 2-Kolben-Serie: von c_g
Es ist gut 3 Jahre her seit MAGURA der Welt die komplett neue MT Bremsen-Serie vorgestellt hat und die Welt mit der revolutionären Carbotecture-Technologie und einem Rekordgewicht ihrer Scheibenbremsen verblüfft hat. Jetzt durften wir bei der offiziellen Vorstellung der zweiten Generation MT Bremsen auf Mallorca dabei sein – der MAGURA MT Next Serie – ganz neu neben den bisherigen 2-Kolbenmodellen bald auch als 4-Kolben-Bremsen.
Aufgrund der Fülle der Informationen werden wir das Thema in 2 Teile splitten – hier zuerst die Vorstellung der komplett neu konstruierten 2-Kolbenmodelle MT2, MT4, MT6 und MT8 und im bald folgenden 2. Teil die 4-Kolbenmodelle MT5 und MT7 sowie ein erster Praxiseindruck. Carbotecture bleibt auch weiterhin ein zentrales Thema, denn man versucht das Potential der Technologie noch besser zu nutzen, ganz unter dem Motto: „Gutes Bewahren und noch besser machen“.
Das Grundkonzept ist recht einfach und bekommt den Namen „weightRATIOperformance“: Je leichter man die Gebereinheit (Bremsgriff) bekommt, desto mehr Standfestigkeit und Hitzebeständigkeit kann man aus dem Bremssattel herausholen bei einem trotzdem sehr leichten Gesamtsystem. Die Fähigkeit des Wärmeaustauschs hängt nämlich direkt mit der Masse und Oberfläche von Sattel und Rotor zusammen und so kommt jedes Gramm dort direkt der Standfestigkeit zugute. Die prozentuale Gewichtsverteilung liegt laut MAGURA bei ca. 20% für die Gebereinheit, während die übrigen 80% auf den Bremssattel und Rotoren und Leitung entfallen.
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CARBOTECTURE Technologie
Dabei kommt MAGURAs Carbotecture Technologie ins Spiel, denn damit lasen sich unglaublich leichte und dennoch haltbare Gebereinheiten konstruieren – ein Know-How, das MAGURA sich in vielen Jahren erarbeitet hat und das zahlreiche namenhafte Marken (z.B. BMW) auch für ihre Produkte nutzen. Doch entgegen des häufigen Missverständnisses handelt es sich bei Carbotecture nicht um einfache Kunstroffbauteile, sondern ein aufwendiges Verfahren bei dem Carbonfasern mit einer Harzmatrix in einem Präzisions-Spritzgussverfahren hergestellt werden. Nach Aussagen der Ingenieure erfahren die zum Teil sehr komplexen Bauteile wie etwa die Gebereinheit nach dem Spritzguss keinerlei Nachbearbeitung mehr, noch nicht einmal bei den Kolbenlöchern, wo nur höchste Präzision eine dauerhaft gute Funktion gewährleisten. Bei den Topmodellen mit noch leichteren Carotecture SL Einheiten kommen längere Fasern zum Einsatz womit sich der Materialeinsatz noch mal reduzieren lässt. Bei Carbotecture etwas kürzere was ein geringfügig häheres Gewicht mit sich bringt.
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MT Next – CARBOTECTURE GEBEREINHEIT
Neben Carbotecture, bleibt auch die grundsätzliche Auslegung als Radialgeber gleich und selbst die hydraulischen Übersetzungsverhältnisse sind unverändert – doch ansonsten sind die MT Next Bremshebel eine komplette Neukonstruktion.
Dies sind die wichtigsten Änderungen am neuen MT Next Hebel:
- Der Hebeldrehpunkt ist um 20 mm näher an den Lenker gewanderter für eine bessere Ergonomie, mehr Bremskraft und eine noch präzisere Modulation.
- Das Volumen im Ausgleichs-Reservoir ist auf mehr als das Doppelte angewachsen für eine noch bessere Hitzebeständigkeit und Standfestigkeit auf langen Abfahrten.
- Komplett neue Dichtungsarchitektur des Geberkolbens durch einen gedrehten Alu-Geberkolben, fest stehende Dichtungen für maximale Zuverlässigkeit unter allen Bedingungen.
- Werkzeugfreie Druckpunktverstellung (BAT) und Griffweiteneinstellung für die Topmodelle (MT6, MT7 und MT8). Die Druckpunkteinstellung ist dafür da um das Bremsgefühl zwischen Vorder- und Hinterbremse anzupassen und den Druckpunkt je nach Vorlieben noch anzupassen.
- Nicht neu aber immer wieder erwähnenswert ist die Easy Bleed Technology, bei der man ganz ohne Adapter, Schläuche oder ähnlichem eine handelsübliche medizinische Spritze am oben liegenden Entlüftungsloch ansetzen kann und das System denkbar einfach entlüften kann.
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MT Next – 2-Kolbenbremssattel
Die einteilig geschmiedeten 2-Kolben Bremssättel der bisherigen Serien (MT2, MT4, MT6 und MT8) wurden ebenfalls überarbeitete, haben zugunsten einer besseren Hitzebständigkeit ein wenig an Masse zugelegt, wurden in der Formgebung organischer und die Oberflächen wurden über dezente Aussparungen vergrößert. Rechts zum Vergleich der bisherige Sattel der MT8.
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Geblieben sind die zwei 22 mm Kolben in dem einteilig geschmiedeten Sattel. Auch geblieben ist die magnetische Belagsfixierung (ganz ohne Spreizfeder, welche die Beläge auseinander drückt, wie bei AVID oder SHIMANO) und der Toploader Belagwechsel, ohne das Laufrad ausbauen zu müssen und selbstverständlich hält man weiterhin am „Royal Blood“ Mineralöl fest.
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Soweit zur zugegeben techniklastigen Vorrede der neuen MT Next 2-Kolben-Bremsenmodelle von Magura. Hier noch die bisher kommunizierten Specs der einzelnen Modelle vom Einsteigermodell MT2 bis hin zur Top-End Disc MT8:
MT2 – Die MT2 ist ein ganz heißes Eisen in der Einstiegsklasse. Durch den Einsatz der Carbotecture Technologie am Hebel, dem einteiligen Bremssattel ist die MT2 eine der leichtesten Bremsen (nur 370 g) in der Einstiegsklasse und sehr günstig. Die verbesserte Hebelergonomie macht die MT2 zur komfortablen Bremse und erlaubt durch Einstellungsmöglichkeiten in der Hebelweite eine feine und konstante Dosierung der Bremskraft mit nur zwei Fingern. Eine in dieser Gewichts- und Preisklasse kaum dagewesene konstant hohe Bremspower und Zuverlässigkeit.
Features:
- Ergonomischer 2-Finger Carbotecture Bremshebel und
- Carbotecture-Gehäuse und -Lenkerschelle
- Anpassbare Hebelweite
- Einteilige 2-Kolben Bremszange in glossy black
- Alle Schrauben mit Torx T25
- magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
- Mit nur 365 g Gewicht eine der leichtesten Bremsen in Ihrer Klasse
- vorr. Liefertermin Juni 2014
- UVP: € 79,- (inkl. Scheibe und Adapter)
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MT4 – Als souveräne und zuverlässige Allroundbremse der Mittelklasse hat die MT4 gleichen Features der MT2, also den neuen Geberkolben, dafür einen etwas steiferen Alu-2-Finger-Hebel und eine verstärkte Hydraulikleitung für einen präziseren Druckpunkt und das verstellbare Leitungs-Banjo.
Features:
- Ergonomischer 2-Finger Aluminium Bremshebel
- Anpassbare Hebelweite
- Einteilige geschmiedete 2-Kolben Bremszange mit Banjo,
- polished black anodized
- Alle Schrauben mit Torx T25
- magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
- Mit nur 345g Gewicht eine der leichtesten Bremsen in Ihrer Klasse
- vorr. Liefertermin Juni 2014
- UVP: € 119,- (inkl. Scheibe und Adapter)
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MT6 – High-End Allrounder und vollgestopft mit den hochwertigsten Technologien darf die MT6 den noch leichteren und dennoch steiferen Carbotecture SL Master-Geber haben. Das veränderte Übersetzungsverhältnis am asymmetrischen Dorn, der den Kolben drückt bewirkt eine höhere Bremskraft gegenüber der MT4. Dazu kommen die werkzeuglose Einstellmöglichkeit von Griffweite und Druckpunkt.
Features:
- Carbotecture SL® Gehäuse & Aluminium Lenkerschelle
- Hebelweite und Druckpunkt werkzeuglos verstellbar
- Geschmiedeter, ergonomischer 2-Finger Hollow Aluminium anodized
- lever (Aluminium Zwei-Finger Bremshebel)
- 2-Kolben Bremszange mit Banjo, polished black anodized
- magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
- Mit nur 320g Gewicht eine der leichtesten Bremsen in Ihrer Klasse
- vorr. Liefertermin Juni 2014
- UVP: € 219,- (inkl. Scheibe und Adapter)
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MT8 – Mehr geht nicht. Die MT setzt alles an Technologie ien, was man habne kann um die Perfoemance zu pushen und das gewicht zu senken. Vollcarbon-Bremshebel, bestehend aus Carbotecture SL Gebereinheit, gesticktem Carbolay 2-Finger Carbon-Bremsgriff , dazu die werkzeugfreie Druckpunkt- und Griffweiteneinstellung.
Features:
- Voll Carbon Bremsgriff (Carbotecture SL Master-Zylinder, Carbolay Bresmgriff und –Schelle)
- geschmiedete 2-Kolben Alu-Bremszange, mystic grey anodized
- magnetiXchange Bremskolben für einfachen Belagwechsel
- Mit nur 299g Gewicht die leichteste Bremse in der MAGURA RANGE
- Kompatibel zu allen MAGURA Storm und Storm SL Scheiben
- vorr. Liefertermin Juni 2014
- UVP: € 319,- (inkl. Scheibe und Adapter)
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Natürlich sind alle MT Bremsen sowohl mit den Standard Storm Rotoren (160-203 mm), wie auch den gewichtsoptimierten Storm SL Rotoren (140-203 mm, links abgebildet) kombinierbar. Auch hier ist zu beachten, dass MAGURA bewusst etwas mehr Material einsetzt und seine Rotoren zugunsten der mechanischen und Wärme-Stabilität mit 2,0 anstatt der sonst üblichen 1,8 mm Materialstärke fertigt.
Soweit zum Vorstellung der 2015er MAGURA MT Next 2-Kolbenbremsen, die uns mit ihrer Technologie bereits beeindruckt haben.
Demnächst folgt die Vorstellung der neuen MT Next 4-Kolbenbremsen sowie ein erster Kommentar zum Praxiseindrücken die ich auf mallorcinischen Trails habe sammeln können.
RIDE ON,
c_g
Hi.
Danke für den sehr ausführlichen, auch technischen, Bericht.
Wenn die Firmen selbst solche Aufzählungen bzw. Unterscheidungen ihrer Produktreihe machen würden, dann würden sie wohl auch mehr verkaufen.
Denn, eine Bremse, die auf den ersten Blick aussieht, wie alle anderen (MT8 mal ausgenommen), da fragt man sich, warum man dann zu einer höherwertigen (MT6 statt MT2) greifen soll.
Bis auf die Hebelverstellweite sieht man den Bremsen kaum einen Unterschied an. Dank dieses ausführlichen Berichtes, kenne ich nun die Unterschiede und die Vorteile bzw Vorzüge der neuen Maguras.
Das klingt allesamt nicht schlecht:
Easy Bleed Technology, die magnetische Belagsfixierung (ohne den umständlichen Federn) das „einwerfen“ von oben und die
2,0 anstatt der sonst üblichen 1,8 mm Materialstärke.
Ich hatte mal eine MT2 (2013) und zumindest die Optik des Hebels war furchtbar. Wie aus den 60iger Jahren; lieblos, fad und auch nicht gut zum greifen, da der Hebel viel zu weit wegstand :-(.
Aber mit all den Neuerungen und Vorteilen werde ich mein zukünftiges Rad (statt der verbauten MT4 sogar auf eine) MT6 aus- bzw aufrüsten.
nicht schlecht an.
@ Wolfgang: Danke für das Lob, wir bemühen uns fundiert und sauber zu berichten.