IDWORX Rock´n Rohler – Zwischenstand: von c_g

So mittlerweile sind wieder einige Trailkilometer an uns und dem IDWORX RnR (kurz für Rock´n Rohler :-)) vorbeigezogen, viele davon in typisch miesem Spätwinter-Wetter. Wer sich noch mal das Intro mit allen Spezifikationen, Gewichten und dem der außergewöhnlichen Geometrie zu Gemüte führen will, kann das hier tun.

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 „Wow!!!“ waren die ersten Gedanken als ich mich auf das RnR zur ersten Ausfahrt gesetzt habe. Wie kann man 2014 noch einen 640 mm breiten Lenker verbauen? Doch wie bei uns üblich, wollte ich zuerst herausfinden was sich IDWORX dabei gedacht hat und dem Bike eine Chance geben. Auf dem ersten Trail durch die Bäume zirkelnd wurde auch schnell klar, dass es auch Vorteile hat nicht immer mit überbreiten Lenkern unterwegs zu sein. Überhaupt ist das was dem den ersten Anschein nach ungewohnt ist, nicht unbedingt falsch – hier am IDWORX Rock´n Rohler jedenfalls brauchte es nur etwas Ungewöhnung für mich. Nach ca. 1 h auf dem Bike war es nicht mehr hinderlich oder gar störend … auch wenn ich noch nicht wirklich überzeugt bin, ob das Rock´n Rohler mit einem breiteren Lenker nicht vielleicht noch besser wäre ;-).

Doch nun zum Bike und seiner Performance. Neben den zahllosen Details die das IDWORX Rock´n Rohler zu einem der durchdachtesten Sorglosbikes machen (Messerstahl-Kettenblätter, komplett geschlossene Züge mit massiven Führungen, dem „Stress-Reducer“ Einschlagsbegrenzer, der massiven Reifenfreiheit, dem Long-Life Exzenter-Tretlager, … ) ist der Rahmen, wie bereits vermutet, ein Muster an Rahmensteifigkeit. Wie auch schon beim QUANTOR flext an diesem massiven Alugeröhr absolut nichts. Alles an dem RnR ist maximal steif konstruiert und übermittelt jeden Lenk- und Tretimpuls sehr direkt.

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Dass sich das Rock´n Rohler dennoch überaus komfortable fährt, verdankte es den großvolumigen Reifen (2.25er SCHWALBE Rocket Ron) und vor allem der USE Sumo Titanstütze (in 27,2 mm Durchmesser mit ), die sich ähnlich angenehm fährt wie die ultraleichte CARBONICE „Flotte Lotte“.

Eigentlich dürfte das IDWORX den Zahlen nach kein gutes Bike sein, aber das Handling des RnR ist eine  vollkommen stimmige Mischung aus Laufruhe und Verspieltheit … die mir, das kann ich an der Stelle schon sagen, sehr gut gefällt. Anders als nach den Zahlen erwartet, fährt sich das RnR nämlich keineswegs träge, sondern im besten Sinne neutral. Die Fahrwerksbalance ist sehr gut. Trotz des langen Hinterbaus fühlt sich das Bike auch hinten nie behäbig an – hier hat IDWORX über das lange und schmale Cockpit ein sehr gutes Gleichgewicht zum Heck gefunden. Durch den etwas kompakteren Rahmen Ich fahre als Testmuster einen 46 cm Rahmen), ist das Rock`n Rohler nicht ganz sooo auf Langstrecke fokussiert wie es das etwas gestrecktere QUANTOR Kraftwerk (dort mit einem 50 cm Rahmen) war, macht dafür aber mehr Laune wenn es um verspielte Trails, knifflige Passagen und auch kleinere Sprünge geht.

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Das RnR is mit maximal nach hinten gesetztem Sattel bei uns angekommen (und die USE Stütze mit ihrer schmalen Klemmung lässt hier viel Spielraum 🙂 und die habe ich am Anfang bewusst  so gelassen um zu sehen wie das Bike dann klettern würde. Zu meiner Freude hatte das RnR selbst dann keinerlei Tendenzen sich vorne aufzubäumen. Alles was mir meine Beine und die Reifen ermöglichten, konnte ich gelassen im Sitzen und nur mit minimaler Gewichtsverlagerung fahren. Stehend war es ebenso traktionsstark, aber der schmale Lenker hat dann doch etwas mehr Kraft erfordert um das Bike dann noch effizient zu führen. Wer gerne und viel stehend im Wiegetritt fährt, täte evtl gut daran den Lenker gegen was breiteres zu wechseln.

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An der ROHLOFF 500/14 Speedhub  haben mich, wie angekündigt – ganz besonders das Schaltverhalten und das Antriebsgefühl unter Last interessiert. Durch den eben erst abgeschlossenen Test des QUANTOR Kraftwerk ist mir der Eindruck des PINION 1.18 Getriebes noch lebhaft in Erinnerung. Wie erwähnt, kommt das RnR in der Speedspec Ausstattung mit einem 39er Kettenblatt, was mich schon etwas skeptisch dem ersten steilen Anstieg hat entgegenblicken lassen. Würde es reichen, oder nicht? Nun, mit der extremen Übersetzungsbandbreite der Pinion, kann die Speedhub 500/14 nicht ganz mithalten, aber als Fahrer der in den letzten Monaten sehr viel 1×11 gefahren ist, war das breite Gangspektrum immer noch eine Wohltat. Im alpinen Gelände würde ich mir wohl ein kleineres Kettenblatt montieren, aber für meine Trails war selbst der Speedspec vollkommen ausreichend. Im direkten Vergleich ist mir aufgefallen, dass bei der Speedhub die Schaltrasterung nicht ganz so präzise wie bei der PINION ist, aber dennoch vollauf OK ist. Dafür schalten die Gänge auch unter Teillast leichter und den einen „Sperrgang“ (zwischen den Gangstufen 6/7) habe ich bisher noch nicht einmal bemerkt. Wohl aber, das leicht surrende Geräusch des Planentengetriebes, das in den unteren 7 Gängen sehr wohl hörbar ist. Unter Last wird es noch mal ein wenig verstärkt und ist, wenn man sensibel für so etwas ist, auch durch minimale Vibrationen an der Kurbel zu spüren – aber alles in allem deutlich weniger auffällig, als es bei dem PINION Getriebe am QUANTOR Kraftwerk war.

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Den in der Theorie hecklastige Gewichtsverteilung durch das Getriebe in der Hinterradnabe ist bestenfalls geringfügig spürbar, wirkt sich in der Praxis aber so gut wie nicht auf die Fahrperformance aus. Außerdem ist die Speedhub eben auch deutlich leichter als das PINION Getriebe – ein Umstand, den man daran merkt, dass der RnR das fast identische Gesamtgewicht hat, wie das Kraftwerk 9.0 .. und das ohne  CARBONICE Leichtbaukomponenten.

Bald mehr zum IDWORX Rock´n Rohler (Speed Spec) im abschließenden Testfazit in ca. 2 Wochen.

RIDE ON,
c_g