AMERICAN CLASSIC Wide Lightning 29er Laufräder – Testintro: von Grannygear & c_g

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Hier haben wir sie schon mal angekündigt, jetzt sind sie hier – die AMERICAN CLASSIC Wide Lightnings tubeless 29er! Als ich die Box mit den Laufrädern aufgemacht habe, konnte ich mir ein lautes „WOW“ nicht verkneifen. Mit der Felgenbreite von 32 mm außen und 29,3 mm innen, sind sie breiter als jeder andere Laufradsatz, den ich je gefahren bin. Oder noch krasser: Jedes andere Felge in meinem Fundus passt innen in die Wide Lightning Felge hinein! Soo maßlos breit sind die Dinger!!

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AMERICAN CLASSIC hat sich entschieden alle ihre Laufräder mit dem identischen Design zu versehen und so wundert es nicht, dass die schwarzen Felgen mit silber/weiß/goldenen Dekoren trotz ihrer Breite sehr dezent, ja fast zurückhaltend daher kommen. Mir jedenfalls gefallen sie sehr gut. Ich selber habe einen Satz mit  15 mm VR und einem „normalen“ Shimano Freilauf hinten, der allerdings etwas breiter ausfällt und daher auch für eine wahrscheinlich kommende SHIMANO 11-fach Kassette geeignet ist (wir hatten bereits hier im Rahmen der Eurobike darüber berichtet). C_g wird dagegen ein Hinterrad mit einem XD-Freilauf für seine SRAM X01 fahren. Das 15 mm QR Vorderrad kommt auf 715 g (ohne Ventil, aber bereits mit Tubeless-Tape), mein Hinterrad kommt auf 833 g. Das XD-Hinterrad von c_g wiegt genau 844 g 8 je ohne Ventile, aber mit Tubeless-Tape). Damit liegen sie sogar knapp unter den offiziellen Angaben von AMERICAN CLASSIC und mit 1548 g (oder 11 g mehr bei mir) und auf einem Niveau das selbst manche superschmalen XC-Race-Laufräder nicht erreichen. Klasse.

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Auch wenn bei den AC Wide Lightning sicher die Felgen und deren Performance im Vordergrund stehen, sollten wird dennoch nicht vergessen auch die Naben kurz zu erwähnen. AMERICAN CLASSIC verbaut in allen ihren MTB Laufrädern (mit Ausnahme des Einsteigermodells Terrain) die identischen Naben – vorne die DISC 130 und hinten die DISC 225 (die Zahlen stehen jeweils für das Gewicht). Beide Naben sind mit speziellen Kits und zwei 19 mm Maulschlüsseln auf alle gängigen Standards umrüstbar. Immer wieder erwähnenswert ist der sehr robuste Freilaufmechanismus mit seinen Sperrklinken mit je 2 Zähnen, sowie die Stahl-Leisten, die bei dem SHIMANO Alu-Freilauf das „Einfressen“ von dünnen Ritzelscheiben verhindert. Alles hoch innovative Technologien, welche die Naben schon seit Jahren aufwerten.

Die Einspeichung ist traditionell 3-fach gekreuzt mit 32 Rundspeichen – alle schwarz und nur die beiden zum Ventil führenden in weiß – ein weiteres Detail, das ich auf som manchem Nightride zu schätzen gelernt habe.

AMERICAN CLASSIG gibt ein Gewichtslimit von 107 kg für die Wide Lightning Laufräder an. Die nur knapp 100 g leichteren Race Laufräder (mit 28 mm Felgenbreite) hatten noch ein 95 kg Limit.

Der VK der Laufräder liegt bei sehr guten € 899.- und damit im Premium-Segment für Alu-Laufräder, sieht man sich aber die Spezifikationen, oder besonders die Gewichte an, wäre sind sie selbst bei den Carbonlaufrädern ohne direkte Konkurrenz … unglaublich breit und dennoch sehr, sehr leicht! Den Vertrieb hier in D übernimmt REVOLUTION SPORTS.

7 AC Wide LightningMit der besonderen Breite, waren wir natürlich gespannt, wie sich das auf die Breite und die From von uns bekannten reifen auswirken würde. Darum habe ich mir ein paar Reifen geschnappt und sie wechselweise auf den Wide Lightning und einer normalen Felge mit 19 mm Maulweite montiert. Ein Teil der Vorzüge der besonders breiten Felge, soll nämlich das besonders große Volumen sein, das die Felge den Reifen verleiht. Demnach soll ein superschmaler 1,9“ Reifen sich auf der Wide Lightning wie ein 2.1“ fahren. Der Hintergrund ist es dort Gewicht zu sparen, wo es am meisten zählt und nachdem die Felge kaum leichter als eine normal breite ist, kann man über den schmäleren Reifen viel einfacher (und vor allem auch günstiger) Gewicht einsparen können, als wenn man in ein sündhaft teure Carbonfelge investieren würde. Theoretisch eine smarte Idee, nur ob sich schmale Reifen mit einer extrabreiten Felge wirklich soo gut kombinieren lassen, ist ein Thema, dem wir uns im Praxistest noch besonders widmen werden.
Natürlich und das leuchtet jedem ein, helfen die breiten Felgen auch bei breiten Reifen, diese sicherer zu führen und auch bei niedrigen Drücken noch stabil zu halten.

 Bleibt also die Annahme, dass die breiten Wide Lightning Felgen jeden Reifen breiter machen. Aber um wieviel? Um das auszuprobieren, habe ich drei Reifen herausgegriffen – einen Specialized Fast Trak Control in der 2.0“ Breite und den uns gut bekannten WTB Vigilante 2.3“. Die Schlauchlosmontage war mit dem SPECIALIZED  problemlos, brauchte aber je einen Kompressor zum aufpumpen, während der WTB zwar etwas mühevoller bei der Montage war, sich aber sehr gut mit der Standpumpe hat aufpumpen lassen. Zum Vergleich habe ich den selben Reifen nochmal auf einer typischen Felge aufgezogen – den Fast Track auf einer EASTON XC70 Felge mit 19 mm Maulweite und den WTB Vigilante, sowie den  auf einer Easton Haven mit 21mm Maulweite.

Hier die gemessenen Breiten (bei 2.0 bar):

  • Fast Trak 2.0 XC70 = 52,3 mm Wide Lightning = 54,4 mm
  • Vigilante 2.3 Haven =  57,9 mm Wide Lightning = 60,3 m

Beim Fast Trak war der Unterschied nicht so sehr zu sehen, beim VIGILABTE dafür… hier zeigen die Zahlen nur einen Teil der Geschichte. Der Reifen hat ohnehin schon ein ordentliches Volumen, auf den Wide Lightnings aber war er einfach riesig! Rein optisch war er der größte 29er Reifen, den ich je gesehen habe. AMERICAN CLASSIC selber sieht den Einsatzbereich der Laufräder als sehr breit an – von XC-Racing bis hin zu Enduro. Demnach traut Bill Shook ihnen eine ganze Menge zu was die Nehmerqualitäten angeht. Gut so, denn so braucht man sich nichts zu denken, sie auch mal härter ranzunehmen – hört sich für mich wie eine nahzu perfekter Laufradsatz, der von Marathoneinsatz bis hin zur Transalp alles mitmachen dürfte.

Bisher hat uns Bill Shook, der Designer und treibende Kraft hinter AMERICAN CLASSIC immer wieder überrascht, was er den selben Naben und Alufelgen machen konnte – zuletzt beim Race 29er Laufradsatz. Mal sehen ob sie wirklich halten können, was sie versprechen – die Erwartungen jedenfalls sind hoch. Ich plane sie auf ein paar Bikes zu fahren und c_g wird das gleich parallel in Europa tun.

Wir freuen uns auf diesen Laufradtest!!

Grannygear & c_g

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Zum Abschluss noch ein paar Aufnahmen von c_g zum AMERICAN CLASSIC Wide Lightning Laufradsatz  … diesmal in Echtfarben:

2 AC Wide Lightning

   5 AC Wide Lightning rear 4 AC Wide Lightning front

3 AC Wide Lightning

6 AC Wide Lightning rear