IDWORX Rock´n Rohler – Testintro: von c_g

Als regelmäßige Leser wisst ihr, dass wir aktuell bereits ein Getriebebike im Test haben – das QUANTOR Kraftwerk 9.0 mit dem PINION 1.18 Getriebe (hier). Jetzt haben wir das Privileg eines direkten Vergleichs mit einem Bike, das den Begriff „Sorglosbikes“ quasi definiert – ein IDWORX Rock´n Rohler.

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Wer IDWORX kennt, weiß dass diese Bikes von dem Velosophen und Perfektionisten Gerrit Gaastra stammen. Wenig verwunderlich also, dass sie bis ins letzte Detail durchdacht sind.

0 IDWORX logo

Wer jetzt immer noch denkt „ein 29er Hardtail mit Rohloff … kenne ich schon“, liegt grob falsch. „Innovation an sich ist für den Fahrer wertlos“, so Gaastra und setzt auf Detailliebe gepaart mit maximaler HaltbarkeitWas noch nicht perfekt ist, wird perfektioniert.
–> Beim Rock´n Rohler lohnt es sich genauer hinsehen:

Da ist einmal der sauber gearbeitete Rahmen aus hitzebehandeltem 6061 T6 Alu. Wäre nicht die signalorange Lackierung, könnte man den Rahmen fast als zurückhaltend bezeichnen – runde Rohre, ganz ohne Hydroforming, lediglich das Unterrohr hat eine kleinen Schwung kurz vor dem Steuerrohr. Alternativ kommt der Rock´n Rohler auch in glänzend schwarz.

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G. Gaastra glaubt daran, dass der Rahmen maximal steif sein soll – „… der Komfort kommt besser aus großvolumigen Reifen und der Ausstattung“ und das sieht man dem Rock´n Roher Rahmen schon auf den ersten Blick an. In einer Zeit in der die Hinterbauten immer filigraner werden, wirken die massiven Sitzstreben recht ungewohnt. Mal sehen ob das Konzept aus maximal steifem Rahmen und komfortspendenden Komponenten auch in der Praxis aufgeht.

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Als Bike das speziell für die ROHLOFF Speedhub gebaut wurde, findet man hinten natürlich spezielle Ausfallenden, die auch als Drehmomentstütze wirken. Der im Rahmendreieck liegenden Bremssattel ist ein weiteres Detail, das mittlerweile sehr oft zu finden ist, bei IDWORX aber schon sehr früh zu finden war.

Als nächstes erspäht das interessierte Auge die durchgehend außen verlegten Züge und Leitungen – allesamt in fest geschlossenen Führungen, sogar die Bremsleitung. Ohne abschraubbare Halterungen kann sich zwar nichts lockern oder lösen, dafür wird eine evtl. auftretende Reparatur  oder Service aber  erschwert. Aber an einem Idworx geht ja nichts kaputt, oder ;-).

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Die Reifenfreiheit am Hinterbau ist mehr als großzügig – da passen selbst die grössten 29er Reifen rein. Zwischen den Kettenstreben und dem sehr großen geschlitzten Tretlagergehäuse kommt dafür ein aufwendig gearbeitetes Yoke zum Einsatz, das für ordentlich Freiraum sorgt.

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Eine weitere Besonderheit sind die formschön ins Steuerrohr eingebundenen Lenkeinschlagsbegrenzer („Stress Reducer“ genannt), die zusammen mit dem geklemmten Spezialspacer das Oberrohr und die Hebel bei einem Sturz schützen sollen. Was heißt hier „sollen“, bei der massiven Ausführung werden sie das auch tun :-).

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IDWORX RnR Geo

Mit der Geometrie zeigt IDWORX, dass man dort wirklich trend-resistente Bikes baut. Fast als wolle man den aktuell tobenden Kampf um die kompakteste 29er Geometrie einen Gegenakzent setzen, fällt die Geometrie des IDWORX Rock´n Rohler großzuügig lang aus. Die Kettenstreben sind mit 460 mm außergewöhnlich lang, die Winkel mit 70,5° Lenk- und einem 72,5° Sitzwinkel zurückhaltend und auch sonst würden Spötter den Zahlen nach das IDWORX schnell als veraltet und überholt abtun. Doch wie schon oft geschrieben – die Wahrheit liegt auf dem Trail.
Während das Steuerrohr mit 115 mm recht moderat ausfällt baut der spezielle Spacer des Stress-Reducer doch ganze 2,0 cm hoch. Mit der Folge, dass das Cockpit auch mit negativ montiertem Vorbau etwas hoch ausfällt. Der 46 cm Rahmen hat ein 590 mm effektives Oberrohr was ihn ziemlich neutral charakterisiert – weder zu gestreckt noch zu kompakt.
Wir werden sehen wie sich das im Handling und auf dem Trails auswirkt – die Zahlen jedenfalls versprechen einen spannenden Test.

Update: Die Angaben für die Tretlagerabsenkung (BB-Drop) sind falsch. Es handelt sich nicht um einen BB Drop von 0 mm, wie man der Tabelle fälschlich entnehmen könnte. Der gemessene Wert liegt bei 60 mm und damit im Bereich der meisten anderen 29er.

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Womit wir auch schon zur Ausstattung kämen.

9 IDWORX RnRDas exzentrische Tretlager (EBB) im bereits erwähnten geschlitzten Tretlagergehäuse ist eine Sonderanfertigung bestehend aus maximal oversized, sehr gut abgedichteten und rostfreien Kugellagern –  nach IDWORX „Das einzige Innenlager am Markt mit wirklich belastungsgerecht dimensionierten Lagern für extrem lange Lebensdauer und optimalen Leichtlauf auch bei allerhöchster Belastung.“
Nach außen ist das Lager an unserem Testbike sogar noch mit Filzringen abgedichtet. Alle Achtung.

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An der guten alten TRUVATIV Stylo Kurbel sitzt ein besonderes Long-Life Kettenblatt … aus gehärtetem Messerstahl speziell für IDWORX gefertigt und Garant für eine schier endlose Lebensdauer. Je nach Ausstattung ist es in 39 (Spec Spec wie im Test) oder 35 Zähne (Rough Spec) zu haben. Für den Touringeinsatz gibt es noch eine 42-Zahn Version.

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Die übrigen Ausstattung liest sich wie der Who-Is-Who der Qualitätsausstatter, ROCK SHOX SID XX Gabel, NOTUBES Crest Felgen, SCHWALBE Rocket Ron 2.25 Reifen, SHIMANO XT Disc-Stopper (welche sonst verdient es an einem echten Sorglosbike Platz zu nehmen :-)). Doch, halt – SHIMANO hat doch gar keine ROHLOFF-kompatilen Scheiben!, Stimmt, aber auch da hat sich Gaastra etwas einfallen lassen und lässt eine eigene Scheibe fertigen, die dem Original zum Verwechseln ähnlich sieht. Cool, oder.

Recht ungewöhnlich für die Zeit ist das Cockpit. Mit einem 100 mm SYNTACE Vorbau und einem nur (!) 640 mm breiten SYNTACE Carbon Lenker widerspricht es vielem was man aktuell für „richtig“ und angesagt hält. Ich bin sehr gespannt darauf wie sich diese Kombo wohl fährt. Auch die Sattelstütze ist kein klassisches Massenprodukt – eine USE Sumo mit Titanrohr … des Komforts wegen.

6 IDWORX RnRDann wäre da natürlich noch die ROHLOFF Speedhub 500/14, die sich seit ihrer Einführung vor über einem Jahrzehnt als der Sorglosantrieb für Vielfahrer und Weltenbummler schlechthin etabliert hat. Mit ihren 14 Gängen, in 13,6% Sprüngen und einer Gesamtspreizung von 526% fällt die Speedhub zwar gegenüber der PINION 1:18 (18 Gänge mit 11,6% und 614% Spreizung) leicht ab was die reine Zahlen angeht, aber ob das in der Praxis wirklich relevant ist, bleibt noch zu erfahren. Wir werden sehen, denn auch der SYSTEMVERGLEICH der beiden Bikegetriebe ist ein wichtiges Ziel dieses Tests und auch der Grund weshalb wir beide Getriebetypen in so kurzer Folge zu einem test geladen haben.

Was das Gewicht angeht – das IDWORX Rock´n Rohler in der Speed-Spec Version kommt auf 11,85 kg (ohne Pedale) und fällt damit ganz genauso schwer aus, wie das QUANTOR Kraftwerk 9.0.

Preislich liegt das Rock´N Rohler mit € 4295.-  aber noch etwas darunter.

Hier geht´s zur detaillierten Specliste des IDWORX Roc´n Rohler in der Speed Spec Ausstattung. Alternativ gibt es das Bike auch mit der Rough Spec Ausstattung – also mit einer 120 mm Gabel von MAGURA, einem 35-Zahn Kettenblatt und etwas robuster Komponenten.  Weitere Infos findet ihr auf der Homepage von IDWORX.

Bald mehr zum IDWORX Rock´n Rohler mit meinen ersten Eindrücken.

RIDE ON,
c_g