Projekt LTHT (SINGULAR Buzzard) – Erster Eindruck: von Guitar Ted
Vor ein paar Wochen hatte ich euch das Projekt bereits detailliert vorgestellt – angefangen vom Grundkonzept (hier) über den SINGULAR Buzzard Rahmen (hier), bis hin zu den Komponenten (hier). Mittlerweile hat der Winter meine Region, den Mittleren Westen der USA fest im Griff, aber vorher habe ich noch ein paar schöne Ausfahrten mit dem Bike machen können, von denen ich hier berichten will:
Hintergrund: Die Ursprungsidee zu dem Projekt kam beim Test des DIAMNONDBACK Mason HT (hier), das sich trotz seiner klaren All-Mountain Ausrichtung und radikalen Geometrie auch auf meinen eher gemäßigten Trail sehr gut geschlagen hat. Mein Hauptkritikpunkt damals war die Effizienz beim stehenden Pedalieren gewesen, doch das hoffte ich beim Buzzard mit seiner etwas längeren Geometrie umgehen zu können.
Schon mal vielversprechend – das SINGULAR Buzzard kam mit seinem aktuellen Aufbau sehr nahe an die Dimensionen meiner anderen Bikes heran. Selbst mit der 140 mm Reba, blieb die Front in einer vertretbaren Höhe. Diesen Dimensionen nach, standen die Vorzeichen für das Projekt schon mal ganz gut … aber ob sich das auch auf dem Trail bewahrheiten würde? Nach den ersten Fahrten kann ich schon mal sagen, dass das SINGULAR Buzzard mit den ausgewählten Komponenten mir besser passt, als damals das DB Mason.
Auf meiner üblichen Testrunde lag zwar ein wenig Schnee, aber dank des sehr griffigen Untergrundes konnte ich mich ganz auf das Bike konzentrieren. Die erste Auffälligkeit, war der kurze Hinterbau, mit dem man sich förmlich aus engen Kurven heraus katapultieren konnte. Großer Spaßfaktor!!
Die Lenkung war extrem sicher, wirkte aber keineswegs träge oder gar langweilig. Allein die minimal abkippende Lenkung in Kehren war zu spüren, aber das kommt nun mal mit solch flachen Lenkwinkeln. Nach einer sehr kurzen Umgewöhnungsphase war das aber schnell vergessen.
Meine größte Befürchtung beim Buzzard, war wie es sich sitzend bergauf verhalten würde. Es brauchte zwar noch ein wenig Gewichtsverlagerung, aber bei weitem nicht so massiv wie seinerzeit beim Mason. Was für eine positive Überraschung! Meistens reichte es etwas auf dem Sattel nach vorn zu rutschen um steile Rampen hoch zu kommen und bei dem kurzen Heck (und den breiten Reifen auf der Dually Felge ;-)) war die Traktion so gut wie nie ein Problem.
Das ordentliche Gesamtgewicht von über 13,5 kg war schon zu spüren, wenn der Trail nach oben zeigt. Aber das war auch nicht wirklich überraschend.
Bei den Abfahrten konnte das Buzzard erwartungsgemäß brillieren und machte einen Heidenspaß, aber das gutmütige Kletterverhalten war es das mich am meisten überrascht hat.
Ein paar Worte zu den Komponenten: Am Buzzard kommen ein paar Teile zum Einsatz, die er wert sind gesondert erwähnt zu werden. Die VELOCITY Dually Felgen mit ihren 45 mm Außenbreite kombiniert mit den breiten ON-ONE Reifen sind genial, was die Traktion und den Komfort angeht. Der Rollwiderstand ist ebenfalls noch gut. Das einzige Manko der Kombi ist, dass die Felge zusammen mit den breiten Chunky Monkey Reifen das Platzangebot der Reba Gabel bis auf die letzten Millimeter aufbraucht. Hier ist schon bald eine Änderung fällig – eine andere Gabel oder ein anderer Reifen. Ansonsten sind die Laufräder sehr steif, direkt und noch nicht mal schwer oder träge.
Die SHIMANO SLX Ausstattung gibt sich bisher robust und im besten Sinne unauffällig – gegenüber der mir bestens bekannten XT funktioniert sie genauso präzise, ist aber eben etwas schwerer. Mit verbundenen Augen könnte ich wahrscheinlich keinen Unterschied ausmachen. Auch die Bremsen sind sehr kräftig und bestens dosierbar.
Dem ersten Eindruck nach kann ich das Projekt LTHT als Allrounder schon mal eine „Erfolg“ nennen. Leider lassen die winterlichen Verhältnisse hier keine weiteren aussagekräftigen Testfahrten mit dem Projekt LTHT mehr zu – jetzt heißt es für mich auf eine paar wärmere tage zwischendurch hoffen oder eben ein paar Monate ausharren bis das Frühjahr wieder anklopft … dann melde ich mich wieder zum Projekt LTHT.
Einstweilen wünsche ich euch hier aus den USA aber FROHE WEIHNACHTEN,
GUITAR TED