Projekt Long Travel Hardtail – der Aufbau, die Komponenten: von Guitar Ted
Nachdem ich euch ja bereits das „Projekt LTHT“ (hier) und den dazugehörigen Rahmen den SINGULAR Buzzard (hier) vorgestellt habe, folgen jetzt ein paar Worte zum Aufbau, den Komponenten und der Motivation dahinter.
Das Project LTHT: Mit dem Projekt wollte ich abklären, in wiefern ein Bike, das in erster Linie für aggressive Trails, All-Mountain und Enduro ausgelegt ist, sich auch als Allroundbike bewährt. Würde ein solches Bike mit seinem flachen Lenkwinkel und kurzen Heck sich auch bergauf seine Loorbeeren verdienen können? Wie würde ich damit zurecht kommen, als Allround-bike und nicht nur als Bike für aggressive Trails? Natürlich muss die Auswahl der Komponenten dem gleichen Gedankengang folgen um den Allroundeigenschaften überhaupt eine Echte Chance zu geben.
Komponenten: Als Gabel kam für mich nur eine 140 mm Gabel in Frage. Breite Felgen waren ebenso eine meiner Vorgaben, wie ein 2×10 Antrieb mit einer ordentlichen Uphill-Übersetzung. Eine Dropper Sattelstütze war da natürlich auch sinnvoll. Dann noch ein breiter Lenker und kurzer Vorbau, … und wenn ich ehrlich bin, kommt etwas raus, das doch mehr in Richtung AM als als Tourer tendiert, aber die Komponenten sind ja noch nicht in Stein gemeißelt ;-).
Hier die Komponenten einzeln aufgeführt:
- ROCK SHOX XX Reba 140 mm Gabel, Steckachse.
- VELICITY “Dually” Felgen mit VELOCITY U.S.A. Naben (jüngste Version)
- SHIMANO 2×10 SLX Antrieb mit RapidFire Schaltern und Shadow Plus Schaltwerk.
- SHIMANO SLX Ice-Tech Bremsen (180 mm vorne / 160 mm hinten)
- SPECIALIZED “Command Post” Dropper-Stütze mit Lenker-Fernbedienung
- SHIMANO “PRO” Series “Tharsis” Riser-Lenker mit 740 mm Breite
- KORE “B-52″ Vorbau (75 mm)
- ON-ONE Smorgasbord 29×2.25″ Reifen (hinten) und On-ONE Chunky Monkey 29×2.4″ Reifen (schlauchlos umgerüstet)
- ERGON Griffe und BONTRAGER Sattel
- CANE CREEK 40er Steuersatz für 44 mm Steuerrohr und einen konischen Gabelschaft.
Details:
Die VELOCITY “Dually” Felgen und VELOCITY Naben sind ebenfalls 2014er Produkte und Teil des Projektes LTHT. Die Felgen messen außen unglaubliche 45 mm, sind aber wie andere MTB Felgen auch in einer Hohlkammer-Konstruktion extrudiert. Für unseren Aufbau habe ich mir die silber polierte Version ausgesucht. Sie sind bereits für den Schlauchlosbetrieb ausgelegt. Das bisherige Dichtband funktioniert, aber VELOCITY entwickelt bereits einen speziellen Schlauchlos-Kit für die ultrabreite Dually Felge. Die montierten ON-ONE Reifen (Achtung, sie sind offiziell nicht tubeless ready!) ließen sich darauf problemlos montieren und aufpumpen – bisher ohne jede Probleme. Auf der Dually schaffen es meine ON-ONE Chunky Monkey Reifen auf immerhin 63,1 mm Breite … und reize damit jedes Quentchen Reifenfreiheit meiner ROCK SHOX Reba XX aus. Auf Dauer ist hier ein Gabelwechsel, oder eine schmälerer Reifen angesagt.
Gegenüber den bisherigen VELOCITY Naben, sollen die ´14er bessere Lager und eine verbesserten Freilauf besitzen. Außerdem sind sie auf alle gängigen Standards umrüstbar.
Insgesamt sind die Laufräder natürlich keine Leichtbauprojekte – das Vorderrad bringt es auf 1040 g und das Hinterrad auf 1100 g – aber angesichts der Dimensionen sind diese Werte immer noch beachtlich.
Auer Dually schaffen es meine ON-ONE Chunky Monkey Reifen auf immerhin 63,1 mm Breite … und reize damit jedes Quentchen Reifenfreiheit meiner ROCK SHOX Reba XX aus. Auf Dauer ist hier ein Gabelwechsel, oder eine schmälerer Reifen angesagt.
Die Bremsen sind aus der SHIMANO SLX- Gruppe und bringen alles an Technologien , was die teureren XT und XTR auch haben – auch den Servo Wave Hebel, mit dem die Beläge schneller an die Scheibe geführt werden und dann umso kräftiger zupacken sollen. Der Freiweg des Hebels, wie auch die Griffweite insd einstellbar. An den Bremskolben findet man die speziellen Ice Tech Beläge mit den externen Kühlrippen und als Scheiben findet man ebenso die mehrlagigen Ice-Tech Discs.
Die SLX Rapidfire Schalthebel kenne und liebe ich bereits aus vorangegangen Tests und auch hier kann man mit Two-Way Relaese und Dual Release, nicht nur mehrere Gänge auf einmal runterschalten, sindern auch mit Daumen und Zeigefinger parallel schalten – eine Technik, die man bei den SRAM Schalthebeln nicht findet.
Zusammen mit der Dropper-Stütz Fernbedienung der SPECIALIZED Command Post wird es am Lenker zwar etwas viel an Hebelchen, aber nach etwas rumprobieren, passt auch hier die Ergonomie für mich. Als Lenker kommt ein Shimano “Tharsis PRO” Riser Lenker zum Einsatz mit einer Breite von 740 mm und 20 mm Rise (Erhöhung), der mit 270 g für einen robusten Alu-Lenker recht gut kommt. Als Griffe bleib ich bei meinen Lieblingen von ERGON.
Habe ich noch was vergessen? Ach ja, die SLX Kassette ist wie heute üblich 11-36 und als Kurbelgarnitur habe ich eine 2-fach Kombi mit 38 und 24 Zähnen. Die Pedale sind weiße SHIMANO PD-M530.
Insgesamt habe ich bei dem Aufbau sehr wenig auf´s Gewicht geachtet. Das Bike dazu da sein um damit „Spaß zu haben“, ein Bike zum „Spielen“ und dabe auch erschwinglich sein kostengünstig ausfallen – dafür muss man eben etwas mehr Gewicht in Kauf nehmen. Natürlich hätte man so einiges mit einer XT oder XTR Gruppe, Carbonbauteilen und leichteren Laufrädern/Reifen noch richtig Gewicht sparen können .. oder die Dropper Stütze weglassen, aber das aktuelle Gesamtgewicht von 14,14 kg bereitet mir keine Kofschmerzen. Mit dem Gewicht komme ich noch überall hoch und bin mir sicher, dass das Bike und dessen Komponenten auch im Downhill alles überstehen werden, was ich ihnen zumuten kann ;-).
Soweit zum Aufbau des Projektes LTHT. Mittlerweile habe ich bereits die ersten Trailrunden damit hinter mir, was heißt: Demnächst folgen die ersten Fahreindrücke dazu.
Bis dann,
Guitar Ted