SEALSKINZ Socken/Handschuhe im Herbsteinsatz: von c_g

Der Herbst nimmt so langsam Abschied und der Winter steht vor der Türe – Zeit für einen ersten Bericht über ein paar Accessoires von SEALSKINZ, dem britischen Hersteller von Nässe- und Wetterschutzbekleidung mit einem Fokus auf Füße, Hände und Kopf. Ganz nach dem typisch britischen Motto: „Irgendwo auf der Welt regnet es immer!“

SEALSKINZ-logo

(Firmenhistorie): „Die fabelhaften wasserdichten Socken von SealSkinz wurden durch eine TV-Dokumentation über den Schotten John Logie Baird inspiriert. Baird, der Erfinder des Fernsehers, litt unter einem schlechten Kreislauf und hatte ständig kalte Füße. Er erfand eine zwei-lagige Socke, welche die Füße trocken und frisch halten sollte. …. Unser technischer Experte bei SealSkinz, selbst ein leidenschaftlicher Wanderer, war ähnlich frustriert von kalten, nassen Füßen und Ohren, durch die er oftmals gezwungen wurde wieder nach Drinnen zurückzukehren, anstatt draußen auf dem Berg zu bleiben. Daher begab er sich daran, die Idee mit den mehrfachen Schichten weiterzuentwickeln unter Anwendung moderner Materialien und somit eine wirklich herausragende, neue, wasserdichte Socke zu entwickeln. Viele Monate später, nach vielen Versuchen, Tests und Tüfteleien wurde das Patent für 3-schichtige, wasserdichte Socken entwickelt. Die SealSkinz Socken erblickten das Licht der Welt und mit den Jahren haben sich diese herausragenden Socken zu den technischsten Outdoor Produkten, die auf dem Markt erhältlich sind, avanciert ….“

1 SEALSKINZ Intro

Auf die Anfrage nach ein „paar Mustern aus der Produktpalette für Herbst und Winter“ hat man uns ein Paar wasserdichter Walking Socken, einen Satz Bike-Fingerhandschuhe („Full Finger Cycling Gloves“) und einen Satz Winterhandschuhe „Thermal Performance Cycling Gloves“ zugesandt. Während es bisher zu mild war um die Winterhandschuhe wirklich zu nutzen, waren die Socken und dünnen Fingerhandschuhe die vergangenen 2 Monate recht viel im Einsatz – daher geht es im Folgenden nur um diese.

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Zuerst das Produkt, mit dem SEALSKINZ seinen Ruf begründet hat – die wasserdichten Socken – hier in Form der dünnen Walking Socks (VK € 39,95):

  7 Walking-Socks    9 Walking-Socks

Mit ihrem anatomischen, wadenlangen Schnitt  und der  drei-lagigen Konstruktion ganz ohne auftragende Nähte wirken die Socken zwar dem ersten Gefühl nach etwas starr, hat man sie aber erstmal am Fuß, passen sie sich dank der sehr guten Elastizität der Fußform an und geben ich dem Tragegefühl nach unauffällig. Für ein angenehmes Fußklima sorgt die Innenlage aus weichem Merino-Mischgewebe. Obwohl es sich um eine dünne Version handelt, tragen die Socken doch ziemlich auf, man sollte also noch etwas Raum in den Schuhen haben.

Praxiserfahrungen: Bereits im trockenen Zustand spürt man wie selbst die dünnste Version der wind- und wasserdichten Socken das Auskühlen der Füße in leichten Bikeschuhen merklich hinauszögern. Bei unter 10°C, wo mit normalen Socken in meinen SPECIALIZED RIME Schuhen (hier getestet) bereits nach 30 min kalte Zehen drohten, konnte ich mit SEALSKINZ ganze Touren fahren ohne, dass es kalt wurde. Wohlgemerkt, SEALKINZ produziert auch wärmere Versionen, die diesen Effekt wohl noch verstärken würden.

Die wahre Stärke der SEALSKINZ kommt aber dann zum Vorschein, wenn es nass wird. Seien es beim Trailrunning oder beim Biken – meist dauert es bei widrigen Bedingungen nicht lange bis die Sportschuhe nass sind. Und wie jeder Sportler weiß, beginnt  dann der Wettlauf mit der Zeit ehe die Füße auskühlen. Beim Biken, wo die Füße nur wenig bewegt werden und ständig dem Fahrtwind ausgesetzt sind, besteht das Problem noch verstärkt. Die SEALSKINZ Socken schaffen in solchen Fällen, in denen die Schuhe schlichtweg überfordert sind eine wirkungsvolle Barriere zwischen Haut und Nässe, und bewahren noch ein ordentliches Isolationsvermögen, das oft ausgereicht um warm zu bleiben.
Zum Joggen, wo der Fuß noch mehr bewegt wird, konnte ich mit den SEALSKINZ und meinen Sommerlaufschuhen bis knapp zum Gefrierpunkt selbst durch Pfützen laufen – ohne, dass ich kalte Füße bekommen habe. Klasse!!

2 SEALSKINZ riding

SEALSKINZ …. Handschuhe und Socken im Herbst

Als Ersatz für Winterschuhe darf man die SEALSKINZ allerdings nicht sehen – zumindest nicht die dünne Version wie im Test –  da reicht die Wärmeleistung nicht aus und der kühlende Effekt der durchnässten Schuhe gewinnt dann doch früher oder später. Bei nassen Bedingungen vom Frühling bis Herbst und als Notfallhilfe um bei einsetzendem Regen kalten Füßen vorzubeugen sind sie top und mittlerweile fester Bestandteil meines Rucksack-Notfallpaketes.

 Die mehrfachen Waschgänge in der Waschmaschine hat die Socke bisher vollkommen unbeeindruckt durchlaufen.

SEASKINZ Socken – Fazit: Wenn es noch zu warm ist für Winterschuhe, man aber dennoch viel mit nassen Bedingungen zu kämpfen hat, dann ist die SEALSKINZ Socke eine sehr effektive Methode auch dann noch trockene und warme Füße zu behalten, wenn das Schuhwerk alleine dies nicht mehr leisten kann. In ihrer leichten Version sind die SEALSKINZ Socken zwar weniger als spezielles Winterutensil geeignet, haben sich aber den Herbst durch als super Ergänzung  für Biketouren bei wechselnden Verhältnissen und zum Trailrunning bei nassen Bedingungen erwiesen. Hierfür gibt es das Prädikat – VOLL EMPFEHLENSWERT!

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Das zweite getestete Accessoire waren die SEALSKINZ Full Finger Cycle Gloves. (VK € 34,95)

   3 SEALSKINZ Fullfinger    4 SEALSKINZ Fullfinger

Diese dünnen Handschuhe sind eines der wenigen nicht wasserdichten Produkte bei SEALSKINZ. Mit einem zwar dünnen aber recht windresistenten und sehr elastischen Nylon-Oberstoff und einer Synthetikleder-Innenhand sind die Handschuhe für die milderen Bedingungen gemacht. Der Schnitt ist normal, mit schön ausgeformten wenn auch für meinen Geschmack etwas zu kurzen Fingern – ich spürte immer die Nähte an den Fingerkuppen. Durch einen Silkonaufdruck an den Fingerspitzen ist der Handschuh sowohl griffig wie auch smartphone-freundlich.

Die Innenhand ist an mehreren Stellen leicht gepolstert. Als Fan von komplett ungepolsterten Hanschuhen, hätte ich die  ohne besser gefunden, aber weil die  Gelpolster recht dünn ausfallen waren sie auch nicht wirklich störend. Sehr angenehm dagegen empfand ich das schweißaufsaugende Material über dem Daumen, das anders als üblich kein schmutzanfälliger Frotteestoff, sondern eher eine Art Velour war. Und auch bei der Wahl des Materials für den Klettverschluss zur Weitenverstellung am Handgelenk hat SEALSKINZ viel Detailliebe bewiesen – er ist so konstruiert, dass er sich nirgends verhakt konnte, wie sonst andere Klettverschlüsse. Besonders jetzt, wo ich fast nur mit Merino-Trikots unterwegs bin, finde ich dies sehr angenehm. Warum findet man sowas nicht öfter?

Für die Verkehrssicherheit sind der SEALSKINZ Schriftzug und die Aufdrucke an den Knöcheln reflektierend – siehe Action-Bild oben.

FAZIT – „Full Finger Cycing Glove“: Bis auf die für mich überflüssige Innenhandpolsterung, fand ich die SEALSKINZ Fingerhandschuhe wirklich gut gemacht mit smarten Detaillösungen. Im Tragekomfort fand ich sie gut, mit minimal längeren Fingern wären sie sogar perfekt gewesen. Nicht zuletzt auch wegen des günstigen VKs für mich eine echte Alternative für die Bikehandschuhe etablierter Hersteller.

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Bleibt noch der Thermal Performance Cycle Hanschuh, den wir mit dem Einsetzenden Winter bestimmt auch noch zur Genüge testen werden.

RIDE ON,
c_g