NINER R.I.P. 9 Airformed – Testintro: von Grannygear
Schwarze Bikes sind jedes mal schick anzuschauen (… zumindest solange sie neu oder geputzt sind) und unser neues Testbike, ein NINER R.I.P. 9 Airformed mit all seinen schicken neuen Teilen der Top Ausstattung (NINER nennt es den „4-Star Built“) macht da keine Ausnahme. Die jüngste Generation des 2007 vorgestellten R.I.P.9 soll die beste bisher sein – dank aufwendiger Optimierungen aller Bauteile nicht nur das bislang steifste Alu-Rip, sondern auch das leichteste.
Hier ein paar Eckdaten:
- FULLY mit 125 mm Federweg
- Optimiert für Gabeln von 120 bis zu 140 mm Federweg
Steuersatzmaß 1 1/8” auf 1,5“ (ZS semiintegriert, konisch) - 34,9 mm Umwerfermaß (S3 Direktmontage)
- 73 mm BSA Innenlagergehäuse
- 30,9 mm Sattelstützenmaß
- 12 x 142 mm Hinterbau mit PM-Bremsaufnahme
- AIRFORM Alu-Rahmen mit 3 kg Gewicht (in Größe M)
- in den Größen S, M, L, XL (im Test: L)
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Unser schwarzes Testbike kommt in dem bei NINER USA üblichen 4-Star-Aufbau (je nach Märkten, kann das Bike in der Ausstattung abweichen):
- Gabel: FOX 34 TALAS CTD, 110/140MM, 15mm
- Laufräder: NOTUBES 3.30/ZTR FLOW EX (100/15 mm und 142 x 12 mm)
- Reifen: SCHWALBE NOBBY NIC SNAKESKIN TL 2.35
- Bremsen: SRAM ELIXIR 9 TRAIL, 180/160 mm G2 Scheiben
- Schaltung: SRAM XO1 (1×11, 10-42t Kassette und 32er Kettenblatt)
- Sattel: WTB VOLT RACE, NINER GRAPHIC
- Sattelstütze: NINER CARBON (am Testbike eine ROCK SHOX Reverb)
- Cockpit: NINER FLAT TOP Lenker (780 mm) und NINER Alu Vorbau (100 mm)
Mit der Ausstattung rangiert das Testbike sicher in der Oberklasse der Trailbikes und gibt sich sehr vielseitig. Dazu tragen vor allem FOX F34 (110mm/140mm Talas CTD Gabel und der SRAM X0.1 1×11 Antrieb ihren Teil bei. Abweichend von der Normalausstattung kam unser Testbike mit einer ROCK SHOX Reverb Dropper-Stütze – ein Zusatz den ich für sehr sinnvoll halte.
Die Laufräder mit den NOTUBES ZTR Flow EX Felgen (25.5 mm Maulweite) spannen die breiten 2,35er SCHWALBE Nobby Nics richtig breit auf und gibt ihnen eine sehr große Kontaktfläche. Auch ohne wäre der breite Nobby Nic schon eine Hausnummer – noch zudem mit 725 g ausgesprochen leicht. Die Laufräder waren bereits von NINER auf schlauchlos umgerüstet – toll wie ich finde, auch wenn ich nicht weiß ob das bei NINER immer so ist, oder nur weil ich im Vorfeld danach gefragt habe.
Bei meiner Größe von 1,88 m und langen Armen fahre ich bei NINER normalerweise ein XL und so ist der L Rahmen etwas kompakt für mich, aber mit dem langen 100 mm Vorbau passt mir das Bike dann doch sehr gut. Bei einem XL hätte zwar einen deutlich kürzeren Vorbau fahren können, hätte aber etwas an Verspieltheit beim Rahmen dafür aufgeben müssen. Passt so.
Während c_g ja schon sehr viele Erfahrungen mit SRAMs 1×11 Schaltungen hat sammeln können (hier zur XX1), wird dies das erste Mal sein, dass ich länger mit einer solchen Schaltung fahre. Ich bin gespannt, ob ich genauso begeistert davon sein werde :-).
Wenn ich mir die Zahlen zum R.I.P. 9 ansehe wirkt es auf mich wie das perfekte Allround-Bike – je nach Ausstattung mehr in die eine oder andere Richtung. Vom XC-Bike für technischere Kurse, über ein schnelles Tourenbike bis hin zum All-Mountain 29er könnte es alles sein. Ich freu mich sehr auf diesen test in der Ausstattungsvariante, denn, auch wenn es nicht billig ist, dürfte diese eine an Vielseitigkeit kaum zu überbietende Konstellation sein.
Wie oben angedeutete hat sich das RIP über die Jahre wirklich entwickelt. Die aktuelle Version ist meines Wissens nach die 3. Generation in Alu und durch den speziellen Airformed Herstellungsprozess wohl das aktuell beste. Gegenüber dem Carbonmodell R.I.P. RDO (hier vorgestellt und hier auf der letzten Interbike gefahren) bringt das jüngste Alu-RIP gerade mal 300 g mehr auf die Waage (bei einer Preisdifferenz von fast € 1000.-) wodurch die Frage welches Bike für einen nu wirklich das bessere ist umso dringlicher stellt. Ich habe mich mit Carla von NINER BIKES genau zu dem Thema unterhalten:
„Das RIP 9 RDO (Carbon) ist knapp 300 g leichter, hat eine längere Garantie (C5 Garantie, also 5 Jahre), hat größer dimensionierte Lager und Drehpunkte (die beim Alu-Modell nicht zu realisieren wären), hat abnehmbare ISCG5 Sockel und den FOX Float CTD Kashima Dämpfer.
Das Airformed RIP 9 (Alu) ist dafür knapp USD 1000 günstiger, etwas schwerer und hat die sehr hochwertigen Enduro Max Lager.“
Am Ende läuft es wohl darauf hinaus, dass der Fahrer, der das leichteste und beste Bike haben will, sich die RDO Version kaufen wird. Der preisbewusste Käufer, dagegen wird wohl das Airformed R.I.P. 9 nehmen und das ersparte Geld entweder in einen Teile-Upgrade, einen schönen Bike-Urlaub, oder etwas anderes sinnvolle stecken.
Aus meiner Sicht sind die Kompromisse die man mit der Alu-Version eingeht sehr gering und leicht verschmerzbar.
Hier ist ein Link in dem NINER etwas genauer darauf eingeht, was so alles in einem modernen Alu-Rahmen steckt. In dem Bild wir am Besipiel eines älteren und aktuellen JET9 eindrucksvoll gezeigt, was sich mittlerweile alles machen lässt, wie sich damit Schweißnähte und Extra-Bauelemente einsparen lassen und wie man durch den Einsatz solcher Technologien ein leichteres, steiferes und stabileres Bike bekommen kann. WIN-WIN, wenn ihr mich fragt.
Also habe ich das Bike kurz zusammengesteckt und gewogen: Komplett mit SPD-Pedalen bringt es das NINER RIP9 auf bemerkenswerte 13.07 kg. Nicht schlecht, bedenkt man das Zusatzgewicht durch die FOX F34 Talas und die Dropper Stütze und die robusten Laufräder … allerdings auch kein XC-Kampfgewicht.
Außerdem bin ich gespannt, wie sich NINERs eigenes Federungssystem (CVA = „Constantly Varying Arc“) bei mehr Federweg schlägt. Auf dem Jet9, das ich länger gefahren bin, hat es mir ja sehr gut gefallen. Wir werden sehen, wie sich die extra 25 m an Federweg hier auswirken. Jetzt ist es aber Zeit das Bike mit auf meine Trails zu nehmen, das wunderschöne schwarz etwas einzusauen und zu sehen was das NINER R.I.P. 9 so alles drauf hat.
Bis bald,
Grannygear