WTB Vigilante 29er Reifen – Kurztest: von Grannygear
Und weiter geht´s im Testkarrussel hier bei TNI – dieses Mal ein 2014er Reifen, der neue WTB Vigilante 2.3 TCS … allerdings nur im Kurztest.
Laut WTB soll der Vigilante die Bedürfnisse des modernen All-Mountain und Enduro-Fahrers erfüllen. Der Wahlreifen des CANNONDALE/WTB Teamfahrers Mark Weir und mit seinem universell wirkenden, quadratischen Profil kombiniert mit aggressiven Schulterstollen ein Reifen für maximalen Halt in extremen Kurvenlagen.
Der Vigilante wird als 29er in zwei Versionen erhältlich sein: Der TCS Version (also tubeless ready mit Dual DNA Compound – wie im Test – und der Gravity DNA (Team Issue) Version mit zusätzlich verstärkter Karkasse und knapp 1,00 kg Gewicht:
Hier die Specs unseres Testmusters:
- Einsatzbereich: All Mountain / Enduro
- Bedingungen: Nass bis trocken / loser Untergrund, felsig oder schlammig
- Gewicht: 830 g
- Gummimischung: Dual DNA (60a/50a)
- Karkasse: 60 tpi
- Wulst: TCS Aramid
- Reifenbreite: 57 mm
Der WTB Vigilante darf sich unter mir hier in den Südkalifornischen Bergen bewähren. Auf dem SPECIALIZED Stumpjumper FSR mit 130mm hinten und einer 140 mm Gabel vorne (eine MAGURA TS8R wie c_g sie kürzlich im Test hatte – hier). Mit am meisten aufgefallen sind mir die sehr stabil wirkenden Seitenstollen kombiniert mit großen quadratischen Zentralstollen. Zusammen mit der voluminösen Karkasse wirken sie jedenfalls sehr vielversprechend für meine Gegend hier.
Meine Testmuster brachten es auf der Küchenwaage auf gerade mal 806 und 809 g. Beachtlich, dass sogar schon Vorserienmuster so nahe am offiziellen Gewicht sind, … ja, es sogar unterbieten. Damit ist der WTB Vigilante auf alle Fälle kein Panzer, sondern eigentlich beachtlich leicht – wer es noch pannensicherer haben will, nimmt die AM Version mit stattlichen 1010g.
Auf der EASTON Haven Felge und nach 24 h Dehnen bei 2,0 bar bringt es der Vigilante auf gute 57,15 mm Breite (die Stollen sind genauso breit wie die Karkasse). Das ist bereits an der Grenze dessen, was der Stumpjumper Hinterbau noch verkraftet. Damit kommt der Vigilante sehr nahe an seine angegebene Breite von 2,3“ heran – eine Maßhaltigkeit, die wir zwar immer häufiger erleben dürfen, die aber immer noch nicht selbstverständlich ist.
Was die Schlauchloseigenschaften habe ich sie nur auf den EASTON Havens probiert … wo sie sich sehr gut montieren und aufpumpen ließen.
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Fahreindrücke: Es passiert nicht oft, aber beim WTB Vigilante 2,3 TCS war es so, dass ich mich von Anfang an damit sehr wohl gefühlt hatte. Die ersten Ausfahrten waren während eines Kurzurlaubs – mit langen, oft sandigen Anstiegen auf festgefahrenen Wegen mit gelegentlich losem Schotterbelag. Ein Teil der Downhills verlief über Sandstein, der immer wieder zerbrochen, verwittert und oft in tollen Stufen ausgebildet war. Nachdem ich mich auf einem Fully mit 130/140 mm Federweg befand, habe ich bergab auch immer richtig Gas gegeben. Während ich das Bike, dessen Federung ( … und meinen Psyche ;-)) dabei des Öfteren an seine/ihre Grenzen gebracht habe, war der Vigilante nie ein Grund um langsamer zu tun. Es schien als kenne der Vigilante keine Grenzen.
Vor allem in den Kurven war ich positiv überrascht, wie stabil die Seitenstollen doch sind … ganz anders als beim Bronson, den wir ja auch im Test hatten. Das Compound an der Lauffläche ist sehr griffig und wirkt nach meinem Empfinden sogar weicher, als an den Seiten. Nach einigen Ausfahrten auf dem griffigen Sandstein zeigten sich aber auch schon erste Abnutzungs-Erscheinungen.
Den ausgezeichneten Klettereigenschaften tat das aber nie einen Abbruch – vor allem mit den oft schräg laufenden Steinstufen, war das besonders positiv und auffällig wie sicher der Vigilante die Traktion aufrecht erhielt. Überhaupt machte er auf diesen mal sandig, mal felsigen Trails in jeder Lage einen sehr guten Eindruck.
Zurück in meiner (ebenfalls südkalifornischen) Heimat sind die Trails dagegen eher lose, haben oft eine lose Schotter- oder Kiesauflage und ind gespickt mit Sandlöchern. Zu meiner Überraschung hat sich der Vigialnte auch dort sehr gut gehalten. Keine Spur von einem vagen oder schwammigen Lenkverhalten oder Unsicherheit auf abschüssigen Trails. Auf Asphaltstrecken auf dem Weg zum Trail war er zwar laut, schien aber recht gut zu rollen, wenn man bedenkt, dass er ein Reifen für den Enduroeinsatz ist.
Ich bin den Reifen durchweg zwischen 2,0 und 2,3 bar gefahren und habe (weil ja nur ein Kurztest) mit dem Druck auch nicht viel experimentiert. Was allerdings komplett fehlt sind Erfahrungen auf nassen, erdigen oder gar schlammige Böden. Für die typisch trockenen Bedingungen hier im Herbst empfand ich den WTB Vigilante als sehr kompetenten Partner für das SPECIALIZED Stumpjumper FSR.
Grannygear
Ps: …. und genau da werden wir hier bei TNI-de anschließen und unseren eigenen Test unter genau diesen nass und oft schlammigen Verhältnissen mit dem WTB Vigilante 2.3 TCS fahren. Demnächst mehr hierzu sobald die Reifen eintreffen.