ROVAL Control Carbon – offizieller Testabschluss: von c_g
Manchmal verlaufen Tests einfach gnadenlos ereignisfrei – weniger schön für den Tester, denn er hat dementsprechend wenig worüber er berichten kann, umso besser aber für das Testprodukt, insbesondere wenn es sich um ein Laufrad handelt und dieses alle erdenklichen Härteprüfungen klaglos überstanden hat.
So nämlich war es mit den ROVAL Carbon Control 29er Laufrädern.
Zuerst habe ich sie auf meinem USA-Trip auf dem 140mm Fully CUBE Stereo SHPC malträtiert, dann durfte OLI sie auf seinen Bikes durch die Pampa jagen (ein NINER Jet9 Fully und zwei Hardtails) und zum Abschluss habe ich auf ein paar technischen Touren – unter anderem einem verlängerten Wochenende im schweizer Davos/Klosters (inkl. ein paar Runden im dortigen Bikepark) – versucht ihnen irgendwelche Schwächen zu entlocken. Fehlanzeige – weder eine Abnahme der Speichnspannungen, noch ein Achter oder sonstige Auffälligkeiten waren bis zum Ende des Tests zu verzeichnen.
Wäre da nicht die von Anfang an begleitende Geräuschkulisse aus einem Klirren wie einer abgerisenen Speiche bei jeder harten Landung oder heftigen Stößen, wären sie komplett unauffällig durch en test marschiert.
Der Begriff „unauffällig“ trifft dabei aber nur auf die Performance zu. Bedenkt man das mit gerade mal 1620 g sehr gute Gesamtgewicht bei einer breitreifen-tauglichen Maulweite von 22,5 mm (außen 28 mm) und einer klassischen Bauweise (3-fach Kreuzung mit 32 Speichen) sind die ROVAL Control Carbon Laufräder nämlich echte Grenzgänger zwischen XC- und All-Mountain … und zwar solche die das beste aus beiden Welten zu verbinden scheinen.
Nimmt man nun noch den für einen Carbonlaufradsatz außergewöhnlich niedrigen Preis von gerade mal € 1199.- in die Gleichung hinein, machen die ROVALs es so manchen Carbongegnern nicht leicht noch Ausreden zu finden. Diese Laufräder sind einfach gut.
Das spezielle „hornlose“ Design (hier im Testintro genauer erklärt), der eigentliche Grund weshlab die Felgen so günstig angeboten werden können, hat zwar eingangs unsere Neugier geweckt, hat sich aber sehr schnell als funktionell und sicher erwiesen. Wo wir vielleicht anfangs noch den ein oder anderen Gedanken daran verschwendet haben, dass der Reifen allein durch die Dehnungsfestigkit der Wulst gehalten wird und keinerlei Verzahnung mit der Felge mehr besitzt … hat sich das in der Praxis als so unauffällig erwiesen, dass es schnell zur Nebensache geworden ist.
FAZIT: Was nach nunmehr über 4 Monaten intensiven Tests bleibt ist die Gewissheit, dass die ROVAL Control Carbon 29er Laufräder kein fauler Kompromiss für Carbonfetischisten sind, sondern ein sehr guter Laufradsatz mit einem ungemein breiten Eindsatzbereich von XC-Race bis All-Mountain, der auch noch relativ erschwinglich ist.
Was will man mehr – sprach der Tester und fuhr munter damit auf die nächste Tour ;-).“
RIDE ON,
c_g
Hey c_g,
welche maximale Reifenbreite würdest Du für die Roval Control Carbon empfehlen?
Gehen z.B. 2.4 Nobby Nics noch?
Cheers,
Chris
@ El Barto: Mit seiner Maulweite von 22,5 mm sehe ich kein Probem mit dem 2.4er NN – ich selber bin ihn auch sehr gerne mit den 2,3er MAXXIS gefahren und würde mich nicht scheuen auch was breiteres aufzuziehen.
Wie schätzt ihr die Stabilität des LRS bei hartem Trail- bzw. Enduro Einsatz ein? Haben die neueren Roval Traverse Fattie Carbon Laufräder hier Vorteile (breiter)?
@ Marc: Die ROVAL Control Carbons sind bei uns richtig hart rangenommen worden un haben eine Menge wegstecken müssen, ihn irgendwelche Schwächen zu zeigen. Die halten ne Menge aus:
Speziell für den harten Einsatz- bzw. für Enduro, würde ich dennoch die neuen ROVAL Traverse Fatties bevorzugen – einmal weil die mit noch mehr Reserven konstruiert sind, aber vor allem auch wegen deren größerer Breite. Alle unsere bisherigen Praxiserfahrungen deuten darauf hin, dass du insbesondere bei breiten Reifen (ab 2.3″) eigentlich nur Vorteile mit den breiten Felgen hast.