Interbike´13 – NINER RIP9 RDO Fahreindrücke: von Grannygear
(Anmerkung: Die Fahreindrücke von den Demo Days der Euro- und Interbike sind keine echten „TNI-Tests“, sondern eben nur die ersten Eindrücke von vorgegebenen Testrunden. Im Falle der Eurobike, einem gemäßigten Runde im Vorallgäu mit einer minmal technischen Ab- und Auffahrt und im Falle der Interbike mit Runden auf Wüstentrails des Bootleg Canyon. Es soll nur einen Kurzeindruck des Testers wiedergeben.)
Nachdem es absolut aussichtslos war eines der brandneuen und heiß begehrten WFO in L zu bekommen (hier auf der Eurobike´13 vorgestellt), habe ich mit der nächstliegenden Alternative ausgesucht ein RIP9 RDO.
Während der Mechaniker, das Bike durchcheckte und für mich vorbereitete hat, habe ich mich mit Chris Sugai, dem Besitzer von NINER BIKES über die Modifikationen am RIP9 seit seinen Anfängen unterhalten. Das neue RIP9 RDO kommt mit 125 mm Federweg am Heck daher und ist für 130 mm Federgabeln ausgelegt. Mein Demo-Bike hatte einen sehr breiten Lenker (780mm!!), einen kurzen Vorbau und massive 2,35er Nobby Nics – zusammen der Optik nach klar auf All-Mountain getrimmt. Hier für die oft groben Testrunden am Bootleg Canyon passt das ganz gut, ich kann mir aber gut vorstellen, dass das RIP9 RDO mit einem etwas längeren und schmäleren Cockpit, sowie leichteren Reifen auch als Allrounder und Tourenbike eine wirklich gute Figur machen würde.
Der Rahmen, so meinte Chris, wäre einer der steifsten – wenn nicht sogar der steifste im NINER Sortiment (dabei haben wir das neue WFO unberücksichtigt gelassen) und jeder Versuch am Stand, dem Rahmen etwas Flex abzugewinnen, blieben erfolglos. Gott sei Dank, kann man mit Carbon die Rahmen nicht nur steif, sondern eben auch leicht machen und so war es wenig verwunderlich, das sich das RDO auch relativ leicht angefühlt hat, wenn angehoben. Man riet mir noch den FOX CTD Dämpfer im Trail-Modus (also mit Plattformdämpfung) und die Gabel ganz offen zu fahren … und so ging´s dann auch auf die Testrunde.
Das CVA Federungssystem von NINER war schon immer (und bleibt es auch) eines meiner liebsten Systeme für XC und Trail. Durch meine vielen Tests mit den diversen JET9 Generationen hab ich es sehr zu schätzen gelernt. Demnach bin ich mit großen Erwartungen in die fahrt auf dem RIP9 gegangen … und wurde auch nicht enttäuscht. Am Anfang habe ich noch mehrfach zwischen dem offenen „Descend“ und plattformgedämpften „Trail-Modus hin und hergeschaltet, fand letztlich aber den empfohlenen Trail-Modus am besten. Von Antriebseinflüssen keinen Spur – das RIP9 RDO sprintet mit jeder Kurbelumdrehung nach vorne und hat sich dabei agiler und verspielter angefühlt als es das 27,5“ BREEZER Repack getan hat, das ich unmittelbar vorher gefahren war.
Zu meiner Überraschung war es nicht nur im Trail und bergab, sonder auch in den Spitzkehren handlicher. Im Sitzen bin ich damit die stufendurchsetzten Anstiege absolut spielerisch und viel besser als mit dem Repack hochgekommen. Mit dem RIP9 ging´s einfach nur bergauf, ohne Besonderheiten und ohne viel Konzentration. Hätte ich es nicht besser gewusst, hätte ich darauf geschworen, dass das RIP9 mehr als nur 125 mm Federweg hat – im Gelände war es mindestens so gut wie das 160 mm Repack (.. wobei ich gern zugebe dass sich das 29er auf den ersten Metern nach dem Umstieg etwas schwerfällig angefühlt hat.)
Was mir nicht so gut gefallen hat, war das Cockpit – wäre es mein Bike hätte ich einen kürzeren Lenker und längeren Vorbau ausgesucht um mehr Geicht aufs Vorderrad zu bekommen, aber das sind persönliche Präferenzen und kein echter Kritikpunkt, zumal ich das Bike ohnehin eher XC-lastig als als AM aufbauen würde.
Auch wenn das NINER RIP9 an sich nicht neu ist, das RDO setzt dem klar noch einen drauf und macht die ganze Serie noch attraktiver – für mich ist das RIP9 RDO klar das beste RIP das es je gab.
Grannygear