Inter-/Eurobike´13 – NINER ROS9 Fahreindrücke: von c_g & Grannygear

(Anmerkung: Die Fahreindrücke von den Demo Days der Euro- und Interbike sind keine echten „TNI-Tests“, sondern eben nur die ersten Eindrücke von vorgegebenen Testrunden. Im Falle der Eurobike, einem gemäßigten Runde im Vorallgäu mit einer minmal technischen Ab- und Auffahrt und im Falle der Interbike mit Runden auf Wüstentrails des Bootleg Canyon. Es soll nur einen Kurzeindruck des Testers wiedergeben.)

„Playtime!“ – diese Worte kam mir schon nach den ersten Metern auf dem NINER ROS9 in den Sinn, als ich das Ausstellungsgelände in Richtung Testrunde verließ. Mit dem Stahl-Hardtail ROS9 steigt NINER ja erstmal in den Sektor der Trail-Hardtails ein und baut dieses sofort maximal kompakt und verspielt – zum detailierten Tech into des ROS9, das im Juni diesen Jahres erfolgt ist, geht´s hier.

Schaut man sich den wunderschönen Rahmen an, fallen neben der sehr hochwertigen Verarbeitung der REYNOLDS 853 Rohre und des tollen Blu-Mettalic-Lacks (mit passend lackierter ROCK SHOX Revelation) vor allem das stark geknickte Sitzrohr auf (trotzdem mittels der angelöteten Gewindesockel über einen Adapter eineen Direct Mount Umwerfer aufnehmen kann).

n

Außerdem besitzt es eine Öffnung kurz über dem Tretlager, über die eine internen Leitungsverlegung der Dropper Stütze erfolgen kann – leider war unser Testbike ganz ohne in solche aufgebaut, aber auf der kurzen Testrunde musste man ohnehin nur einmal die Sattelstütze ein- und wieder ausfahren ;-). Weitere technische Highlights des Bikes ins die geschmiedete Brückemit der die Kettenstreben an das Biocentric II Tretlager angebunden sind – maximale Reifenfreiheit bei gleichzeitiger Kompatibilität zu diversen Kettenblattkombis … und das bei gerade mal 427 mm Kettenstrebenlänge!

  

Das massive Steuerrohr ist einheitlich 44 mm. Das ROS9 ist für Gabeln von 120 bis 140 mm Federweg ausgelegt.

Doch zurück zur Testrunde – wer ein extrem verspieltes und dennoch sehr sicheres 29er Hardtail sucht, braucht nicht weiter zu schauen als zum NINER ROS9. Auf dem zum Teil technischen und vor allem rutschigen Downhill der Testrunde wollte noch nicht mal im Ansatz Unsicherheit aufkommen und obowhl ich mit Highspeed die Abfahrt mehr gerutscht als gefahrne bin, habe ich mich immer Herr der Lage gefühlt. Klasse welches Selbstvertrauen das ROS9 einem Fahrer vermittelt. Trotz des relativ großen Rahmens in L (617 mm eff. Oberrohr) hat sich das ROS auch nie sperrig angefühlt, sondern einfach nur Spaß gemacht!!

Allerdings fiel mir beim Absteigen im technischen Gelände (haufenweise Fahrer sind hier geschoben und dadurch gab es ständig Staus :-() auf, dass beim ROS9 in L die Schrittfreiheit doch etwas gering ausfällt. Wäre es mein Bike, wäre ich wohl doch besser mit einem kleineren Rahmen bedient gewesen.

Dass der Rahmen sehr steif ist, verwundert angesichts der Robustheit des ROS9 wenig, sollt aber nicht unerwähnt bleiben.

In der langen Gerade bis zum Hauptanstieg fand ich es dann weiterhin sehr angenehm und keineswegs langweilig zu fahren. Vor der langen und sehr steilen Auffahrt graute mir allerdings – zu sehr war mir in Erinnerung wie ich bei ähnlichen Anstiegen mit dem 2SOULSCYCLES Quarterhorse Prototypen (hier) zu kämpfen hatte (das allerdings mit einem noch kürzerem Hinterbau). Zur großen Verwunderung und Freude kletterte das ROS9 dann aber viel besser und ruhiger als erwartet. Egal ob stehend oder im Sitzen, mir hat es weder an Effizienz noch an Traktion gemangelt. Nachdem beim Testbike das EBB in der vordersten Position montiert gewesen war, bin ich die gleiche Testrunde nochmal mit einem ganz nach hinten gedrehten Tretlager gefahren um zu sehen wie sich das ROS9 dann verhalten würde. Abermals war der Anstieg damit überhaupt kein Problem.

Einziger objektiver Kritikpunkt ist und bleibt das hohe Rahmengewicht, das man als Preis für die sehr gute Rahmensteifigkeit (dadurch eine sehr hohe Direktheit und Präzision) und maximale Robustheit an einem Stahlrahmen einfach in Kauf nehmen muss.

Außerdem merkt man das Gesamtgewicht ohnehin kaum, wenn man so viel Spaß auf einem Bike hat ;-).

Wieder zurück im Messegelände hatte ich einfach nur ein breites Grinsen im Gesicht – denn das NINER ROS9 ist für mich ein grandios gutes und gleichzeitig vielseitiges Trail-Hardtails, wie es nur sehr wenige gibt. Es ist nicht so extrem auf die Abfahrt ausgelegt wie etwas das 2SC Quarterhorse oder das DIAMONDBACK Mason HT (hier), sondern gibt sich deutlich vielseitiger, ohne dabei aber auch nur ein Quentchen an Fahrspaß aufzugeben … gegenüber dem zultzt gefahrenen TRANSITION BIKES TransAm 29 (hier) legt es in der Kategorie Fahrspaß sogar noch einen drauf. Klasse!!

********************************

Aber ich bin nicht der einzige von uns der das NINER ROS9 gefahren ist – Grannygear, wollte es sich nach meinen Schilderungen auch nicht nehmen lassen es auszuführen und ist es am Demo-Day der Interbike ebenfalls gefahren – Hier eine Zusammenfassung seiner Beobachtungen:

Für mich war das metallic-blaue NINER ROS9 das erste echte 29er Trail-Hardtail das ich gefahren bin und ich fand es ebenfalls klasse! Es hat zwar ein wenig gedauert, bis ich mich an die 140 mm Gabel, den sehr bereiten Lenker, die schweren Lufräder/Reifen und vor allem die sagenhafte Agilität durch das kurze Heck gewöhnt hatte, dann aber war das NINER ROS9 eine Granate.

Als Neuling auf derartigen Bikes, fand ich es etwas zu kompakt für lange Anstiege (dann vielleicht fast schon eher stehend und als Singlespeeder?), sobald es aber etwas enger, oder gar in die Spitzkehren ging, war das ROS9 in seinem Element. Wenn man das gewicht nach hinten orientiert und die Gabel unter sich einfach arbeiten lässt, tut das ROS 9 genau was sein Name sagt: „Ride over sh…!!“ Auf dem ROS) gewann einfach das Kind in mir die Oberhand und jeder Fels wurde zur Schanze und jede Kurve zum Drift. Auch wen ich es selber nicht verstellt habe, fand ich das NINER Biocentric II Tretlager toll weil es sowohl ein Geometriefeintuning erlaubt, wie auch einen cleanen SS-Aufbau.

Das NINER ROS9 ist kein Bike, das ich dort wo ich normalerweise fahre bräuchte, aber es hat mir dennoch einen Riesenspaß gemacht und das ist doch letztlich der grund warum die meisten von uns biken, oder?

RIDE ON,
c_g & Grannygear