Interbike´13 – BREEZER Repack Fahreindrücke: von Grannygear

(Anmerkung: Die Fahreindrücke von den Demo Days der Euro- und Interbike sind keine echten „TNI-Tests“, sondern eben nur die ersten Eindrücke von vorgegebenen Testrunden. IM Falle der Eurobike, einem gemäßigten Runde im Vorallgäu mit einer minmal technischen Ab- und Auffahrt und im Falle der Interbike mit Runden auf Wüstentrails des Bootleg Canyon. Es soll nur einen Kurzeindruck des Testers wiedergeben.)

BREEZER Repack am Interbike Demo Day, Bootleg Canyon

Als BREEZER das Repack kurz vor der Eurobike erstmals offiziell gemacht hat war es eine Sache, die im Hintergrund schon lange erwartet worden war. Ein BREEZER Fully war schon lange überfällig.

  

(das BREEZER Repack auf der Eurobike´13)

Spannender war da schon, dass man sich dabei nicht auf ausgetretenen Pfaden der Federungstechnologie bewegt, sondern ein komplett neues Federungssystem entwickelt hatte – das “Mid Link” (auch M-Link), das man von keinem geringeren hat  entwickeln lassen als der Sotto Group, die vorher schon maßgeblich an der Switch Technologie von Yeti (SB66 und SB95) beteiligt gewesen waren. Angesichts der Schwemme von 27,5“ Bikes war es dann auch nicht wirklich überraschend dass das erste Repack als ein solches kommen würde – mit stattlichen 160 mm Federweg.
Das Mid-Link ist einzigartig in der Art wie es seinen Schwingendrehpunkt etwa in die Mitte der Kettenstreben lenkt und so einen Mittelweg zwischen Viergelenker und VPP-Federung beschreitet. Damit soll die Federung maximal antriebsneutral funktionieren und mit Themen wie „Anti-Squat“ bzw „Anti-Rise“ (beides Begriffe, die ein Zusammenziehen- bzw. Auseinderdrücken des Hinterbaus unter Kettenzug beschreiben und somit die Federung unter Antriebslast beruhigen sollen) Schluss machen. Eine ständig aktive Federung ganz ohne Antriebseinflüsse – so die Behauptung von BREEZER BIKES (… interessant, dass verschiedene Modelle weiterhin mit einem CTD Plattformdämpfer kommen ;-)). Außerdem soll die spezielle Anordnung der Drehpunkte die Lager deutlich weniger belasten als andere Designs.

Das Ergebnis kann sich jedenfalls sehen lassen – für mich wirkt das Repack (nach dem legendären DH-Rennen in Kalifornien benannt) sehr ansprechend und stimmig. Keine Sorge – wir wissen, dass das Repack ein 27,5“er ist und obwohl wir uns auch mit denen immer weider beschäftigen gibt es noch einen anderen Grund für das Interesse. Was wäre, wenn wir aus unbestätigten Quellen wüssten, dass das Design auch bald als 120 mm 29er kommen würde? … das könnte doch spannend werden, oder ;-).

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Also, auf zur ersten Demo-Runde auf dem 160 mm 27,5er BREEZER Repack: Vorab aber gleich die Anmerkung, dass ich selber bisher keinerlei Erfahrungen mit 27,5“ Bikes habe, ihnen gegenüber aber offen bin.

Also auf geht´s. Das erste Stück zum Demo Kurs auf Asphalt war schon mal vielversprechend – keinerlei Pedaleinflüsse und absolut ruhig unter Pedalzug- Selbst offen war keine Bewegung im Heck. Oben angelangt habe ich dann noch kurz die Hinterbau-Steifigkeit abgetastet und auch hier war alles sehr gut.

Auf den ersten Trailmetern hat sich die Federung dann aber doch sehr träge angefühlt, so als würde der Dämpfer gar nicht mehr ausfedern. Hmm. Schnell war die Ursache gefunden – der Fahrer vor mir hatte den Rebound bei Dämpfer und Gabel auf maximal gestellt!! Das erklärt natürlich auch warum so gar keine Antriebseinflüsse zu spüren waren. Sobald die Zugstufe also wieder auf einem „normalen“ Niveau war, ist das Repack aufgewacht. Obwohl es sich weiterhin sehr ruhig gefahren hat, was die Antriebseinflüsse angeht, war es nun auch in der Federung aktiv.  Ich habe nicht allzu viel Erfahrungen mit Bikes über 140 mm Federweg, aber irgendwie hat mir das 160 mm Repack ein direkteres Feedback vom Untergund gegeben, als ich es von einem solchen Bike erwartet hätte.

Im Handling war ebenfalls spritziger und agiler als erwartet – es war hat ein 27,5 und kein 29er. Ich habe das Bike in der Einstellung gefahren, wie es der Techniker am Stand gemacht hat und für mich war es so etwas zu direkt und zu wenig komfortabel. Insgesamt war die Federung aber gut ausbalanciert und ausgewogen. Nachdem der Demo-Kurs nur wenig an Sprüngen und Absätzen zu bieten hat, waren weder ich noch das Bike irgendwo an Grenzen gestoßen – daher bleibt lediglich ein begrenzter und erster Eindruck.

Als Allround-Trailbike kam mir das BREEZER Repack jedenfalls recht gut vor. Vor allem wenn man sich gerne seine Abfahrten selber erarbeitet und lange Anstiege unternimmt, ist es wirklich interessant – schließlich heißt All-Mountain nicht umsonst so – rauf und runter aus eigener Kraft! Ein kleiner Kritikpunkt war das straffe Federungsverhalten bei sehr steilen Stiegen, über Stufen, wo man aktiver arbeiten musste um die Traktion zu behalten als es der Federweg erwarten lassen würde.

Mein Fazit? Ich habe mich in das BREEZER Repack weder verliebt noch habe ich es nicht gemocht. Ich kann noch nicht mal sagen warum genau. Vielleicht hatte ich mir von einem 27,5-Zöller 160 mm Federweg einfach zu viel erwartet. Irgendwie hat sich das Repack für mich etwas stelzig und träge gefahren. Das kann einmal am recht hohen Gewicht des Vorserienbikes liegen (ca. 14 kg wurden mir gesagt, während das Serienbike nochmal deutlich abspecken würde), oder daran, dass man aus der Federung bei einem besseren Set-Up noch mehr hätte rausholen können … oder es lag einfach an meiner Laune an diesem Tag :-). Auf jeden Fall war es viel zu wenig Zeit auf dem Bike um es wirklich beurteilen zu können. Ich habe jedenfalls den Eindruck, dass BREEZER mit dem M-Link System etwas spannendem auf der Spur ist und wenn das auch demnächst im 29er Format auftauchen wird … umso spannender!

Grannygear