MICHELIN Wild Grip´R 2.25 29er Reifen – Testfazit: von Guitar Ted
Und weiter geht´s in dem Wettlauf die verlorene Zeit zum Testen aufzuholen und Produkttests abzuschließen, die schon vor langem begonnne haben – hier und heute der MICHELIN Wild Grip’R 29er Reifen (hier vorgestellt). Erst war es ewig Winter, und dann folgte ein unglaublich nasser Frühling und Frühsommer, doch jetzt ist es endlich trocken genug um auch diesen Aspekt der Reifen abzudecken – daher jetzt der Testabschluss.
Der MICHELIN Wild Grip’R ist offiziell für nasse bis trockene Bedingungen empfohlen. Was ich auf jeden Fall voll unterschreiben kann, sind seine Qualitäten bei Nässe. Solange der Untergrund nicht außergewöhnlich klebrig ist, findet der Wild Grip´R immer einen Weg sich selber zu reinigen und noch irgendwo Vortrieb zu generieren. Ich bin ihn mit ähnlich niedrigen Drücken gefahren, wie damals den Wild Race´R (hier), so um die 1,5 bis 1,7 bar und da war er super.
Auf trockenen Bedingungen musst eich dieses Jahr allerdings lange warten. Während der vorher getestete Wild Race’R ein exzellenter, aber eben ausschließlich ein Trockenreifen war, hat sich der Wild Grip’R deutlich vielseitiger gegeben. Tatsächlich finde ich ihn keineswegs den klassischen Sommerreifen wie dem GEAX Aka oder MICHELIN Wild Race´R unterlegen … sehr wohl aber „anders“.
Zuerst einmal fährt sich der Wild Grip´R weniger direkt. Seine Noppen flexen auf hartem Untergrund leicht und so hat er eine leichte Tendenz dort zu wandern. Dies allerdings passiert sehr kontrolliert und angenehm, ganz anders als der hierin extreme WTB Bronson (hier). Allerdings würde man das wirklich nur auf sehr hartem Untergund mit einer losen Auflage spüren.
Generell fährt sich der MICHELIN Wild Grip´R sehr weich und feinfühlig – was mir besonders auf dem Hardtail wirklich gut gefallen hat.
Doch zuerst noch ein paar Worte zu anderen Themen. In Sachen Schlauchlos-Eigenschaften war auch der Wild Grip´R sehr gut und lies sich sowohl gut montieren wie auch aufpumpen, Im Schlauchlos-Betrieb gab es ebenfalls nie Probleme. Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Reifen mit UST Dimensionen gemacht sind und daher weniger gut auf NOTUBES, FRM oder BOR Felgen zu montieren sind. Auf DT-SWISS, WTB, SHIMANO, EASTON oder ähnlichen UST-konformen Felgen funktionieren sie super.
Außerdem habe ich den Eindruck dass die Reifen, recht robust sind und auch die Seitenwände ordentlich etwas wegstecken können.
Am Anfang des Tests waren die MICHELINs auf den SHIMANO XT Laufrädern montiert (hier getestet) und trotz der geringen Maulweite von 19 mm dort erreichten sie stattliche Breite von 57 mm. Danach habe ich sie nochmal auf einem LRS mit den breiteren WTB Frequency i23 Felgen gefahren. Dort haben sie sich nochmal besser angefühlt – vor allem bei niedrigen Drücken.
TESTFAZIT: Tolle Schlauchlos-Eigenschaften, ein gutes Volumen und eine hohe Vielseitigkeit – das alles sind Eigenschaften des MICHELIN Wild Grip´R. Er ist ein Reifen, den man montieren kann und sicher sein kann, dass er für beinahe alles und das ganze Jahr über gut zu gebrauche ist. Von nassem Untergrund bis hin Trockenheit schlägt er sich bemerkenswert gut, hat keine Mängel in Traktion und Führung und hat eine geringe Drifttendenz auf losem Boden. Nur wenn es extrem nass oder staubtrocken ist, spürt man die Grenzen seiner Vielseitigkeit. Besonders erwähnenswert ist auch der hohe Komfort, den der Wild Grip´R erzeugt.
Ja – als UST-konfomer Reifen ist der MICHELIN Wild Grip´R nicht mit jeder Felge kompatibel, aber bei der richtigen Auswahl (DT-SWISS, EASTON, SHIMANO, WTB Felge, ….) funktioniert er perfekt .. und wie uns scheint, spaltet sich die MTB Welt ohnehin in solche, die an den UST-Dimensionen festhalten (mit steigender Tendenz) und diejenigen, die an den größeren Abmessungen a la NOTUBES festhalten.
Für mich jedenfalls gehört der MICHELIN Wild Grip`R zu einem der besten 29er MTB Reifen des Jahres 2013 – wenn man bedenkt was der XC AT 29er als einer der ersten europäischen 29er Reifen an Qualitäten hatte, dann hat sich die aktuelle Reifenpalette von MICHELIN wirklich sehr gut entwickelt.
Guitar Ted