MAGURA ´14 TS8R 140 mm Federgabel – (fortgeschrittener) Zwischenstand: von c_g

Mittlerweile sind wieder fast zwei Monate ins Land gezogen, in denen ich die 2014er MAGURA Federgabel viel gefahren bin – die Gabel, deren Vorstellung ich in Sedona, Arizona miterleben und dort auch gleich auf den hiesigen Trails habe fahren dürfen (hier).

    

Wie schon geschrieben, hat sie mir dort wirklich gut gefallen, war sehr kontrolliert, zeigte kaum Wipptendenzen und zeichnete sich vor allem durch eine sehr gute Progression aus.  Damt war die TS8R ein Traum für technische Trails. Bei Stufen, harten Bremsungen oder sehr steilen Passagen ist sie einfach nie zu tief eingetaucht und bleib wunderbar kontrolliert. Dort in Sedona jedenfalls fand ich sie der FOX 34, die ich die Tage vorher auf den gleichen Trails gefahrenen war, nur in der Komfortwertung leicht unterlegen – in Sachen Kontrolle und Präzision war sie für mich wenigstens g auf leichem Niveau … aber eben 450 g leichter und auch deutlich günstiger ;-).

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Wieder zuhause bin ich die TS8R noch viel auf meinen Hometrails gefahren – mit weiterhin positiven Ergebnissen.

Jedesmal wenn ich es krachen lassen wollte, über die heftigeren Trails geschossen bin, Sprünge und Drops gefahren bin – habe ich die MAGURA TS8R geliebt. Die sehr gute Kontrolle in langsam gefahrenen, technischen Passagen, aber auch bei Sprüngen hat mich immer wieder begeistert. Auch hier war ihre Eigenschaft vor allem im mittleren Federwegsbereich nicht einzutauchen sehr positiv.

Auch wenn der direkte Vergleich zur vorher getesteten 100 mm Gabel (hier) nur bedingt möglich ist, finde ich, dass die ´14er Version noch souveräner auf mittlere und gröbere Schläge reagiert, schneller wieder ihren Federweg bereit stellt und sich merklich später zu verhärten beginnt. Die MAGURA Ingenieure sprechen davon, dass die Druckstufendämpfung der langhubigen TS8R gegenüber dem ´13er Modell um ganze 50% weicher wäre, was neben dem größeren Federweg sicher eine große Rolle bei dem sehr guten Schluckvermögen spielt.
Trotz aller Einfachheit, frei nach dem MAGURA Motto „Steif – Leicht – Simpel“ arbeitet die Dämpfung auch bei schnellen Schlagfolgen souverän.
Erst bei sehr hohen Frequenzen, die auch die andere Gabeln an die Grenzen bringen, spürt man wie sie sich zu verhärten beginnt. Eine aktiv-sportliche Fahrweise vorausgesetzt ist die MAGURA TS8R für mich eine der aktuell besten langhubigen 29er Gabeln (gleich gefolgt von der neuen ROCK SHOX Pike, die ich bisher aber nur kurz gefahren bin).

        

Bergauf blieb die TS8R auch offen ausgesprochen ruhig und lies jederzeit Wiegetrittattacken zu. Auch wenn in dem 2014er Modell in From von DLO3 vorhanden, habe ich die Plattformdämpfung fast nie genutzt … so wippneutral war die Gabel.

Was die Einstellung angeht, habe ich viel herumprobiert, in einem Bereich zwischen 4,5 und 5 bar (also deutlich unter dem auf der Gabel angegebenen Empfehlung) hat sich die TS8R für mich aber am besten angefühlt. Wie auch schon beim Test des 2013er Modells mit 100 mm Federweg, hat auch die langbeinige 2014er Version einen relativ engen Luftdruckbereich in dem sie (für meinen Geschmack) gut funktioniert – darunter wird sie zwar sensibler, sinkt aber schon im Stand zu weit ein, darüber wirkt sie schnell zu straff. Dieser enge Bereich ist es auch der für mich die den sportlich direkten Charakter der MAGURA TS8R bestimmt.
(Wer noch mehr Tuningpotential aus seinen MAGURA-Gabeln herausholen will muss sich noch etwas gedulden, bis die MAGURA Tuningkits Abhilfe verfügbaren sind, mit denen man die Luftkammer und somit die Federkennlinie und Progression eigens variieren kann.)

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Die Eigenheiten: Gemütlich über die Trails „cruisen gehört weniger zum Repertoir der MAGURA TS8R. Ohne Ambitionen, einfach nur dahinzufahrend, zeigt die TS8R eine etwas zähe Seite. Hier fehlt es ihr an Sensibilität. Das kann die Konkurrenz besser.

Von der eigenen M15-Steckachse bin ich nicht restlos überzeugt. Einmal montiert arbeitet sie zuverlässig, hat sich nie ungewollt geöffnet und bringt ordentliche Steifigkeit in die Gabel … aber: man braucht immer ein separates Torx T25 Werkzeug um sie zuöffnen oder zu schließen. Da kam es wenig ermutigend, dass ich das direkt in der Steckachse einschiebbare Werkzeug nach etwa 1 Monat bei einer Trailrunde unwiederbringlich verloren habe (vermutlich weil der sichernde Gummiring wieder mal verrutscht war :-). Nach Aussage von MAGURA sollte man darauf achten, dass der O-Ring immer leicht gefettet ist und so satt sitzt.) Den Fahrer, der nur alle Nase lang das Vorderrad ausbaut, mag das nicht wirklich stören, mir, der ich ständig an meinen Bikes schraube, wäre eine klassische Steckachse mit integriertem Hebel aber lieber gewesen … auch wenn diese ein paar Gramm mehr wiegen würde.

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(Fortgeschrittener) ZWISCHENSTAND: Soweit, schlägt sich die MAGURA TS8R des Jahrgangs 2014 also wirklich gut im Praxistest. Sie zeigt sich zwar nicht als Sensibelchen was kleinere Schläge angeht, bringt aber eine sehr gute Performance bei einer dynamischen Fahrweise und das bei einem sehr guten Gewicht und hoher Steifigkeit.
Das letzte was jetzt im Testkatalog noch fehlt, ist die Herausforderung von alpinen Touren wo sich auf wirklich langen Abfahrten zeigen muss, wie schonend die Gabel mit dem Fahrer dort umgeht. Ich werde dies in den kommenden Wochen nachholen und mich dann (hoffentlich noch vor der Eurobike) mit meinem Testfazit zurück melden.

RIDE ON,
c_g

Ps: Parallel zu mir fährt Grannygear in Südkalifornien ebenfalls eine MAGURA TS8R mit 120 mm Federweg, der sich beim Testfazit auch wieder zu Wort melden wird.