SRAM Type2 Schaltwerk & WOOLFTOOTH Kettenblätter – Fazit: von c_g
Alle paar Jahre gibt technische Innovationen, die wirklich für jeden Biker relevant sind – die Einführung der Klickpedale, der Scheibenbremsen oder des 36er Ritzel zum Beispiel – die Type2 Schaltwerktechnologie von SRAM (und auch das Pendant von SHIMANO das „Shadow Plus Schaltwerk“ – bereits hier behandelt) gehört ebenfalls dazu.
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Phase I – Type 2 im Normalbetrieb:
Neben den zahlreichen Testbikes mit derartigen Schaltwerken fahre ich seit Anfang des Jahres ein SRAM X.0 Schaltwerk an meinem Dauertester (Intro – siehe hier). Jeder weiß was für ein mieses Frühjahr wir hatten (… und bisher war der Sommer auch nicht viel besser ;-)) und so ist dem Schaltwerk bisher nichts erspart geblieben. Andauernder Wasser- und Matschbeschuss bei einer (absichtlich) minimalen Pflege, aber die Funktion ist weiterhin fast wie am ersten Tag.
Es ist wunderbar kaum mehr ein Kettenschlagen im ruppigen Gelände zu hören (man wird sich dessen umso mehr bewusst, wenn man gelegentlich wieder ein Bike mit „normalem“ Schaltwerk fährt) und auch das Kettenabspringen wird auf ein Minimum reduziert. Gelegentlich habe ich das Gefühl, dass die Handkräfte beim Schalten etwas höher sind, aber das wäre auch schon alles was mir an milder Kritik aufgefallen ist.
Insgesamt hat das Schaltwerk hat seine Aufgabe zuverlässig und ganz ohne jede Auffälligkeiten verrichtet ganz genauso wie ein herkömmliches Schaltwerk (ohne Käfigdämpfung) nur mit dem Bonus das Kettenschlagen und –abspringen fast ganz zununterbinden.
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Phase II: Type 2 im 1×10 Betrieb:
Um die Herausforderungen an das Schaltwerk noch zu erhöhen, habe ich nach ca. 1 Monat auf ein einfaches Single-Speed Kettenblatt gewechselt und den Umwerfer demontiert). Dabei durfte ich feststellen, dass das Schaltwerk bereits einen super Job macht, um das Kettenabspringen spürbar zu reduzieren, es, aber noch nicht ganz unterbindet – alle paar Ausfahrten hatte ich dann doch eine geworfene Kette … nicht schlimm aber eben noch nicht perfekt.
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Phase II: Type2 und WOOLFTOOTH „Drop-Stop“ Kettenblatt:
Ungefähr zu der Zeit kam dann auch WOLFTOOTH COMPONENTS auf uns zu, ob wir nicht deren spezielle „Drop-Stop“-Kettenblätter für 1-fach Schaltungen testen wollten – die ich mittlerweile seit gut 2 ½ Monaten im Einsatz habe (Testintro – siehe hier). Die Kettenblätter, die ein ähnliches alternierendes „Breit-Schmal-Zahnmuster“ wie die SRAM XX1 Kettenblätter aufweisen, sind ja bekanntlich auf normale Lochkreise handelsüblicher Kurbeln ausgelegt (diverse Standards erhältlich) und können so einfach und kostengünstig nachgerüstet werden.
Besonders spannend auch, dass WOLFTOOTH COMPONETNTS ein 30er Kettenblatt für den 104-er Lochkreis herstellt, was ja besonders für die heute üblichen Ritzel mit maximal 36-Zähnen sehr interessant ist – die SRAM XX1 Kassette geht ja bis 42 Zähne womit man auch etwas größere Kettenblätter fahren kann.
Nachdem wir die Kombination aus SRAM Type2 Schaltwerk und WOLFTOOTH Drop-Stop 30er Kettenblatt ausgiebig auf unseren zum Teil sehr groben Heimattrails ausprobiert hatten – ganz ohne eine einzige abspringende Kette wohlgemerkt – ging es auf den 14-tägigen Biketrip in die USA damit – wo statt Nässe und Schlamm, viel Staub und Sand dem Antrieb zu Liebe rücken wollten.
Für diese Reise habe ich zwar vorsorglich noch das kleine 24er-Kettenblatt innen montiert – als Rettungsanker für die steileren Anstiege in Sedona und vor allem in Flagstaff, habe aber tunlichst darauf geachtet, alle Abfahrten im WOOLFTOOTH Kettenblatt zu fahren. Ach ja, geschaltet wurde manuell, damit die führende Wirkung eines Umwerfers das Ergebnis nicht verfälschen könnte ;-))
Und nach zahllosen Abfahrten über Sandsteinstufen, endlosen ruppig-felsige Trails in Falgstaff und auch den einen oder anderen Sturz, kann ich eines sagen …
–> ES FUNKTIONIERT Ich hatte während der gesamten Zeit keine einzige abgesprungenen Kette!
Die Kombination aus gedämpftem Schaltwerk und den speziell für den 1-fach Betrieb konstruierten „Breit-Schmal-Kettenblättern“ (mittlerweile zum Nachrüsten auch von RACE FACE und demnächst wohl auch anderen Komponentenherstellern erhältlich) funktioniert sehr gut um Kettenschlagen und -abspringen ohne jede zusätzliche Führung zu unterbinden.
Für mich sind sowohl die WOLFTOOTH COMPONETS Kettenblätter, als auch die Type2 Schaltwerke von SRAM uneingeschränkt empfehlenswert.
RIDE ON,
c_g
Ausblick: Die langen Touren in USA haben mir gezeigt, dass der Versuch eine 1×10 Schaltung mit 30 Zähnen vorne und einer normalen 11-36er Kassette hinten schon ambitioniert ist und nicht für jedermann und jedes Terrain geeignet ist – in den Alpen und für wirklich lange Touren würde ich entweder wieder 2x 10 oder ….. die größeren SRAM Kassetten bis 42 Zähnen fahren.
Gut, dass wir bereits ein mit dem „Original“ – einer SRAM XX1 Gruppe – bestücktes Testbike erhalten haben (die Vorstellung folgt in Kürze). Wir werden berichten ob sich die positiven Ergebnisse in Sachen Kettenführung übertragen lassen und ob die größeren 9-42 11-fach Kassetten ausreichen eine 1-fach Kettenkombination voll alpen-/tourentauglich zu machen.
Hallo,
kann auch nur Bestätigen, dass die Kombi funktioniert. Fahre ein 34er Wolftooth mit Type2 Schaltwerk und 11-36er Kassette beim XC und hatte auch noch keine abgesprungene Kette. Super Sache.
Hallo,
wo habt ihr die Wolftooth Blätter bestellt und was mich interessieren würde, ob der Kettenverschleiß höher ist! Dazu sagen muss ich aber auch, dass ich das ganze an meinem CC-Bike fahren möchte
@ Felix: Wir haben die Kettenblätter direkt über WOLFTOOTH bestellt – die verschicken weltweit. Der Test reicht nicht aus um es zu verneinen, aber wir haben keinen erhöhten Verschleiß feststellen können. Nachdem die aggressiven Schaltmanöver am Kettenblatt (mit Rampen und Pins) ja wegfallen würde es mich auch wundern wenn der Verschleiß höher wäre.
Für XC würde ich einfach etwas herumrechnen ob dir die Übersetzungsbandbreite ausreicht und welche Kettenblattkombi dir dein Optimum liefert – ansonsten spricht nichts dagegen.
Sorry,aber welche 9-42 Kassettte soll das sein,die XX1 ist doch 10-42.
HI Mike, war´n Tippfehler – 10-42 ist natürlich korrekt ;-).