SRAM, ROCKS SHOX, AVID Demoride: von c_g
Und weiter geht´s mit den News und Neuheiten vom Garda BIKE Festival. Die von mir gefahrenen Bikes sind wir jetzt durch, fehlt nur noch die Ausfahrt mit SRAM, und zum Abschluss auch die beiden „echten“ Neuheiten vom Festival – das RADON Slide 29er und das ALUTECH Tofana
In den einzelnen Pressemitteilungen und Grannygears Berichten vom Sea Otter´13 habt ihr ja bereits einiges von den Neuerungen von SRAM, ROCK SHOX und AVID gelesen – daher sollen hier keine Technologie, sonder deren Praxiseindruck besprochen werden, denn mir wurde die Ehre zuteil ein Bike vollgepackt mit all den jüngsten Komponenten wirklich zu fahren – dazu zählen eine ROCK SHOX Pike 29er (140 mm), ein ´14er Monarch Dämpfer, die jüngste Vierkolbenbremse AVID X.0 Trail und natürlich die SRAM ROAM 50 Laufräder und das aktuell wohl angesagteste MTB Gruppe, die XX1.
All das zierte ein mir sehr bekanntes und für seine Performance geschätztes NICOLAI Helius AC29er.
Die Tour die man für uns ausgesucht hatte war ein Shuttel-Run mit ca. 1400 Tiefenmetern von Navene bis zurück nach Riva, geführt vom Lago Kenner und Fahrtechniktrainer Holger Meyer. Leider hatte es in der Vornacht heftig geregnet und wer die Verhältnisse am Lago kennt, weiß wie heikel die Trails nass sein können und so gab es mehr als genug Grenzerfahrungen wo die Reifen einfach überfordert waren den sicheren Kontakt zum Boden zu halten und ganze Passagen zu mehr oder minder kontrollierten Rutschpartien wurden … weniger gut für den Trailspaß, aber sehr gut um trotz der nur 3-stündigen Fahrt intensive Eindrücke zu den verbauten Komponenten zu gewinnen.
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Doch kommen wir zu den Einzelkomponenten:
ROCK SHOX Pike RTC3 29er (140 mm):
Die neue Pike ist klar auf die Bedürfnisse von Trail- uns All-Mountainbikern ausgelegt. Mit ihren 35 mm Standrohren ist sie die aktuell mächtigste 29er Trailgabel (bis die „35“ mit eben denselben Dimensionen von FORMULA kommt) und sollte keine Probleme in Sachen Steifigkeit haben. Und in der Tat – sie agiert wunderschön präzise, egal ob bei schrägen Landungen, beim harten Anbremsen vor Spitzkehren oder auf Rüttelpisten – was meinen Praxiseindruck in Sachen Steifigkeit angeht … volle Punktzahl.
Vor dem Ride wurde alles genau auf jeden Fahrer abgestimmt und dennoch fühlte sich meine Pike anfangs noch etwas zäh an. Zuerst habe ich mit den einzelnen Dämpfungseinstellungen der Gabel experimentiert, doch erst als ich mit dem Druck etwas runter bin, wachte die Pike so richtig auf. Egal ob große Blöcke oder schnelle Schlagfolgen, die Pike hat alles sehr schön kontrolliert weggearbeitet ohne beim harten Bremsen auffällig weit einzutauchen oder bei schnellen Schlagfolgen im Mittelbereich stecken zu bleiben. Ich erinnere mich genau die gleiche Abfahrt vor eine paar Jahren schon mit einem 180 mm 26-Zöller gefahren zu sein (allerdings unter trockenen Bedingungen ;-)) … und damals war ich unten angekommen deutlich geschaffter gewesen.
Einzige Auffälligkeit: Ich musste den Rebound fast auf maximal fahren um die Gabel im vom Springen zu bewahren – etwas das in der Serie nicht mehr vorkommen wird, wie mir versichert wurde.
–> Nach dem erster Eindruck hat mich die neue ROCK SHOX Pike wirklich begeistert und dürfte eine harte und würdige Konkurrenz zum bisherigen Klassenprimus FOX F34 werden. Ein intensiver Test ist für den späteren Sommer geplant.
Was den ROCK SHOX Monarch´14 HV RTC3 Dämpfer angeht, waren die Unterschiede zum bisherigen Monarch weniger deutlich. Ich glaube zwar eine höhere Feinfühligkeit und auch ein effektiveres Arbeiten im mittleren Federwegsbereich herausgespürt zu haben (evtl. die neue Rapid Recovery Technologie der Zugstufe für schnelleres Bereitstellen des Federwegs nach Schlägen?), würde das aber wirklich nur vorsichtig formulieren ehe ich mehr Zeit mit dem Dämpfer verbracht habe.
–> Was ich jedenfalls von nach dem ersten Eindruck sagen kann, ist dass der 2014er Monarch seinem Vorgänger in keiner Weise unterlegen ist.
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AVID X.0 Trail Bremsen
Was mich auf der Abfahrt wirklich begeistert hat, waren die AVID X.0 Trail Bremsen.Wie nicht anders zu erwarten kann die Vierkolbenbremse richtig zupacken und jedes Laufrad zum Stillstand bringen – Bremskraftmangel hat sie sicher keinen.
Doch auf den rutschigen, steilen und verblockten Lago-Trails kam es diesmal weniger auf die Maximalkraft, als mehr auf die Feinfühligkeit und Dosierung an. Oft ging es während der Abfahrt lediglich darum die Bremskraft genau so zu dosieren dass die Räder eben noch nicht durchrutschten – an manchen Stellen war anhalten ohne Sturz unmöglich. Und auch hier war die X.0 Trail sehr gut. Ich konnte immer genau den „Grenzpunkt“ zwischen maximaler Bemskraft und Losbrechen erfühlen … und das war hier Gold wert.
Auch hier, der erste Eindruck war sehr positiv und obwohl ich mit meinem Gewicht und der langen Abfahrt meiner Bremse eine deutliche „Geruchsbelästigung“ entlocken konnte, war keine Spur von Fading zu merken. Einmal ganz unten war es notwendig nach einer kurzen Abkühlpause einmal am Hebel nachzupumpen, das war´s aber auch schon.
–> Nach meinen Eindrücken hat es AVID mit der neuen Trail Serie sehr gut geschafft zum aktuellen Performance und Preis-/Leistungssieger SHIMANO (die XTR Race befindet sich aktuell ja bei uns im Test) auf zu schließen.
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SRAM ROAM 50 29er Laufräder
Vollkommen unauffällig während der Fahrt waren die ROAM 50 Laufräder. Nachdem es überwiegend nach unten ging und die wenigen Zwischenanstiege recht gemütlich gefahren wurden, ging es in erster Linie um Robustheit und Steifigkeit, aber für einen Trail-orientierten LRS fand ich auch in der Bescheunigung keinen Grund zur Beanstandung (bei angeblich kanpp über 160 g für den LRS ebenso wenig J). Wegen der ordentlichen Felgenbreite von 21 mm konnte ich außerdem den Luftdruck in den montierten MAXXIS Ardent 2.4 ordentlich senken um die Traktion zu optimieren … gut dass die Ära der breiteren 29er Felgen endlich angebrochen scheint.
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Die verbaute SRAM XX1 Gruppe mit einem 32er Kettenblatt erfüllte ihre Pflicht ebenfalls vollkommen unauffällig – weder gingen mir die Uphillgänge aus, noch wurde es auf den schnellen Passagen eng – aber angesichts der Enduro-Natur der Ausfahrt ist das wohl nur ein enger Ausschnitt eines normalen MTB-Spektrums.
… wir hatten jedenfalls in der ganzen Gruppe kein einziges Mal eine abgesprungene Ketten zu beklagen und darauf hätte ich angesichts der Tour sicher keiner von uns Journalisten gewettet.
Soweit also erstmal zu unseren Praxiseindrücken der 2014er Komponenten von ROCKS SHOX, AIVID und SRAM. Man darf gespannt sein, was sich für die Trail- und All-Mountainfahrer unter uns 29ern dieses Jahr noch so alles tun wird.
RIDE ON,
c_g