MICHELIN Wild Mud 2.0 29er Reifen – Testurteil: von Guitar Ted
Die Jahreszeit um Schlammreifen hier im Mittleren Westen der USA zu testen ist gekommen und nachdem sie dieses Jahr recht kurz war und die Trails bereits wieder fest und griffig werden – fasse ich meine Praxiseindrücke gleich in einem Artikel zusammen. Hier noch mal der Link zum Testintros des MICHELIN Wild Mud.
Tubeless Performance: Nachdem die MICHELIN Reifen tubeless ready sind und streng nach UST Spezifikationen gefertigt sind, waren sie, genauso wie die Wild Grip´R ideal kombinierbar mit unseren SHIMANO Deore XT 29er Laufrädern (hier zum Intro, ein Update folgt recht bald). Seither waren sie vollkommen problemlos, was die Dichtigkeit oder den Felgensitz angeht. Volle Punktzahl also, was die Schlauchlos-Eigenschaften mit der passenden Felge angeht.
Ich bin die Wild Mud auf meinem ON-ONE Inbred SS gefahren – unter den ekelhaftesten Bedingungen (von tiefem Schlamm, über Schneematsch, bis hin zu nassem Ton und dem hierzulande berüchtigten weil extrem klebrigen sandigen Schwarzerde). Daneben bin ich den Reifen auch gelegentlich auf tockenen und griffigen Böden und Asphalt gefahren. MICHELIN hat den Wild Mud speziell so ausgelegt, dass er bei tiefen, schlammigen Böden funktioniert und weniger bei trockenen Bedingungen. Einen Aussage der ich voll zustimmen kann, denn auf festem Untergrund produzieren die Reifen einen subjektiven Rollwiderstand und ein holpriges Fahrgefühl, das mich stark an mien Fatbike erinnert. Es handelt sich also definitiv um einen Spezialreifen und keinen Allrounder.
Schlamm-Performance: So, nachdem geklärt wäre, dass es sich um einen Schlamm-Spezialisten handelt – wie gut ist er nun in seiner Paradedisziplin?. Der Wild Mud ist so konstruiert, dass sich die quadratischen Stollen unter Last verdrehen. Demenstprechend soll der Reifen sich fast schon aktiv selber reinigen und ungewöhnlich gutmütig unter widrigsten Bedingungen sein. Ich habe keine Möglichkeit die Theorie zu beweisen oder zu widerlegen, was ich aber sagen kann, ist dass der Wild Mud wirklich ausgezeichnete Selbstreinigungseigenschaften hat, solange es nass ist. Ganz sicher einer der Besten die ich kenne.
Allerdings hat diese Fähigkeit auch irgendwann Grenzen. Vor unserer berühmt berüchtigten Schwarzerde, muss auch er sich irgendwann geschlagen geben, wenn diese nicht mehr komplett wassergesättigt sondern einfach nur klebrig-feucht ist.
Solange diese Bereiche nur kurz sind und er immer wieder die Gelegenheit bekommt sich auf festerem Untergrund selber zu reinigen, geht es und hierin ist der MICHELIN Wild Mud einer der besten, halten die Abschnitte aber zu lange an, baut sich der Schmodder Lage für Lage auf und blockiert irgendwann jeden Hinterbau und jede Gabel.
Aus meiner Sicht ist der Wild MUD also in doppelter Hinsicht ein toller Schlechtwetterreifen – einmal wegen der außergewöhnlich guten Selbstreinigung und dann noch wegen der tollen Traktion auf normalerweise rutschigen Wurzeln und Steinen.
(Außerdem kam er mir auch auf Schnee und Eis besser vor wie die meisten anderen – vielleicht sollte MICHELIN eine Spike-version in Betracht ziehen ;-).)
Zusammenfassung: Abschließend würde ich klar sagen, dass der MICHELIN Wild Mud ganz klar ein Spezialreifen für nasse und rutschige Bedingungen ist. Der Rollwiderstand auf festem trockenen Untergrund macht auf langen Fahrten wirklich keinen Spaß. Im Vergleich zu anderen Schlammreifen ist der Wild Mud spürbar griffiger, seine Selbstreinigung funktioniert aber nur solange der Untergrund ziemlich nass ist – in richtig klebrigen Böden setzt er sich zu wie alle anderen auch. Wenn ihr allerdings oft mit der Traktion auf nassen und rutschigen Untergründen kämpft und regelmäßig mit tiefem Schlamm konfrontiert seid, dann könnte der MICHEIN Wild Mud ein perfekter Reifen sein.
Guitar Ted
Ps: Mit diesem Intermezzo im Schlamm geht es demnächst weiter mit all den bereits angekündigten Tests, die über den strengen Winter ´12/´13 eine Pause haben einlegen müssen.