WTB WeirWolf LT  2.3 TCS Reifen – Testintro: von Oli

Uns hat kürzlich ein Paket mit einem – wie WTB sagt – „Frankentire“ erreicht, den wir jetzt im anbrechenden Frühling testen wollen – der WTB WeirWolf LT TCS 2.3.

Gleich vorab um Irritationen zu vermeiden – unser Muster trägt noch das falsche Label eines 2.5ers – in der aktuellen Serie ist dies auf die korrekte Breite von 2.3 geändert worden. Der Name „WeirWolf“ rührt von Mark Weir einem WTB/CANNONDALE gesponsorten Fahrer (in der Enduro-Szene wohl jedem ein Begriff) der bei der Entwicklung des Reifens mitgewirkt hat.

     

Der 29er WeirWolf ist nur in der TCS -Version („tubeless compatible“ oder schlauchlosfähig) verfügbar und bringt es trotzdem nur auf schlanke 750 Gramm. Das LT im Namen steht für „Low Tread“ also einer verminderten Profiltiefe des neuen WeirWolf. Wie bei fast allen Herstellern ist der Reifen zwar explizit freigegeben und entwickelt um schlauchlos gefahren zu werden – aus haftungstechnischen Gründen gibt WTB aber einen Mindest-Betriebsdruck von 2.0 (!!) bar an. Daneben verfügt der WeirWolf über eine 120 TPI Karkasse und eine „Dual DNA Compound“ Gummimischungen (d.h. im Mittelbereich härter für geringeren Rollwiderstand, leichtere Steuerbarkeit und längere Haltbarkeit und außen weicher für besseren Grip). Für die schlauchlos-Eignung sorgen die speziell für UST-konforme Felge konstruierten Reifenwülste mit Aramid Kern.

WTB selbst gibt für den WeirWolf LT „Cross Country / All-Mountain“ als Einsatzbereich und „trockene bis leicht feuchte Böden“ als ideale Verhältnisse an. „Große Volumen, niedriger Rollwiderstand, massiver Grip, …. so ist der WeirWolf gleichermaßen Liebling der Starrbike- wie auch der All-Mountain Fraktion. Einer für alles.“ Mit den mittleren und vor allem seitlichen Profilstollen soll bei jedem Neigungswinkel ein „positives Gefühl“ und Traktion bieten. So zumindest liest man in der Beschreibung von WTB zu dem WeirWolf LT 29er 2.3.

Der empfohlene VK des WTB WeirWolf LT 2.3 29er liegt bei € 59,50.

Die Erstmontage erwie sich auf einer DT X470 Felge (Maulweite 18 mm) recht fummelig, da der Reifen sehr (!) stramm sitzt.  Wie wir wissen sind die WTB TCS Reifen streng nach UST Spezifikationen gefertigt und als solche zusammen mit den GEAX TNTs die wohl straffsten tubeless-ready Reifen auf dem Markt – top mit UST Felgen wie MAVIC, EASTON, oder den WTB Felgen, auf den weit bauenden Felgen wie etwa FRM/BOR, NOTUBES oder AMERICAN CLASSIC aber wenig empfehlenswert. Meine persönliche Erfahrung mit anderen WTB TCS Reifen zeigt aber, dass sich die Reifenwülste noch minimal dehnen und würden wir sie  nun wechseln, so wäre die Zweitmontage wohl schon etwas leichter.

Montiert sieht das dann jedenfalls mit 2 Bar Luftdruck so wie im Bild links aus.

Auf meiner DT X470 Felge montiert mit 2 Bar Luftdruck sieht der WeirWolf  dann wie im Bild links aus – 53 mm Karkassenbreite bei 2.0 bar auf der 18m breiten Felge – kein echtes Volumenswunder, wie wir gehofft hatten, aber dennoch an der Grenze, dessen was man einer o schmalen Felge zumuten sollte – vor allem bei niedrigen Drücken.
Im Hinterbau meines NINER JET, der für Reifenbreiten bis 2,4 gebaut ist, bleibt noch gut Platz.

Beide haben Hier noch einmal der Bronson 2.2 (links) und WeirWolf  2.3 (rechts) im direkten Vergleich. Die geänderten Formen und die terrassierten Stollen an der Seite sind gut zu erkennen.

Der WeirWolf ist ein echter Klassiker bei WTB – seit 2002 auf dem Markt hat er 2010 ein komplettes Redesign erfahren. Wir sind die ursprüngliche Version des Reifens damals bereits gefahren und zwei Dinge bieben uns davon noch in Erinnerung: Seine hohe Pannenanfälligkeit und ein Zusetzen des Profil bei feuchten Bedingungen. Nun gilt es für uns herauszufinden, ob der neue WeirWolf dadurch tatsächlich besser geworden ist.

  

Wenn man die beiden Versionen vergleicht Links die aktuelle, rechts der Vorgänger), fällt auf, dass sich die beiden zwar noch in den Grundzügen ähneln – jede einzelne Stolle jedoch überarbeitet worden ist: Die alternierenden Mitteltollen haben Einschnitte erhalten um sich dem Untergrund besser anpassen zu können und damit die Traktion zu erhöhen, die Übergangsstollen sind länger und in Laufrichtung rotiert worden und die vielen kleinen Seitenstollen sind in ihrer Zahl reduziert und mit einer auffälligen Terrassierung auf der Innenseite versehen worden. Anders als beim Bronson, dessen Seitenstollen so konzipiert sind sich vor allem auf weichen Böden zu verbeißen (dafür aber auf hartem Untergrund gerne wegknicken wie unser Test hier zeigt) soll der WeirWolf mit seinen verstärkten und niedrigeren Seitenstollen besser auf hartem Untergrund sein. Wir werden sehen …

Der Winter in Deutschland neigt sich nun langsam dem Ende zu und wir können den Reifen endlich unter normalen Bedingungen testen. Wir werden Euch demnächst im Zwischenbericht erzählen, wie sich der WeirWolf auf unseren Trails macht. Später soll er dann auch noch auf andere Laufräder mit breiterer Felge montiert werden. Aufgrund der Schlauchlos-Unfähigkeit der DT-SWISS X470 Felge fahren wir ihn aktuell noch mit Schlauch und werden die Schlauchloseigenschaften dann auf der bald eintreffenden Felge überprüfen.

und hier noch eine kurzes Intro Video:

Stay tuned,
Oli