SPOT BRAND Honey Badger – Kurztest: von Grannygear

Die Singlespeed-Bikes mit GATES Carbon Drive der Jungs von SPOT BRAND sind uns schon lange bekannt.  Das erste von uns gefahrene war das Rocker (damals mit OX Platinum Rohren) im Jahr 2011 und zuletzt das Ti Rocker (hier das Testfazit).

Beide Bikes hatten bereits die zweite Generation GATES-Riemen, das Center Track System, das uns nie irgendwelche Probleme gemacht hat (merklich besser. Als die erste Version).

Beide hatten die etwas unkonventionelle SPOT Geometrie mit einem flachen 69.5° Lenkwinkel (bei einer  100 mm Gabel) und eher langen 44,7 cm Kettenstreben.  Ich selber bin schon immer ein Fan von flacheren Lenkwinkeln und so bin ich damals auch auf SPOT gestoßen. Bei beiden Bikes hat mir die entspannte Geometrie und die gut Eigendämpfung der Rahmen sehr gut gefallen. Das Rocker hätte ich sofort als mein eigenes Bike angenommen und wäre bestimmt damit glücklich geworden – es war agil, direkt und sah sehr dezent aus. Nur der minimale Flex war als Kritikpunkt anzuführen. Insgesamt aber ein tolles Bike, dessen Handling mit jeder Fahrt mehr begeistert hat.
Dann kam das Ti Rocker, das mir eine echte Bewertung recht schwer gemacht hat. Aus irgendeinem Grund kam ich mit dem Handling (insbesondere der Lenkung) bei langsamer Fahrt oder in steilen Anstiegen nie wirklich zurecht. Es war genial was die Eigendämpfung und das Handling im schnellen Gelände angeht aber die Eigenheiten im Handling und der spürbare Flex des Rahmens konnten mich nie ganz überzeugen. Kein Bike, das ich mir selber gekauft hätte.

Gerade weil beide Bikes die identische Geometrie hatten, ließ mich die Sache nie ganz in Ruhe und als die Gelegenheit aufkam bei einer Demo-Tour ein SPOT BRAND Honey Badger auf meinen heimischen Trails für einen tag zu fahren, nahm ich die Chance bereitwillig an.  Wir hatten das Honey Badger ja bereits kurz auf der Interbike vorgestellt (hier). Es war schonmal auffällig, dass das private Bike des Demo-Truck-Fahrers mit breiten NOTUBES Flow EX Felgen, verstärkten 2.2 Specialized Purgatory Reifen und einer Dropper-Sattelstütze daher kommt … das sagt etwas darüber wie und in welchem Gelände sich die Leute von SPOT normalerweise bewegen. Drew, der mit uns die Runde gefahren ist, bstätugte, dass sie in der Heimat von SPOT, der Front Range der Rockies in Colorado meist sehr aggressiv in schwerem Gelände unterwegs wären und dafür sei das Honey Badger konzipiert. Die Front Range ist ein sehr steiles, zerklüftetes Gebirge voller Felsen und Blöcke und hier würde der flache Lenkwinkel dabei helfen „mehr Spaß“ auf den Trails zu haben. Gegenüber dem Vorgänger, dem Rocker, wollte man außerdem die Torsionssteifigkeit optimieren ohne die geliebten Dämpfungscharakteristiken eines hochwertigen Stahlrahmens zu kompromitieren. Außerdem sollte das Honey Badger auch harten Singlespeed-Einsatz klaglos wegstecken.
Es war schonmal auffällig, dass das private Bike des Demo-Truck-Fahrers mit breiten NOTUBES Flow EX Felgen, verstärkten 2.2 Specialized Purgatory Reifen und einer Dropper-Sattelstütze daher kommt … das sagt etwas darüber wie und in welchem Gelände sich die Leute von SPOT normalerweise bewegen. Drew, der mit uns die Runde gefahren ist, bstätugte, dass sie in der Heimat von SPOT, der Front Range der Rockies in Colorado meist sehr aggressiv in schwerem Gelände unterwegs wären und dafür sei das Honey Badger konzipiert. Die Front Range ist ein sehr steiles, zerklüftetes Gebirge voller Felsen und Blöcke und hier würde der flache Lenkwinkel dabei helfen „mehr Spaß“ auf den Trails zu haben. Gegenüber dem Vorgänger, dem Rocker, wollte man außerdem die Torsionssteifigkeit optimieren ohne die geliebten Dämpfungscharakteristiken eines hochwertigen Stahlrahmens zu kompromitieren. Außerdem sollte das Honey Badger auch harten Singlespeed-Einsatz klaglos wegstecken.

Das SPOT BRAND Honey Badger ein progressives Stahlhardtail mit einem speziellen Rohrsatz aus Japan mit dem schicken Namen „SpotOn“, handgeschweißt in Golden, Colorado.

  

Tolle Details daran sind zum Beispiel das schlanke CNC-gefräste konische Steuerrohr, das ausgeformte Unterrohr, das ohne Verstärkungsbleche auskommt …

  

…. und der „Animal Leg“ Hinterbau der eine bessere Eigendämpfung und gleichzeitig höhere Seitensteifigkeit mit sich bringen soll. Mal schaun wie sich dieses dritte SPOT BRAND Hardtail fahren würde.

Der XL-Rahmen hat mir jedenfalls sehr gut gepasst. Die Runde selbst bestand aus verschiedenen Forststraßen, ein paar offene, kurvige Trails und eine verblockter Singletrail durch ein Bachbett. Später bin ich den gleichen Rahmen in einer geschalteten Version noch mal gefahren. Was mir auf Anhieb positiv aufgefallen ist, war die niedrige Überstandshöhe für einen XL Rahmen – mehr wie ein L, dank des verlängerten Sattelrohrs und damit mit massivem Raum um aktive auf dem Bike zu fahren.

Das Design in den Farben alter Kriegsschiffe hat mir ebenfalls live sehr gut gefallen, obwohl einen adere Farboption wie matt-schwarz hier auch nicht schlecht wäre.

Die erste Runde bin ich auf einem Singlespeed gefahren – mit einer mittelpreisigen Ausstattung und einer 32/20 Übersetzung. Ich habe ganz vergessen das Bike zu wiegen oder irgendwo nachzumessen, aber es sollte ja auch mehr um den Fahreindruck gehen. 

Die geschaltete Version auf einer späteren Runde konnte ich mehr im Sitzen fahren, vor allem die Anstiege und so besser fühlen, wie steif der hinterbau gegenüber Antriebskräften ist. Und was kann ich sagen, auch hier konnte ich slbst unter Maximallast keinerlei Flex ausmachen.

Mein Erfahrungen:

  • Ich weiß nicht warum mir das Rocker Ti nie wirklich gepasst hat, aber das XL Honey Badger hat mich auf Anhieb begeistert. Der 69.5° Lenkwinkel ist flach, aber nicht zu extrem um nicht auch als Allrounder gut zu funktionieren. Außer dem etwas langen Radstand ist mir nichts außergewöhnliches aufgefallen. Je nachdem wo und wie man fährt macht diese Geometrie richtig viel Sinn … selbst wenn man kein Stunt-Fahrer ist und nicht ständig schwere Drops fährt.
  • Das Honey Badger fördert eine verspielte Fahrweise. Man kann damit auch gemütlich fahren, aber sobald man ihm die Sporen gibt merkt man das ganz deutlich. Mit driftendem Hinterreifen um die Ecken zu biegen wird mit dem Honey Badger zum Kinderspiel. Ein Trailbike par excellence.
  • Schnelle Richtungswechsel und schnelle Anlieger zeigten einen sehr steifen Rahmen. Ebenso unter den Kräften beim Singelspeeden … keinerlei Verwindung zu spüren. Die MANITOU Gabel, obwohl nicht das Top-Modell zeigte sich sehr steif und gut abgestimmt … genau so wie wir das von den MANITOUs der letzen Jahre gewohnt sind.
  • Für einen Stahlrahmen war das Honey Badger eher steif – wenn man ein Bike torsionssteifer machen will, muss man wohl auch etwas weniger Eigendämpfung in Kauf nehmen – für eine aggressive Fahrweise ein sinnvoller Deal für leichte Fahrer aber weniger willkommen. Der Hinterbau war zwar nicht so straff wie manche Alu- oder Carbonrahmen, die ich kenne, aber sicher einer der steiferen was Stahlrahmen angeht. Die Sattelstütze ist zwar eine 27,2, aber die verbaute war ausgesprochen steif – mit einer carbon-Stütze könnte man da noch mal deutlich mehr Komfort rausholen.
  • Der Rahmen bietet ungemein viel Reifenfreiheit, natürlich auch begünstigt durch die mittlere Position der „Kobe“-Slider-Ausfallenden, aber so wie es aussieht würde selbst in der kürzesten Stellung noch ein Butcher, Hans Dampf oder ähnliche reinpassen. Und dem Gefühl nach passen solche Reifen auch am besten zum Chrakter des bikes.
  • Das einzige, was ich an dem Honey Badger ändern würde, wäre es meins, wäre eine Dropper Sattelstütze.

Vielen Dank an SPOT Brand, dass sie auf der Demo Tour extra bei uns vorbeigeschaut haben damit wir das Honey Badger fahren konnten.

Grannygear