WTB Bronson 2.2 TCS – Fahreindrücke: von c_g & Guitar Ted

 Es ist schon eine Weile her, dass wir vom WTB Bronson2.2 TCS berichtete haben. Guitar Ted hat ihn ja seit März diesen Jahres gefahren und auch ich habe mir den Bronson TCS diesen Sommer auch mal vorgenommen. Wer GT´s erste Beobachtungen und den Halbzeitbericht noch mal nachlesen mag, kann das hier und hier tun.

Jetzt unsere Abschlussbemerkungen:

 Guitar Ted´s Gesamturteil zum WTB Bronson 2.2 TCS:

Hier im Mittleren Westen der USA war der gesamte Sommer über sehr trocken und die Trailbedingungen waren fast nur sehr hart oder staubig trocken – demnach hat sich wenig gegenüber dem letzten Post (hier) geändert.

Seit meinem letzten Artikel habe ich außerdem das FUJI SLM Hardtail (hier) in einen Test bekommen. Ebenso, wie damals beim BREEZER, sah ich mich nach kurzer Zeit veranlasst den Hinterreifen auszutauschen – das Handling in schnellen Kurven war mit dem Bronson einfach zu unpräzise um nicht zu sagen unsicher. Vor allem in Kurven hatte ich das Gefühl fast immer am Limit des Reifens zu fahren und dass er jeden Moment unvermittelt ausbrechen könnte. Zugegeben – es war nur ein Gefühl und ich bin letztlich immer gut davongekommen, aber ich habe mich halt nie wirklich wohl damit gefühlt.

Vorne dagegen bin ich einmal wirklich unangekündigt weggerutscht. Es war in einem Abschnitt mit losem Schotter auf einem schräg nach außen Untergrund. Ein kurzes Geräusch wie ein Reißverschluss und ab ging´s in die Büsche. Unter ähnlichen Bedingungen während des gesamten folgenden Tests, habe ich dann gelernt den Reifen mit mehr Druck auf den Vorderreifen und etwas weniger aggressiv in den Kurven zu fahren – aber die subjektive Unsicherheit ist geblieben.

C_g´s Gesamturteil zum WTB Bronson 2.2 TCS:

Für den Test bin ich den Bronson einige Wochen auf Dauertestbike BERGAMONT Revox Team und etwa die halbe Testphase au dem FELT Edict Nine LTD (Testbericht hier) gefahren. Wie bereits geschrieben sind die TCS Versionen mit einer UST-konformen Felge recht leicht auf tubeless umzurüsten – volle Punktzahl.

Da der Sommer typisch europäisch wechselhaft war, konnte der Bronson alle erdenklichen Bedingungen durchlaufen und es stimmt – bei trocken Verhältnissen und ganz besonders bei einer losen Auflage (geschotterte Forstwege etwa) fährt sich der Bronson recht eigenwillig, neigt zum „wandern“ und ist besonders in den Kurven wirklich kapriziös.

Das ändert sich allerdings sobald er auf erdigem Untergrund oder Waldboden kommt. Hier zeigt es sich in fast jeder Lage als gutmütig und sicher. Besonders in Anstiegen über rutschigen Wurzeln oder Steinen hat er mich oft überrascht wo er sich noch überall festkrallen kann. Bergab und in der Bremstraktion war er ebenfalls gut, aber nicht herausragend.

Im Rollverhalten und Gewicht zählt er für mich zu dem Mittelbereich – kein Racer, aber eben auch kein langsamer AM-Reifen, sondern genau in der Mitte, wo das Gros der MTBs eben bewegt wird.

Wichtig auch, dass der Bronson sich besser fährt, wenn man den Reifen stärker in die Kurven drückt und damit die Seitenstollen weiter außen belastet, anstatt mittig auf dem Rad zu bleiben. So bricht der Bronson weniger abrupt aus wenn man den Grenzbereich erreicht und mach mit etwas Übung richtig Laune beim kontrollierten Driften … was zugegeben nicht jedermann´s Sache ist.

Zusammenfassung (beider Tester):

Der WTB Bronson 2.2 TCS ist ein klasse Reifen wenn es um seine tubeless-Eigenschaften geht- zusammen mit TCS-Felgen oder jeder anderen UST-Felge bekommt er Höchstnoten in diesem Bereich (für NOTUBES, BOR, oder ähnliche Felgen sitzt er zu stramm um wirklich gut zu funktionieren).

Allerdings muss man beim Bronson darauf achten auf welchem Untergund man ihn fährt. Nach unseren Erfahrungen ist er vor allem auf waldigen, erdigen bis lehmigen Böden und unter moderat trockenen bis feuchten Bedingungen richtig stark. Sobald der Boden aber tief/schalmmig, trocken/hart oder am schlimmsten lose mit hartem Unterbau wird, zeigt er sich recht eigen. Die hohen Seitenstollen sind einfach zu flexibel um dann noch einen guten Halt zu geben, neigen dazu umzuknicken und erzeugen dadurch oft ein unsicheres Fahrgefühl. Unter solchen Umständen erreicht man den Grenzbereich recht plötzlich und ohne Ankündigung. Mit etwas Übung kann man ihn auch dann noch kontrolliert fahren, aber für eine echte Empfehlung unter diesen Bedingungen reicht es nicht.

In den sonstigen Eigenschaften (Rollwiderstand, Gewicht, Volumen, …) trifft er als Allrounder für waldige Böden genau ins Schwarze (währen nicht die flexenden Seitenstollen, auch für andere Bedingungen). Daher können wir den WTB Bronson vor allem für diejenigen Empfehlen, die viel auf Wurzelwegen und auf weicheren Böden unterwegs sind (typische mitteleuropäische Mittelgebirgs-Verhältnisse). Für diejenigen mit überwiegend festem Untergrund, oder einer häufigen Schotterauflage ist der Bronson weniger geeignet.

Der WTB Bronson – ein guter Allrounder wenn die Bedingungen stimmen … aber eigenwillig, wenn nicht.

RIDE ON,
c_g & GT