INTERBIKE Oudoor Demo III – INTENSE Spider 29 Comp: von Grannygear
Anmerkung: Bei diesen Posts handelt es sich nicht um Tests, sondern um einfache Fahreinrücke der Demo-Bikes, die auf der kurzen Testrunde von ca. 15 min der INTERBIKE Outddor Demo im Bootleg Canyon gewonnen wurden. Am ersten Tag habe ich mich auf kleine Edelfirmen und deren 29er um 130 mm Federweg konzentiert.
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INTENSE CYCLES gehört zu den großen Namen im Gravity- und DH-Sport. Daher war ich wirklich gespannt auf die Testrunde mit dem neuen INTENSE Spider 29 Comp. Das „Comp“ steht hier für „Composite“ und bezeichnete den Carbonrahmen des Spider im Gegensatz zum bereits exisiterenden Alu-Modell des Spider.
Hier wieder ein paar Worte der Firma über ihr Produkt:
Als 4. Carbon-Bike bei Intense, ist das Spider 29 Comp für den XC- und leichten Trail-Einsatz entwickelt und verfügt über alle bekannten (und auch ein paar neue) Features.
“Das Modell ist das Ergebnis von etwa 1 ½ Jqhren Entwicklungsarbeit mit unseren Partnern von SEED Engineering und ist wohl eines der aktuell aufregendsten Rahmne bei Intense“ sagt Intense Designer & Präsident, Jeff Steber. “Wir denken damit dem Nagel auf den Kopf getroffen zu haben.”
Das Spider 29 hat eine moderne Trail-Geometrie, die zusammen mit der patentierten VPP Federung und 29“-Laufrädern fast schon magische Zutaten für Performance auch im groben Gelände und bei Anstiegen sind.
Es hat alle Besonderheiten, für die Intense bekannt ist: Den verstellbaren Federweg (115 und 127 mm), die G1-Systemausfallenden, die bewährten Fahreignschaften und ein außergewöhnlich ästhetisches Design. Darüber hinaus hat es aber auch noch ein paar Neuheiten, wie die interne Leitungsführung (sogar für die Rock Shox Reverb
Stealth Stütze), das konische Steuerrohr und es wird serienmäßig mit dem Fox Float CTD Kashima Dämpfer ausgeliefert. Die beiden Federwegseinstellungen verleihen dem Bike zwei eigenständige Persönlichkeiten. Bei 115 mm ist es eine extrem effiziente und antriebsneutrale Plattform, bei 127 mm dagegen schluckt es Blöcke, Wurzeln und Rüttelpisten weg, wie nichts.
Und dabei wiegt es gerade mal 2.5 kg.
Mein VPP Spider C war auf die 115 mm eingestellt, wobei die Verstellung an der Wippe über eine Schraube recht einfach geht. Auf den ersten Asphalt- und Trailmetern war das Spider Comp unglaublich neutral gegenüber Pedalkräften und gab sich gleichzeitig sehr schluckfreudig indem es jede Unebenheit förmlich verschwinden ließ. Im mittleren Kettenblatt und stehend fahren war dagegen eine ganz andere Sache. Das bringt den VPP Hinterbau klar jeneseits seiner Komfortzone und offenbarte eine schlechte Angewohnheit so mancher VPP-Hinterbauten … Anti-squat (oder auf deutsch: Wippen). Mit jeder Pedlumdrehung ist es förmlich durch seinen Federweg durchgerauscht … es war schon fast komisch das zu beobachten. Sobald man wieder im Sitzen fährt, war davon nichts mehr zu spüren. Komisch.
Nachdem das in der offenen Dämpferposition passiert ist, habe ich alle Einstellungen durchprobiert und festgestellt, dass es in der Mittelstellung (schwache Plattformdämpfung) bereits viel besser war und bei maximaler Plattform konnte ich selbst im Wiegetritt keine Unruhe mehr ausmachen. Soweit sogut – dafür hat man die verschiedenen Dämfereinstellungen mit Plattformdämpfung ja schließlich.
Auf dem Trail habe ich den Dämpfer wieder aufgemacht um zu erleben wie sich das Spider 29 in seinem beabsichtigten Gelände verhält. Hier fuhr es sich sehr gut und ich habe den Dämpfer den Rest der Runde offen gelassen. Rückblickend glaube ich aber, dass für den normalen Trail-Einsatz evtl. die mittlere Plattformdämpfung doch der beste Kompromiss sein könnte.
Du möchtest eine schluckfreudige sensible Federung? … eine die sich am Boden festsaugt? Hier ist sie. Kanten werden einfach verschluckt und kleinere bis mittlere Hindernisse werden zu Nichtigkeiten degradiert. Die Lenkung des Spider liegt etwa in der goldenen Mitte zwischen Agil und laufruhig. Es war ein durchweg gutmütiges Bike mit dem leichten Carbon-Rahmen und den kurzen Kettenstreben (44,5 cm). Was die Rahmensteifigkeit angeht, liegt es irgendwo zwischen dem TURNER Sultan (hier) und dem ELLSWORTH Evolution (hier) und das ist eigentlich genau richtig. In den gröberen Trailabschnitten war der VPP Hinterbau dermaßen sanft und aktiv, dass selbst die sehr gute FOX F32 Gabel ihre Mühe hatte noch mitzuhalten. Ich konnte nicht anders als mir vorzustellen wie es wäre so einen Hinterbau mit einer der alten Marzocchi Stahlfedergabeln (wenn es solche in 29“ überhaupt gäbe ;-)) zu fahren – so muss es sein wenn man auf Wolken schwebt!!
Außerdem hatte ich das Gefühl damit jeden Anstieg meistern zu können, solange ich sitzen bleibe und die Kraft dafür habe. Ausgezeichnet!
Nach der kurzen Testrunde auf dem INTENSE Spider 29 Comp, denke ich dass es ein sehr gutes Bike ist … solange man sitzen bleibt. Wenn man man sich allerdings mit dem Fahrstil eines XC-Fahrers dem Spider nähert, dann wird es den Ansprüchen nicht gerecht. Wenn der Anstieg für dich eher Mitttel zum Zweck ist um danach den Downhill zu genießen, oder du ohnehin gerne shuttelst, dann solltest du dir das VPP Spider genauer anschauen.
Später noch mehr von der Outdoor Demo der ´12er Interbike (…. und heute nachmittag folgt noch ein kleines INTENSE-Special von der vergangenen Eurobike)