FELT Edict Nine LTD – Erster Eindruck: von c_g

 Während ich zwar wegen der Eurobike Berichterstattung nicht gnz so viel auf´s Bike gekommen bin, wie normalerweise, reicht es doch um euch die Vorstellung und erste Eindrücke des FELT Edict NIne LTD zu geben, das ich seit der Eurobike im Test habe.

Wer sich erinnert, ich bin das 2013er Edict Nine bereits beim Garda Festival´12 bereits gefahren (hier nachzulesen), kurz nach seiner offiziellen Vorstellung am Sea Otter. Damals hat es mich auf der kurzen fahrt auf den Mt.Brione weniger wegen seines ausgezeichenten Vortriebs, sondern vor allem wegen des außergewöhnlich ausgewogenen Handlings (auch im Downhill) begeistert – Grund genug für mich einen regulären Praxistest des Bikes anzustreben, der hiermit Realität wird.

Interessanterweise habe ich das exact gleiche Bike in den test bekommen – nur diesesmal in 20“ (L).

Die gleiche komplette SRAM XX-Gruppe mit SID XX Gabel und RT3 Dämpfer, den ´13 MAVIC SLR 29er Laufrädern, dem PROLOG Sattel, CONTINETAL X-King Reifen und dem selben nicht ganz passenden TRUVATIV TA40 Alu-Cockpit und Sattelstütze.

Wer die gesamte Technologie zum Edict NINE Rahmen, dem ersten 29er Fully von FELT nachlesen mag, kann das in dem verlinkten Artikel vom Garda Festival bzw, auf der FELT-Homepage tun. Hier nur kurz in Stichpunkten:

  • FAST Federungssystem („Felt Active Stay Technology“), ohne hinteres Drehgelenk und mit vorgespanntem Hinterbau (spannungsfreier Zustand im empfohlenen Sag-Bereich)
  • bei dem der hintere Drehpunkt entfällt und über den Flex des Carbonhinterbaus ersetz wird. Abgestützter Eingelenker mit 100 mm Federweg.
  • spezielle Carbonkonstruktion beim gestesteten Modell Edict Nine LTD (nur als Rahmenkit zum Custom-Aufbau erhältlich in der hochwertigsten UHC Ultimate + Nano Carbon Technologie (andere Modelle entweder mit UHC Performance Carbon oder in Alu)
  • Außßergewöhnlich stark asymmetrischen Kettenstreben – massive Reifenfreiheit und kompatibel mit allen Kurbelgarnituren.
  • Schnellspannhinterbau, IS-Bremssockel, BSA Tretlager und normal geklemmten Umwerfer setzt.
  • Wie mittlerweile fast schon Standard kommt vorne mit konischem Steuerrohr.

Doch nun zur den bisherigen Fahreindrücken:

Auch in dem größeren 20“ Rahmen habe ich mich sofort darauf wohl gefühlt. Die etwas längere Sitzposition (mit 635 mm das bisher längste eff. Oberrohr an einem Testbike) fühlt sich für mich keineswegs gestreckt, sondern lediglich sportlich-komfortabel an.

Das Handling bestätigt bisher ebenfalls meinen früheren Eindruck: …. weiterhin sehr ausgewogen und gutmütig ohne je zu agil oder zu laufruhig zu wirken – irgendwie genau in der Goldenen Mitte.

Während der Rahmen jeden Tretimpuls sofort in Vortrieb umsetzt, ist mein erster Eindruck des 20“ Testrahmens, dass er im Lenkkopfbereich nicht die gleiche Steifigkeit hat wie das im Frühjahr gefahrene Muster. Der Flex ist zwar spürbar, wirkt sich aber im Fahrbetrieb nie störend aus. Man muss allerdings dazu sagen, dass beides nur Vorserienmuster und noch keine Bikes aus der Serienproduktion sind.

Auch der FASTHinterbau zeigt sich auf meinen heimischen Trails von der positiven Seite – angenehm ruhig und effizient (selbst bei offener Plattformdämpfung) und dennoch sensibel und schluckfreudig – sofern man das über ein 100 mm Fully sagen kann.

Während ich normalerweise eher ein „Sitzendfahrer“ bin, stelle ich fest, dass ich auf dem Edict auch gerne aus dem Sattel gehe und die Berge im Stehen fahre. Das liegt aber weniger an einer unbequemen Sitzposition, sondern eher an dem mühelosen Übergang zum stehend fahren und an dem unglaublichen Vorwärtsdrang des Edict. Bei einer solchen Fahrweise empfinde ich das Heck auch weiterhin als ziemlich ruhig, fahre aber ich öfter in der mittleren Plattformdämpfungs-Einstellung, die einfach noch eine Spur mehr Effizienz bietet.

Angesichts meiner Erfahrungen am Lago war ich natürlich gespannt, ob sch die sehr guten Traileigenschaften dort auch auf meine gewohnten heimischen Testtrails übertragen ließen … und dem ersten Eindruck nach tun sie das. Wenn ich mich auch nach der Erfahrungen auf dem CUBE Stereo SHPC140 gelegentlich dabei ertappe mir eine Dropper Sattelstütze an das Bike zu wünschen, so passt alles anderen an dem Bike, auch für eine aggressivere Fahrweise auf mittelschweren und technischen Trails.

Bisher bestätigen sich für mich meine bisherigen Eindruck voll:  Das Felt Edict Nine ist alles andere, als ein kapriziösesn Race-Bike, sondern ein Bike mit unbändigem Vortrieb  das zudem ein sehr ausgewogenes Handling an den Tag legt. Ein Bike das nicht nur im Wettkampf Spaß und Performance bietet.

Ich werde das FELT Edict Nine noch ein paar Wochen über die Trails jagen und melde mich dann mit einem finalen Urteil dazu.

RIDE ON,
c_g