RUBENA Scylla & Kratos 29er Reifen – Testbericht: von Guitar Ted

Seit einiger Zeit haben wir die Reifen des Tschechischen Herstellers RUBENA im Test. Nun wollen wir unsere Erfahrungen zusammenfassen und alle Merkmale dieser neuen Reifen erwähnen.


Zuerst ist der Scylla dran. Der Scylla ist definitiv ein Reifen für trockenem Bedingungen. Steine, lockerer Kies, tiefe Böden oder wirklich grobes Gelände passen überhaupt nicht zu diesem Reifen. Das gilt auch für Schlamm, in dem der Scylla stark dazu neigt unkontrolliert herumzurutschen. Andererseits, wenn man den Scylla auf glattem und griffigem Untergrund fährt, zeigt er sich von einer sehr potenten Seite.

Außerdem ist der Scylla großartig, was seine Schlauchloseigenschaften angeht, die Montage klappt auf allen UST, Bontrager und NOTUBES Felgen ohne Probleme. Dies bringt die Rubena Reifen in eine sehr gute Position denn nur wenige Reifen kommen mit den meisten Schlauchlos-Standards gut zurecht. Ich muss erwähnen, dass der Sitz auf UST-Felgen etwas lose war, und auf NOTUBES eher stramm. Allerdings habe ich sie auf NOTUBES erst recht spät montiert. Unter Umständen hat sich die Reifenwulst eben auch etwas gedehnt. Möglich wär´s. Es genügt zu sagen, dass Rubena hier wohl einen Reifen kreiert hat, die sowohl auf UST oder NOTUBES Felgen funktioniert.

Als Vorderreifen lenkt der Scylla recht schnell ein, vor allem aufgrund des eher runden Querschnitts wenn auf einer schmalen XC Felge montiert. Auf einer Stans Flow-Felge ändert sich das ein wenig, aber er hat immer noch ein abgerundetes Profil, eine flache Lauffläche, und nicht viel Seitenhalt von den flachen Seitenstollen. An diesem Punkt erinnern sie mich sehr an den Continental Race King, aber ohne das große Volumen der Conti Reifen.

Der Kratos, mit seinen einzigartigen zentralen Stollen, dem offeneren Profil und den höheren Stollen steht er im direkten Gegensatz zum Scylla. Hier haben wir einen großartigen Allround-Reifen für die meisten Bodenarten. Während die Kratos immernoch ein abgerundetes Profil, ähnlich dem Scylla hat, hat er aggressive Seitenstollen mit sehr gutem Kurvenhalt. Die Traktion und und Bremsgrip sind ebenfalls erstklassig.

Am meisten hat mich am Kratos beeindruckt, wie er sich fährt. Es ist gut gedämpft und fühlt  sich wie eine viel größere Reifen an, als er wirklich ist. Nachdem ich ihn lange und viel auf dem TREK Sawyer gefahren bin, habe ich ihn auf dem Breezer Lightning Pro montiert, und auf diesem Stahl-Hardtail hat der Kratos für noch mehr Komfort gesorgt. Fahrer, die auf der Suche nach einem gut dämpfenden Reifen mit viel Traktion ist, der sollte nicht viel weiter suchen als bis zum Rubena Kratos.

Interessant ist, dass wir kurz vor Ende des Tests ein Paar Rubena Kratos Faltreifen erhalten mit der Dual-Compound-Lauffläche haben. Obwohl sie nicht tubeless-ready waren, wogen die Reifen immerhin  700 & 710 g. Nicht wirklich beeindruckend, nachdem das Gewicht der tubeless-ready Kratos auch nur 710 und 760 gm waren. Außerdem weigern sich diese “normalen” Faltreifen hartnäckig sich auf Schlauchlos-Betrieb umrüsten zu lassen – sie wollen einfach nicht dicht werden. Meiner Meinung nach, ist man mit den tubeless Kratos weitaus besser bedient.

Die Tubeless Performance des tubeless ready Kratos war einfach perfekt. Wir hatten keinerlei Probleme egal in welcher Hinsicht, weder bei der Montage, dem Aufpumpen oder der späteren Dichtigkeit bzw. dem Lufthaltevermögen danach. Ich habe die Kratos auf den WTB TCS Frequency i23 Felgen mit guten Ergebnissen eingesetzet, obgleich der Sitz dort ein bisschen auf der losen Seite ist. Der WTB-Felgen beruhen auf dem UST-Standard, wie auch die Rubena Scylla, und wie diese können sich die Kratos ein wenig gedehnt haben, während sie auf den Bontragern gelaufen sind. Ich habe es nicht getestet, aber vermute, die Kratos würden auch auf einem Stans Felge montieren lassen.


Schlussfolgerungen
:

Rubena hat bei mir einen sehr positiven Eindruck mit der mit ihren Reifen hinterlassen. Sie sind gut gemacht, durchdachte High Performance Reifen, die viele Fahrer schätzen werden. Allerdings gibt es ein paar Dinge, um die sich Rubena noch kümmern sollte, wie etwa das Gewicht und Volumen beider Modelle.

Die Scylla und Kratos fielen beide deutlich unter ihrer angegebenen Größen aus, während ihr Gewicht klar über dem einiger ihrer High-End-Reifen Wettbewerber liegt. Dennoch muss ich Rubena loben, denn sie haben mich sehr positiv überrascht was ihre Tubeless-Eigenschaften angeht. Beide Reifen ließen sich auf NOTUBES- und UST-Felgen ohne wirkliche Probleme montieren. Diese Leistung und Benutzerfreundlichkeit für beide Rubena Modelle, ist definitiv etwas das man zur Kenntnis nehmen sollte.

Der Skylla war definitiv eher ein Spezialist, der bei trockenen und fresten Trails sehr gut zurecht kam sonst aber nirgendwo wirklich zu glänzen wusste. Ich denke er wäre ein guter Kandidat als Hinterreifen kombiniert mit einem bisschen aggressiveren Vorderreifen (wie etwa der Kratos), wenn man einen Allrounder sucht. Traktion auf allem außer auf losem, steinigem, kiesigem oder feuchtem Untergrund war in Ordnung. Die andere bemerkenswerte Sache am Scylla war sein abgerundetes Profil, das ihn als Vordereifen sehr schnell hat einlenken lassen. Schließlich gebe ich diesem Reifen noch gute Noten was die Haltbarkeit angeht, vielleicht ware er ein gutter Marathon-Reifen für schnelle Strecken.

Die Kratos war der Reifen, der mich von diesen beiden Modellen wirklich beeindruckt hat. Auch wenn es nicht so breit ist, wie Rubena angibt – dafür fährt es sich viel größer als er ist. Das sanfte Abrollen, die gute Dämpfung dieses Reifens war sehr gut, und auch die Traktion war nie ein echtes Thema. Kurvenhalt, Klettern oder Downhills … nirgends gab der Kratos Anlass an seinem Grip zu zweifeln. Obwohl nicht unbedingt der schnellste Reifen, war er auch in dieser Hinsicht nicht schlecht. Und zu gutter Letzt hatte der Kratos ähnlich excellente schlauchlose Eigenschaften wie der Skylla. Der Kratos sollte für ein breites Spektrum an Fahrern und Fahrstilen einen she guten Vorder- und Hinterreifen abgeben.