Riva BIKE Festival´12 – 4.Teil: MAGURA 29er Gabeln, BRAKE FORCE ONE und FOX Doss: von c_g

1, MAGURA 29er Gabeln (www.magura.com)

Der schwäbisch-deutsche Komponentenhersteller MAGURA (Gustav Magenwirth GmbH & Co. KG) hat ja bereits mehrfach kleinere Häppchen zu deren neuen SLE Produktlinie (steht für „Smarter, Lighter, Easier“)  fallen lassen, die erstmals auch 29er Gabeln umfassen wird. Das bedeutet im Marketing-Jargon – optimale Steifigkeit bei minimalem Gewicht und eine sehr wartungsarme Konstruktion mit einfachem Setup.

Hinter dem ebenfalls neuen „Fork-Meister-Concept“ (FMC) verstecken sich spezielle Gleitlager, Abstreifer und Oberflächen, die in Verbindung mit dem „Fork-Meister-Grease“ (FMG) für ein sensibles Ansprechverhalten sorgen sollen. Die 29er Modelle wird es mit Federwegen von 80 bis 120 mm geben, wobei die 120er intern auf 100 mm und die 80er auf 100 getravelt werden kann.
Bei den Gabeln soll eine progressive Federkennlinie sicherstellen, dass di Gabeln auch in steilem Gelände und Stufen nicht zu starke eintauchen.

Die Konstruktion der Gabeln mit ihrer typischen Doppelbrücke DAD (Double Arch Design) ist kompromisslos auf hohe Steifigkeit ausgelegt. Als neues Feature erhalten alle 29er Gabeln die MAGURA M15 Steckachsen mit selbsthemmendem Sondergewinde bei der der notwendige Torx T25 Schlüssel (universell auch für Montage und Service der MAGURA MT Bremsen einsetzbar) Schlüssel einfach in die Achse gesteckt wird und dort durch einen O-Ring gesichert wird. Als Schaftrohroptionen bietet MAGURA 1 1/8″ und tapered (konisch) an.
Ein anderes interessantes Merkmal sind die „Protection Caps“ am unteren Ende der Gabel, die Beschädigungen am Ausfallende und des Zugstufenknopfs bei ausgebautem Laufrad verhindern sollen.

Es wird drei Federgabelgruppen geben: die Mittelklasse Version TS6 und die beiden Top-Gruppen TS 8 R und TS 8 SL. Alle haben das gleiche Unterbeine mit PM7″ Bremsaufnahme, d.h.: kleinster möglicher Scheibendurchmesser ist 180mm. Bei den 26er Gabeln wird es noch einige zusätzliche Varianten geben. Außerdem sind die 26″ Gabeln so konzipiert, dass sie auch mit 650b Laufrädern gefahren werden können.

  • Die TS 8 SL ist die Super-Leicht Version mit fix eingestellter straffer Druckstufendämpfung Albert SL (Plattformdämpfung voreingestellt, nicht ab- oder zuschaltbar!), einstellbarer Zugstufendämpfung und Luftfederung mit 80mm, 100mm oder 120mm Federweg.
  • Die TS 8 R ist der Alleskönner mit DLO² Druckstufendämpfung (mit on/off direkt an der Gabel oder optional mit RCL Lenkerfernbedienung),  einstellbare Zugstufendämpfung und Luftfederung mit 80mm, 100mm, 120mm. Optional kann DLO² durch Albert Select+ ersetzt werden, wodurch man eine zusätzliche Plattformeinstellung mit dem goldenen Knopf erhält.
  • Die TS 6 ist fast identisch mit der TS 8 R, allerdings durch das andere Innenleben und Schaftrohr, schwerer und günstiger.

Die aus unserer Sicht sehr attraktive Lift Select Absenkung (um ca. 30 mm) wird es vorerst leider nur bei den 26″ Gabeln geben. Preise und Lieferzeiten folgen noch, aber uns wurde ein Satz 29er Gabeln zum Test angekündigt.

Wir halten euch auf dem Laufenden.

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2, BRAKE FORCE ONE Scheibenbremse (www.brakeforceone.com)

Die BRAKE FORCE ONE Disc (kurz: BFO) ist das erste und einzige Produkt der gleichnamigen deutschen Firma. Diese High-End-Scheibenbremse funktioniert nach einem bei Bikescheibenbremsen bisher nicht eingesetzten Niederdruckprinzip mit zweistufiger Bremskraftverstärkung. Damit erreicht die BFO sehr hohe Bremskräfte bei geringer Handkraft – eine wahre  Ein-Fingerbremse soll sie sein. Die Dosierung erfolgt (wie bei KFZ-Bremsen üblich) wegabhängig, entgegen der sonst beim Bike-Discs üblichen kraftabhängigen Dosierung. Schleifende Bremsklötze sollen daher kein Thema mehr sein, da die Beläge aktiv zurückgezogen werden und ein für Disc-Brakes ungewöhnlich großer Spalt zur Scheibe hin entsteht. Der Spalt, sorgt zudem für eine bessere Belüftung und soll weniger schmutzempfindlich sein. Da die Bremse als Niederdrucksytem ausgelegt ist, kommt sie ohne Ausgleichsbehälter aus. Die Druckpunktverstellung dient gleichzeitig der Belagsnachstellung.

Die spezielle Funktionsweise der Kraftübertragung erfolgt mittels Stufenkolben der den Hebelweg in zwei Phasen unterteilt: Eine erste Phase in der Belag über eine ventilgesteuerte Kolbenübersetzung schnell an die Scheibe herangeführt wird und eine zweite bei der sich das Kolbernverhältnis zugunsten einer hohe Bremskraft mit geringer Fingerkraft verschiebt. Die Modulation erfolgt über den Hebelweg und nicht die Fingerkraft.

BFO gibt an, dass man leicht eine Scheibengröße kleiner nehmen kann, als bisher, ohne an Bremskraft einzubüßen oder unnötiges Fading und Überhitzung zu riskieren.

Neben der original BRAKE FORCE ONE wird es auch eine Sonderedition von TUNE geben, KILL HILL genannt. Die Hauptunterschiede zur BFO sind der nochmals überfräste Bremssattel, und die leichtere Ti-/Alu-Hardware wodurch man nochmals 15 bis 20 g einsparen will, sowie die TUNE-typischen Eloxalfarben. Das Gewicht der „normalen“ BFO (mit 180 mm Scheibe und Adaptern) soll bei 220 g liegen.

Auf der Messe haben wir nur schwarz eloxierte Versionen der Bremse gesehen, in der Produktion soll es aber auch Versionen mit einem rot oder silber eloxierten Bremssattel geben.

Der VK der BFO liegt pro Bremse bei stolzen € 390,- , die TUNE Kill Hill wird näher bei € 500.- anzusiedeln sein.

Fahreindruck: Wir hatten die Gelegenheit ein mit einer BFO ausgestattetes Bike kurz zu fahren und können eines mit Sicherheit sagen: Die BFO fühlt sich wie keine andere bekannte Scheibenbremse an und sie ist eine der kräftigsten uns bekannten Discs – der auschließlich als Einfingerhebel ausgelegte Bremshebel ist definitiv ausreichend für jedes Bremsmanöver.
Anders wie manch andere Tester, mit denen wir uns unterhalten haben, fanden wir das wegabhängige Bremsgefühl gewöhnungsbedürftig. Die kurze Runde hat für uns nicht ausgereicht um uns 100% wohl damit zu fühlen, weshalb wir auch mit BFO über einen Dauertest im Gespräch sind.

Wir freuen uns auf diesen Test und sind gespannt, wie wir uns an das neue „Bremsfeeling“ gewöhnen.

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3, FOX Doss – absenkbare Sattelstütze. (www.foxracingshox.com)

Dropper Sattelstützen sind eine feine Sache, wenn man nicht auf das letzte Gramm Wert legt – in wechselndem und technischen Gelände sind sie einfach und effizient und erhöhen Fahrspaß und Sicherheit. Jetzt hat FOX nach langem Warten seine erste absenkbare Stütze, vorgestellt – die FOX DOSS. Anders wie viele anderen solchen Stützen arbeitet die Doss nicht stufenlos sondern hat 3 feste Höhen – ganz nach dem Motto der CTD (Climb – Traction – Descent) Federlemente. Die obere Position ist die Normal- oder „Climb“-Stellung, eine etwa 40 mm abgesenkte „Trail“-Stellung erlaubt viel Kontrolle und Bewegungsfreiheit und die abgesenkte „Descent“-Position (je nach Modell 100 oder 125 mm abgesenkt) bietet maximale Bewegungsfreiheit. Es wird eine 30,9 und eine 31,6 mm Version geben.

Spannend ist die Technik hinter der Doss, die sich über Arrerietungsstifte selbst in der jeweiligen Postion fixiert und neben völliger Spielfreiheit auch eine bisher unbekannte Langlebigkeit bringen soll. Das Ausfahren der Stütz ist zwar pneumatisch getrieben, die Stütze soll aber auch bei völligem Luftverlust (unwahrscheinlich ob der sehr niedrige Drücke von 0,7 bis 1,6 bar, aber trotzdem) noch manuell zu bedienen sein.

Alle FOX Doss kommen mit der neuen kabelgesteuerten Fernbedienung, die rechts und links, sowie ober- und unterhalb des Lenkers montiert werden kann.

Das Gewicht wird um 500 g herum liegen.

Obwohl FOX den Preis noch nicht final festesetzt hat, wird die DOSS wohl nochmals teurer werden als die bisherige Konkurrenz – ein Zugeständnis für die besonders haltbare und spielfreie Konstruktion die aber eben aufwendiger in der Fertigung sein soll. Die Verfügbarkeit wird für August´12 angesetzt.

Morgen kommt der finale Post zum Garda Festival mit einem weiteren Farbericht. Bis dahin …

RIDE ON,
c_g