WTB Moto 1,9” TCS Reifen – Erster Eindruck: von Banks

Nach unserer Testankündigung vor ein paar Wochen (hier) folgen jetzt meine ersten Fahreindrücke des WTB Moto 2.0 TCS Reifens.

Beim Moto handelt es sich um einen recht schmalen und aggressiven Reifen in der TCS (Tubeless ready) Variante. Für mich hat der Moto viel mit einem meiner Lieblingsreifen gemeinsam, dem bereits vergangenes Jahr hier getesteten Maxxis Beaver, nur dass der Moto eben auch für den Schlauchlos-Betrieb ausgelegt ist.

(Vorab, die Warnung: Man kann die WTB TCS-Reifen mit viel Mühe (und sehr robusten Reifenhebern) auch auf weiter bauende Felgen (wie NOTUBES oder AMERICAN CLASSIC) montieren, aber erst auf UST-konformen Felgen entfalten sie ihr wahres Potential und passen optimal … ja, ich spreche aus Erfahrung.)

Wie auch immer, als ich seinerzeit den MAXXIS Beaver zum ersten Mal gesehen habe dachte ich: „Was für ein putziges Ding! aber mittlerweile denke ich anders und liebe diesen Reifen … vor allem bei widrigen Verhältnissen sind sie genial ohne bei Trockenheit schlecht zu sein. Daher habe ich mich riesig gefreut als c_g mir anbot einen anderen Satz Reifen ähnlicher Ausrichtung zu testen – noch dazu schlauchlos. Und jetzt habe ich die Gelegenheit einige Zeit auf dem WTB Moto zu verbringen sie und zusehen wie er sich unter den verschiedenen Bedingungen verhält.

Mein ersten Gedanken beim Anblick des Moto waren, dass er deutlich eckiger wirkte und wegen der höhere Seitenstollen auch eine dementsprechend größere Auftandsfläche besitzt. als der Beaver. Wenn man ihn auf Asphalt fährt, merkt man das auch – der Rollwiderstand war spürbar, begleitet von leichten Vibrationen, aber wegen des akzeptablen Gewichts kam es weniger zur Geltung als bei schwereren Trail-Reifen. Wie erwartet, ist der Moto kein Racer. Der Beaver war diesbezüglich schneller, aber letztlich sind beide Reifen ja auch für schweres Gelände, schlammige Strecken und losem Untergrund gemacht und nicht zum Kilometerbolzen auf der Straße …

Ich hatte nicht vor den WTB Moto und den MAXXIS Beaver in jedem Aspekt gegenüber zu stellen, aber die ähnlichen Dimensionen und Fahreigenschaften drängen sich einem zum Vergleich förmlich auf … und wer auf der Suche nach einem derartigen Reifen ist, wird sich sicher beide genauer ansehen.

Daher eine Parabel: Ein Maxxis Beaver und ein WTB Wolverine verliebten sich und bekommen ein Kind … und nannten es MOTO.  Der Moto sieht dem Beaver nicht nur recht ähnlich, er besitzt auch eine hervorragende Brems- und Antriebstraktion. Die DAN des Wolverine kommt ins Spielen, wenn es um die Rolleigenschaften und den Kurvenhalt geht – dort fühlt er sich einfach sehr ähnlich dem Wolverine an – finde ich jedenfalls. Dass fasst in kurzen Worten zusammen welchen ersten Fahreindruck ich vom Moto habe.

Seit ich den WTB Moto fahre, herrschten überwiegend trockene Bedingungen auf den hiesigen Trails. Lediglich auf einer einzigen Ausfahrt konnte ich erfahren, wie diese Reifen sich bei wirklich schlammigen Bedingungen schlagen. Selbst dann war die Richtungsstabilität grandios – auch auf wirklich rutschigem Untergrund hatte er keinerlei Neigung zum Ausbrechen oder wegschmeißen. Mit dem Moto kann man also auch in wirklich schlammigen Bedingungen richtig Spaß haben, soviel steht fest. Allerdings schwächelte der Moto in der Selbstreinigung etwa. Erst bei ordentlichem Speed und assoziierter  Zentrifugalkraft gibt er sie wieder frei.

Ich hatte sehr viel mit losem feuchtem Laub, weicher Erde und lockeren Kies zu tun und hierin waren die Reifen schlichtweg super. Egal wie aggressiv ich die Kurven genommen habe, oder wie heftig ich in die Eisen gestiegen bin – der WTB Motos hatte nirgends Probleme oder zeigten Schwächen. Die spitzen und hohen Stollen spießen gerne mal Blätter auf und kleinere Steine verkeilen sich dazwischen, sobald die Räder aber in Schwung kommen, sind sie schnell wieder frei.
Außerdem passen die Motos wegen der geringen Breite in jeden Rahmen und sei das Heck auch noch so eng.

ERSTER EINDRUCK: Für mich ist der WTB Moto 1,9“ ein Reifen für jede Lage. Keiner der schnellsten, aber einer der sichersten und das ist für viele Fahrer sicher mehr wert als der geringste Rollwiderstand. Ich freue mich darauf wenn sich die Gelegenheit bietet den WTB Moto auf Felsen und in Schlamm zu fahren, denn dort trennt sich oft die Spreu vom Weizen.. aber der Wetterbericht hat ja typisches Aprilwetter angekündigt bisher war das eben nicht drin.

Ich halte euch auf dem Laufenden,
Banks