SRAM Umbaukit auf 22/36 Kettenblattkombi – eine Produktvorstellung
(von c_g)

 

Was ist die ideale Allround-Übersetzung für 29er?
Für mich persönlich ist die Antwort nach einigem Herumprobieren eindeutig: Mit einer 22/36er Kettenblattkombi vorne und mit einem 12-36er Ritzel hinten kann ich so ziemlich alles abdecken, was ich normalerweise fahre.

Warum?
Eine 2-fach KB-Kombi ist für mich klar effektiver und weniger anfällig, als 3-fach. Zudem bin ich beim 29er ohnehin kaum im großen Kettenblatt gefahren. Mehr Bodenfreiheit hat die 2-fach Kombi sowieso.

Man kann sich vorstellen, wie erfreut und hoffnungsvoll ich war, als der 2-fach Trend sich langsam bei SRAM und Shimano durchzusetzen begann. Doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuß – da das kleine Blatt bei 2-fach nur in 26 oder 28 Zähnen angeboten wird – ideal für 26-Zoll Bikes oder auf schnellen XC-Kursen aber definitiv zu wenig „Berggänge“ für lange alpine Anstiege mit Gepäck (… zumindest für mich ;-))

WAS TUN?
Umrüsten auf ein kleineres Kettenblatt kostet ja nicht viel, wird sich so mancher gedacht haben. Nur um festzustellen, dass das mit dem neuen 80/120 mm Lochkreis der meisten 2-fach Kurbeln gar nicht möglich ist.  – eine leidvolle Erkenntnis, die neben mir viele andere 29er Fahrer gemacht  haben.Blieb bisher also nur noch auf eine 3-fach Kurbel umzurüsten, das große Kettenblatt abzumontieren und das mittlere gegen ein 36er zu tauschen oder auf eine der nach Wunsch abgestuften Kurbel einer kleinen Schmiede umzurüsten  … oder einfach ordentlich Krafttraining zu machen J.

Für Besitzer von SRAM ausgerüsteter Bikes gibt es eine zumindest andere Lösung:
Seit jüngstem bietet für SRAM seine 2012er X.9 und X.0 Kurbeln (und deren OE Pendants) einen Umrüstkit bestehend aus je zwei Kettenblättern (22/36 oder wahlweise 24/38), einem Bashguard und der passenden Spider (64/104 mm Lochkreis) an – alles vormontiert an einem Stück.Für die X.9 passend kostet er € 89,90, für die X.0 € 99,90.

Der Umbau selbst geht denkbar einfach und ist selbst für ‚Werkstatt-Legastheniker’ leicht zu bewerkstelligen:

1, Die Kurbel demontieren, indem man auf der linken Seite den Kurbelarm abzieht (8 mm Inbus) und die komplette Antriebsseite (mit Achse) aus dem Lager herauszieht
2, Entfernen der drei kleinen Torx-Sicherungsschrauben an der Innenseite der Spider. Danach lässt diese sich ganz einfach nach Innen abziehen.
3, Aufsetzen der neuen Kombi und festziehen der Sicherungsschrauben. (Die Kurbelmontage erfolgt in in umgedrehter Reihenfolge.)

Achtung: Nach dem Umbau muss normalerweise der Umwerfer nachjustiert werden, da die Abstände nicht ganz identisch sind. Außerdem kann, je nach Konstruktion die Schaltqualität wegen des etwas größeren Spaltmasses zum Umwerfer leiden. Sollte dies der Fall sein, kann man von SRAM einen auf die kleineren Kettenblätter angepassten Umwerfer beziehen.

FAHREINDRUCK: Nach dem Umbau, den wir an unserem ROCKY MOUNTAIN Element 970 vorgenommen haben (Zeitbedarf ca. 10 min) habe ich ein etwas erschwertes Schalten auf das große Kettenblatt bemerkt, nur einen Tick, aber spürbar, ansonsten funktionierte die Schaltung wie gewohnt zuverlässig und präzise. Wir berichten, wenn es zu Auffälligkeiten kommt.