RACE FACE Aeffect Dropper-Post (mit Turbine 1x Lever) – Montage & Erste Eindrücke: von MiMü

Vor Kurzem haben wir euch an dieser Stelle zwei neue Testartikel der kanadischen Kultschmiede RACE FACEvorgestellt:  Die Aeffect Dropper-Post (mit 150 mm Absenkung) und den aus der gleichen Produktlinie stammenden Aeffect R Laufradsatz mit ordentlichen 30 mm Innenbreite. Nach der gemeinsamen Vorstellung geht es nun getrennt im Test weiter. Den Anfang macht dabei die Dropper-Post, mit mienen Erfahrungen bei der Montage und den ersten Fahreindrücken.

  

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MONTAGE

Dank einer reichlich bebilderten Einbauanleitung (noch dazu in Farbe) gestaltete sich die korrekte Montage der Aeffect Dropper Post äußerst einfach. Wer etwa ein IKEA-Regal fehlerfrei zusammenbauen kann dürfte sich auch beim Installieren der kanadischen Sattelstütze nicht schwer tun. Die Ansteuerungder intern mit einer hydraulischen Kartuscheausgestatteten Aeffect Stütze erfolgt mechanischmit einem einfachen Schaltzug. Um die korrekte Länge der Außenhülle abmessen zu können, ist es zu allererst notwendig den Remote-Hebel (in unserem Fall ein Turbine 1x Lever) am Lenker zu montieren. Seine Lenkerschelle ist geteilt, wodurch die übrigen Cockpits-Parts nicht abmontiert werden müssen.

 

Nach Kürzung auf die richtige Länge (oben links) fädelt man den Schaltzug beim Lever ein, und schneidet ihn am anderen Ende mit einer geeigneten Zange sauber ab. Der abgelängte Schaltzug wird nun durch die Stealth-Öffnung des Rahmens ans obere Ende des Sitzrohrs geführt, wo es als Nächstes gilt die sogenannte Barrel Nut auf das Schaltseil aufzuschieben und mittels Madenschraube an der korrekten Position zu fixieren (oben rechts).

Dieses kleine, rollen-ähnliche Bauteil wird im letzten Schritt am unteren Ende der Dropper Post eingehängt, um 90° gedreht und dadurch im Umlenkmechanismus fixiert. Mit Hilfe des in einem Zugendanschlag geführten Schaltzugs wird so bei Betätigung des Levers das Schaltseil in Bewegun versetzt: der Pilot drückt den Remote-Hebel, wodurch das Schaltseil gespannt wird. Die Barrel Nut verändert als Folge ihre Position und aktiviert dabei einen kleinen Umlenkhebel, der wiederum einen kleinen Bolzen (siehe Foto) ins Innere der Stütze drückt – die Dropper Post kann dann auf- und abfahren. Erfreulich, wie schnell und unkompliziert die Montage der RACE FACE Aeffect Dropper-Sattelstütze ist!

Auch die Sattelmontage am Zero-Offset-Stützenkopf stellt keine Herausforderung dar. RACE FACE hat auch hier seine Hausaufgaben gemacht und ermöglicht einen Sattelanbau OHNE Entfernen der oberen Klemmplatte. Die beiden Schrauben müssen lediglich relativ weit gelockert werden, ermöglichen so viel Spielraum zwischen Klemmplatten und Sattelgestell. Der hochkant gestellte Sattel wird einseitig zwischen unterer und oberer Klemmschiene eingeführt und zur Mitte geschoben. Danach horizontal kippen und beide Sattelstreben landen sicher auf ihrer Führung. Ich habe den Vorgang mit unterschiedlichen Sattelmodellen ausprobiert, und jedes Mal funktionierte die Montage problemlos.

Anders als das Modell mit 125 mm Hub ist bei der von uns getesteten 150 mm Version die Aasfahrgeschwindigkeit vom Benutzer über den Luftdruck in der Kartusche einstellbar. So steht es zumindest auf der RACE FACE-Homepage, denn in der Bedienungsanleitung wird kein Wort darüber verloren und selbst die Jungs vom deutschen Importeur BIKE ACTION mussten erst recherchieren. Einziger Hinweis auf die Einstellbarkeit ist eine aufgelasterte Luftdruckangabe am Stützenkopf. Wie im Intro bereits erwähnt versteckt sich das dazu benötigte Ventil unterhalb einer Gummikappen unter der Sattelaufnahme. Als Anfangsdruck wählte ich den Maximalwert von 250 psi, weil ich persönlich schnelle Dropper Posts bevorzuge.

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ERSTE PRAXISEINDRÜCKE:

Nimmt man auf der RACE FACE Aeffect Dropper Post Platz, dann fällt gleich einmal die vollkommen spiel- und wackelfreie Konstruktion auf. Weder ein minimales Einsinken unter dem Gewicht des Fahrer, nach laterales, vertikales oder horizontales Spiel sind zu erkennen. Durch die glänzend-schwarze, beim Standrohr fein geriffelte Aluminium-Oberfläche kommt zudem der optische Anreiz nicht zu kurz. Die Sütze macht einen sehr hochwertigen Eindruck.

  

Angesteuert wird die Aeffect Dropper Post durch den ebenfalls hochwertig gelagerten Turbine 1x Lever, der mir sofort durch seine stark strukturierte, griffige Oberfläche des Daumen-Bereichs gefiel. Dadurch wird ein zielsicheres, rutschfreies Betätigen des Triggers auch in rumpeligen Trail-Passagen effektiv ermöglicht. Mit Hilfe der beiden unterschiedlichen Befestigungslöcher kann der Turbine Hebel in der Entfernung zum Daumen angepaßt werden, kleine wie große Hände finden so immer eine optimale Montageposition. Über die Klemmschelle selbst kann wie gehabt die Neigung eingestellt werden. Die zum Entriegeln der Dropper Post notwendige Kraft ist dabei relativ gering, der Remote-Hebel weist keinen Leerweg aus und führt seine Arbeit sehr direkt aus. Ich würde den Auslösepunkt zwar nicht unbedingt als knackig bezeichnen, allerdings weiß man nach ein paar wenigen Betätigungen ziemlich genau, ab welchem Punkt die Stütze freigegeben wird. Mittlerweile hat die Aeffect Dropper Post schon einige arbeitsintensive Ausfahrten hinter sich, ein Nachjustieren war aber bishern noch nicht notwendig.

Die Stütze selbst arbeit bisher komplett zuverlässig und unauffällig. Ab- wie Auffahren des Gleitrohrs geschieht gleichmäßig und angemessen schnell. Mit dem einstellten Maximaldruck von 250 psi fährt die RACE FACE Dropper Post schnell aus und kündigt mit  einem leicht zu vernehmenden „Klack“die höchste Position an (im weiteren Testverlauf werde ich mich natürlich noch genauer mit dem Thema „Return Speed“ auseinander setzen und andere Luftdruckwerte ausprobieren). Die Absenkung und das Ausfahren erfolgen absolut geräuschlos, kein Schleifen oder Schmatzen ist zu hören. Selbst im nassen Terrain verrichtet die Aeffect ihre Tätigkeit ohne jedes Geräusch. Auch seitlich ungleiche Belastungen, brachten die Aeffect Stütze nicht aus der Reserve. Während der bisherigen Testphase funktionierte sie ohne jegliche Probleme. Die gewählte Sattelhöhe wurde dabei konstant gehalten, ein langsames Einsinken war nicht erkennbar. Ebenso erreichte die kanadische Stütze aus jeder Absenkhöhe immer zuverlässig ihre oberste Position. Eine Funktionseinschränkung bei Temperaturen unter 0°C war ebenfalls nicht zu erkennen.

Trotz Matsch & Co sieht die schwarze Gleitfläche nach wie vor aus wie am ersten Testtag, weder Schleifspuren noch Kratzer haben sich unschön verewigt. Die verwendete Dichtung leistet scheinbar gute Arbeit.
Während ich in den letzten Monaten fast ausschließlich mit der E*THIRTEEN TRS+ Dropper Post, einer Stütze mit drei vordefinierten Absenkhöhen, unterwegs gewesen war, war es anfangs ungewohnt wieder eine Stütze mit stufenloser Absenkung zu fahren. Es hat ein paar Ausfahrten gedauert ehe ich mich wieder darn gewöhnt hatte. Einen echten Favoriten, stufenlos oder vordefinierte Absenkstufen, habe ich aber trotzdem nicht – aich scheine mit beiden Typen einwandfrei zurecht zu kommen.

Zwischenstand: So einfach die Montage der RACE FACE Aeffect Dropper Postwar, so zuverlässig und tadellos funktionierte sie während der abgelaufenen Testdauer. Innerhalb einer knappen Viertelstunde hatte ich sie an meinem Bike montiert, und seitdem gefiel sie mir durch ihr spiel- und geräuschfreies Auf- und Abgleiten. Schmutz und tiefe Temperaturen konnte ihre Funktion bislang nicht beeinträchtigen und auch der Turbine 1xLever konnte mich bisher überzeugen. 

MiMü