CUBE HPA 2000 LED Lampe – Praxiserfahrungen: von c_g

Nightrides sind das ganze Jahr über eine tolle Sache um bekannten Trails einen neuen Reiz zu verleihen. Jetzt im Winter ist eine gute Bike-Lampe aber nicht nur ein nützliches Extra sondern für viele Biker, inklusive meiner Wenigkeit, eine echte Notwendigkeit. In den vergangenen 2 Monaten habe ich die vor einiger Zeit kurz vorgestellte Bike- und Outdoor-Lampe CUBE HPA 2000 auf den Zahn gefühlt und wirklich sehr viel genutzt, die mit gerade mal 229,50 Euro einen wirklich vernünftigen Preis hat. Das lohnt sich auch dann noch, wenn man nicht 2-mal die Woche nachts unterwegs ist. Die ultrakompakte Zusammenfassung meines Tests: Die CUBE HPA 2000 ist eine in (fast) allen Belangen tolles Bike- und Outdoor-Lampe.

Da wäre zuerst einmal das wichtigste an der Lampe, ihre Ausleuchtung. Dabei geht es nur teilweise darum wie viel Licht die hier verbauten zwei CREE LEDs emittieren. Mindestens genauso wichtig ist die Art, wie die zur Verfügung stehende Lichtmenge auf dem Trail verteilt wird.

Was die Ausleuchtung angeht, ist die CUBE HPA 2000 richtig gut. Mit ihr kann man auf dem Trail auch nachts noch richtig Gas geben – egal ob wie hier am Lenker oder auf dem Helm montiert.

Was die Lichtmenge angeht arbeitet die HPA 2000 mit drei Leuchtstufen: 1600 Lumen (angegebene maximale Leistung), 800 Lumen in der mittleren Stufe und immerhin noch 400 Lumen in der schwächsten Stufe. Auch in der Verteilung des Lichts auf dem Trail leistet die CUBE ganze Arbeit und verteilt das Licht wirklich optimal. Die Übergänge vom zentralen, hervorragend ausgeleuchteten Lichtfeld nach außen sind sehr gleichmäßig und auch die Peripherie wird noch gut erhellt.

Auf dem Helm getragen, dreht sich die Lampe ja ohnehin mit dem Kopf und leuchtet so präzise dorthin, wohin die Augen gerichtet sind. Auf dem Lenker spielt eine ausreichend breite Ausleuchtung eine viel größere Rolle. Nur so kann man auch auf technischen Trails mit großem Lenkeinschlag noch sicher navigieren. In beiden Fällen, ob am Helm oder am Lenker, arbeitet die CUBE HPA 200 vorbildlich und erleuchtet den Trail wirklich erstklassig. In der maximalen Leuchtstärke hatte ich nie den Wunsch nach noch mehr Licht. Egal ob mit Full Speed in technischen Trails, oder in Spitzkehren, die Lichtleistung der HPA war wirklich immer mehr als ausreichend. Die mittlere Stufe mit 800 Lumen war für mich auf technischen Trails einen Tick zu dunkel, hat sich dafür auf Fortstrassen oder bei Anstiegen sehr gut bewährt. Diese Stufe ist damit ein bewährtes Werkzeug um Strom zu sparen und die effektive Leuchtdauer zu optimieren (siehe weiter unten). Die schwächste 400-Lumen-Option war als Bike-Beleuchtung dagegen nur noch eingeschränkt nutzbar. Sie kam vor allem in Pausen, bei Reparaturen/Einstellungsarbeiten oder eben abseits vom Bike, bei andere Outdoor-Aktivitäten (etwa nächtliche Skitouren) zum Einsatz. Als Camping- oder Bergsteigerlampe funktioniert sie aber auch in der niedrigen Stufe erstklassig.

Der Lenker Remote schaltet die Lampe zuverlässig und ist besonders dann sehr hilfreich, wenn man sie am Helm trägt.

Auch in ihrer Bedienung macht CUBE HPA 2000 eine ganze Menge richtig. Das Highlight bei der Nutzung am Helm ist dabei der Bluetooth Remote-Schalter zur Montage am Lenker. Dieses Feature ist sonst nur an mindestens doppelt so teure Lampen zu finden. Damit bleibt die Hand auch zum Schalten der drei Helligkeitsstufen immer sicher am Lenker. Die Haptik des Remote-Schalters ist genauso wie beim Schalter am Lampenkopf, sehr gut gelungen – selbst mit Handschuhen trifft man ihn leicht und spürt jeden Tastendruck. Dieses taktile Feedback hilft dabei zu wissen, dass der Schaltschritt erfolgt ist, denn die Helligkeitsverstellung am Lampenkopf hin zu schwächeren Stufen erfolgt immer ein wenig verzögert. Mit gerade mal drei Leuchtstufen, die noch dazu sehr unterschiedlich ausfallen, ist es auch gut zu verkraften, dass man weder am Lampenkopf noch am Remote angezeigt wird in welcher Stufe man sich gerade befindet.

 

Statt dessen haben die unter dem Druckknopf des Lampenkopfes liegenden LEDs eine andere Funktion. Sie warnen den Fahrer optisch bei erreichen eines kritischen Akku-Ladestandes – von 100% bis 20% leuchtet der Knopf stetig blau (oben links) , zwischen 20% und 10% wechselt die Beleuchtung auf rot (oben rechts) und unter 10% beginnt sie rot zu blinken. Als zusätzlichen Warnhinweis schaltet die Lampe bei Erreichen der beiden Warnstufen (20 bzw. 10%) die Helligkeit automatisch herunter. Solange man sich nicht gerade in einer schnellen, technischen Abfahrt befindet ist man als Fahrer so unmissverständlich gewarnt worden, dass es an der Zeit ist den Ride langsam zu beenden. Um die Fahrt sicher fortzuführen kann man manuell jederzeit wieder heller stellen. Erst ganz gegen Ende der Kapazität schaltete die Lampe auf Notbeleuchtung und lässt sich dann auch nicht mehr heller stellen. Somit ist gewährleistet, dass man nicht plötzlich im Dunkeln im Wald steht.

Due CUBE HPA am Bike montiert. Die roten LEDs am Akku zeigen den Energiestatus an, wenn man den kleinen Knopf am Akku drückt – hier sind es noch ca, 40 %.

Besonders nützlich find ich die 10-stufige LED-Anzeige auf dem Akku sehr. Durch Drücken des kleinen Knopfes am Akku zeigen die LEDs auf 10% genau an wie viel Energie der Akku noch hat. Perfekt um zu entscheiden, ob man den Akku vor dem Ride doch noch laden sollte, oder ob man nich eine Trailschleife anhängen kann. Zusätzlich können diese LEDs durch längeres Drücken auch permanent angeschaltet werden und können dann auf der Rückseite des Helms auch gleich als Rücklicht genutzt werden. Für Straßenetappen zum oder vom Trail ein echtes Sicherheitsplus.
Der Ladevorgang selbst ist mit dem mitgelieferten Netzteil dagegen richtig flott. In unter 3 h kann man einen komplett leeren Akku wieder auf 100% bringen.

Was das Zubehör und die vielfältigen Befestigungsmöglichkeiten angeht, ist die CUBE HPA 2000 einfach super.

Wie im Intro schon aufgeführt, kommt die HPA 2000 mit einer Fülle smarter Accessoires und allen erdenklichen Befestigungsmöglichkeiten. Ob als Bike-Lampe am Lenker oder am Helm oder auch als universelle Outdoor-Lampe die HPA ist sofort für alles bereit. Sogar ein sehr bequemer Kopfriemen – etwa für nächtlichen Skitouren oder andere Aktionen ist im Lieferumfang enthalten. Für die Nutzung am Helm ist das sehr geringe Gewicht von großem Vorteil. Mit unter 75 g für den Lampenkopf und gerade mal 140 g für den Akku, fand ich sie diesbezüglich komplett unauffällig. Welche Art der Lampenmontage, am Helm oder am Lenker, man persönlich bevorzugt, bleibt bei der HPA 2000 dem persönlichen Geschmack überlassen. Ich persönlich mag die Ausleuchtung vom Lenker aus lieber, weil so die Konturen durch Schattenwurf stärker nachgezeichnet werden, aber die HPA 2000 funktioniert in beiden Fällen sehr gut.

Der auf den ersten Blick auffallend leichtgängige Bajonett-Verschluss zur Befestigung des Akku-Packs und der Lampe an den jeweiligen Halterungen hat sich in der Praxis als sehr sicher und funktionell erwiesen. Auch die unterschiedlichen Befestigungen selbst – sei es per Gummibändern oder per Klettriemen haben immer sehr gut funktioniert. Ich hatte zu Anfang des Tests so meine Bedenken, ob die einfach anmutenden Halterungen die Lampe bei den Erschütterungen auf dem Trail auch wirklich ausreichend stabilisieren würden, aber während der gesamten Zeit hatte ich keinen einzigen Fall bei dem ich damit Probleme hatte. Gerade mit klamm gefroren Fingern und komplett „eingeschlammtem“ Bike immer als sehr angenehm erwiesen, den Akku und den Lampenkopf mit einer leichten Drehbewegung einfach vom Bike zu lösen, anstatt an verdreckten Gummirungen oder Klettriemen herumfummeln zu müssen, wie ich es von anderen Lampen gewohnt bin. Die Steckverbindung zwischen Akku und Lampenkopf (und auch zum Verlängerungskabel, wenn man es nutzt) ist rund und deswegen auch im Dunkeln sehr einfach zu bedienen. Einmal gekoppelt, hält es sehr sicher, ist aber auch nur mit viel Fingerkraft wieder zu trennen.–> Für die vielfältigen Montage-Optionen und die generell sehr durchdachte Handhabung gibt es ein richtig dickes Lob für die CUBE HPA 2000.

Die CUBE HPA 2000 ist eine wirklich gute Bike-Lampe zu einem sehr vernünftigen Preis, leidet aber etwas unter einer zu kurzen Leuchtdauer bei kalten Temperaturen.

Leider hat die HPA 2000 in unserem winterlichen Praxistest aber auch eine nicht unerhebliche Schwäche gezeigt: Ihre Leuchtdauer. CUBE selbst gibt für den Akku bei höchster Leuchtstufe eine Leuchtdauer von durchschnittlich 2,0 h an. Als meine Testlampe im Praxiseinsatz auf dem Bike aber immer schon nach ca. einer Stunde die 20% Warnung ausgegeben hat, bin ich zuerst davon ausgegangen ein defektes Testmuster bekommen zu haben. Als die unverzüglich zugesandte Ersatzlampe aber das gleiche Verhalten zeigt, begann die Fehlersuche. Die hat dann ergeben, dass es an dem internen Energie- & Hitzemanagement liegt. Hier das Statement von Peter Lang, dem Verantwortlichen bei CUBE:

Die HPA 2000 verfügt über ein Thermomanagement, welches die Lampe vor Überhitzung schützt. Unsere Laufzeitangaben sind Durchschnittswerte und wurden bei einer Umgebungstemperatur von 20°C und einer Windgeschwindigkeit von 15 km/h ermittelt. Wird die Lampe aber bei sehr niedrigen Temperaturen betrieben und/oder durch den Fahrtwind optimal gekühlt, muss sie nicht durch das Temperaturmanagement reguliert werden und kann konstant die bei maximale Leistung laufen. Dadurch verbraucht die Lampe dementsprechend auch mehr Strom. Dies hat zufolge, dass sich bei dauerhafter maximaler Helligkeit die Laufzeit auf ca. 1,5 Stunden verringern kann.“

Bei „weniger kalten“ Temperaturen regelt sich die Lampe also normalerweise von selbst (und für den Fahrer unmerklich) runter und soll so selbst auf der hellen Leuchtstufe eine längere Leuchtdauer von ca. 2 h schaffen. Weil unsere Testlampen aber bei Außentemperaturen um den Gefrierpunkt im Einsatz waren (ein keineswegs ungewöhnliches Szenario für Bikelampen) und dabei durch den Fahrtwind  stark gekühlt wurden, haben sie bei konstanter Maximalleistung den Akku leider auch in Rekordzeit „leer gesaugt“. Die bei Kälte ohnehin ein wenig reduzierte Akku-Kapazität spiele dabei zwar auch eine Rolle, wäre aber nach Angaben von CUBE hierbei von untergeordneter Bedeutung.
–> Für mich und meine gewöhnlich 2 bis 2,5 dauernden winterlichen Nightrides hieß das, dass ich mir die zur Verfügung stehende Energie immer sorgsam einteilen musste, um mich nicht am Ende mit Notbeleuchtung in Schleichfahrt nach Hause „tasten“ zu müssen. Für alle Fahrer, die etwas mehr Sicherheitsreserven suchen, empfehle ich deswegen sich einen mit 59,90 Euro überraschend erschwinglichen Ersatz-Akku zu bestellen und ihn mitzuführen. Mit der doppelten Energiemenge, sollte dann jeder auch durch längere Nightrides sicher kommen und noch genug Reserven für unvorhergesehene Eventualitäten haben.

 

Testfazit: CUBE hat mit der HPA 2000 eine in fast allen Bereichen erstklassige Bike- und Outdoor-Lampe entwickelt. Ihre Ausleuchtung, die Handhabung, die Verarbeitung sind erste Sahne. Für den Preis von gerade mal 229,50 Euro samt umfangreichen Zubehörs ist sie eine echte Kampfansage an die etablierte Konkurrenz. Allerdings hat unser winterlicher Praxistest auch gezeigt, dass die Leuchtdauer bei starker Kühlung recht kurz ausfällt. Für Nightrides unter 1,5 h und solche bei denen ich in den Sonnenuntergang hinein gefahren bin, hat die CUBE HPA 2000 sehr gut funktioniert, für deutlich längere Fahrten musste ich durch aktive Leuchtkraftreduktion wann immer möglich schon sehr bedacht mit den Ressourcen umgehen. Gerade im Winter ist ein  Ersatzakku aus meiner Sicht daher sehr zu empfehlen.

RIDE ON,
c_g