Fat-Bikes auf der Eurobike 2013: von OLI

KHS Fatbike

Rollen sie 2014 an, die FAT Bikes oder eher nicht? Dieser Frage wollte ich auf den Grund gehen und hatte mir zur Aufgabe gemacht, auf der Eurobike 2013 nach ihnen zu suchen. Von Winterrennen wie Iditabike oder Rovaniemi 150 sind sie nicht mehr wegzudenken und jettzt machen sie sich auf das Interesse der normalen Biker zu wecken. In erster Linie geht es um den Reiz der Einfachheit –  haben sie doch den Vorteil, ohne hochkomplexe Federungssysteme vorne und hinten einen (semi-) gefederten Fahrspaß und eine schier unglaubliche Traktion zu bieten – besonders auf losem Boden wie Sand oder Schnee.

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Wirklich viele FAT Bikes gab es auf der Eurobike´13 noch nicht zu sehen, aber sie waren da und deutlich mehr als letztes Jahr. Eines stach den Messebesuchern schon im Eingangsbereich ins Auge: das SALSA Beargrease Carbon Fat-Bike, denn es war als eines der „Eurobike Award 2013“ Gewinner im Foyer ausgestellt. Hier waren die Award Winner aufgebaut und wenn man sagen kann, dass ein FAT Bike schon auf einem Messestand auffällt, dann tut es das im Eingangsbereich auf einem Podest gleich doppelt.

SALSA Beargrease Carbon bei den EUROBIKE AWARDS

Es war kontinuierlich umringt von Publikum, die aus dem Staunen nicht herauskamen angesichts der voluminösen Reifen. Das SALSA erntete auch viel Kopfschütteln und ich habe viele erlebt, die sich fragten, wozu man so ein Bike bräuchte, wie man das aufpumpt („ … eine CO2-Kartusche würde wohl nicht reichen“). ICch jedenfalls finde, dass das Beargrease ein extrem schönes Exemplar der Gattung Fatbikes geworden, das mit einem ca. 1.2 kg leichten Carbonrahmen und einer getaperten Carbongabel keineswegs die Konkurrenz der „normalen MTBs zu fürchten braiucht.

"... Carbon meets Fatbike."

Am SALSA Beargrease sind die für Fat Bikes nicht allzu schweren  45North Dillinger Reifen in einer Breite von 26×4.0, die es in einer Winterversion mit Spikes und einer Sommerversion ohne Spikes geben wird.  Aufgebaut mit einer edlen XX1-Gruppe bringt das FAT Bike knapp über 11kg auf die Waage .. beachtlich. Das Beargrease wird nach Angaben des deutschen Vertriebs Cosmic Sports bald im Fachhandel erhältlich sein. Allerdings liegt der Rahmenpreis in den USA schon bei stattlichen $ 2599.- und sp wird der UVP in Deustchland wohl auch im Premiumbereich leigen. Das Beargrease hat mich jedoch richtig neugierig gemacht und wir hoffen eines im Herbst für einem Test zu bekommen.

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Auffällig und auch schon im Vorfeld angekündigt war, dass selbst SPECIALIZED mittlerweile in den Markt für FAT-Bikes einsteigen wird. Der Stand von SPECIALIZED war dieses Jahr wieder einmal ziemlich abgeschirmt doch schon von außen stach den Besuchern ein Bike ins Auge das SPECIALIZED Fatboy.

SPECIALIZED Fatboy mit weniger "fettem" Vorderreifen am SPECIALIZED Stand

Dummerweise war gerade der Vorderreifen des Eyecatchers platt, was mich an die Frage eines der Besucher mit den CO2-Kartuschen erinnerte. Dass das Fatboy auch hier schon im Eingang oder sogar noch davor zu finden war, ist symptomatisch für alle Stände auf der Messe. Überall war die FAT Bikes immer ganz vorne präsentiert.
Im Unterschied zum Beargrease war das Fatboy mit einer 2×10 Schaltung aufgebaut, was aber generell nicht so einfach zu lösen ist, braucht es bei den FAT Bikes doch immer ein breites Innenlager (100mm), um an den Reifen vorbei kurbeln zu können – und damit dann auch eine Lösung, wie man den Umwerfer weit nach außen bringt. Innen auf dem Stand gab es dann verschiedene Themenbereiche und das Fatboy stand auch hier wieder an vorderster Front und machte mit Carbongabel und Specialized 4.8“ Reifen eine wirklich gute Figur.

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Wieder als Eycatcher an vorderster Front aufgebaut war bei NICOLAI das Argon FAT, das c_g ja bereits im NICOLAI Special gezeigt hat. Der nicolai-typisch perfekt gefertigte Rahmen wartete mit einem extrem schönen grüngelb (genannt „semipermeable yellow glaze“) Lack und rot eloxierten Anbauteilen auf.

NICOLAI Argon Fat

Zum Argon FAT existiert im Web seit kurzem ein Video, das die Diskussion um größere Laufräder um einen Aspekt auf sehr spaßige Weise erweitert. Teamfahrer Frank Schneider (Schneidi) hat offensichtlich großen Spaß an dem FAT Bike. Ausgestattet ist das Argon FAT mit einer White BROTHERS Starrgabel und 3.8“ SURLY Reifen. Breitere Reifen würden nicht passen. Nicht unerwähnt bleiben darf, daß der Rahmen Gates Carbon-Drive ready ist, für Reverb-Stützen bereits vorbereitet ist und auch so aufgebaut (als Singlespeeder) auf dem Messestand zu sehen war.

   

Das Argon FAT wird von NICOALI auf Anregung eines Skandinavischen Händlers gebaut und der Rahmen zunächst in einer Sonderserie von 60 Stück produziert werden. Der Rahmen alleine ist ab € 1350.- erhältlich. Das Argon FAT ist optisch und technisch ein äußerst interessantes Bike.

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Natürlich hat auch SURLY wieder einige FAT Bikes auf dem Stand gehabt. Neben dem schon bekannten Krampus (ein 29+ Bike mit 29 x 3.0 Reifen, hier im Test), kommt dieses Jahr das ECR (auch auf 29 x 3.0) mit Jeff Jones Bar , das Surly selbst als „29er Off-Road Camping MTB“ bezeichnet und war natürlich der Moonlander mit fetten 4.8er Surly BUD Reifen nicht zu übersehen.

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SURLY Moonlander

Der Moonlander ist neben dem Pugsley eines der bekanntesten FAT Bikes auf dem Markt und gehört mittlerweile zu den  echten Klassikern.

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SALSA Mukluk

Gleich neben dem SURLY Stand war der SALSA Stand zu finden, auf dem allerdings das Beargrease fehlte, da es ja einen Preis gewonnen und in die Eingangshalle verlegt wurde. Wieder vorne (wie bei den meisten, wo man FAT Bikes präsentierte) stand dafür ein Exemplar des SALSA Mukluk.

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VELOTRAUM Pilger

Außer den genannten gab es dann noch eines der Deutschen Bikeschmiede VELOTRAUM, das Pilger – im Gegensatz zu den anderen Bikes nicht nur puristisch, sondern vollausgestattet für Touren war und sogar ein Licht mit Nabendynamo hatte. Schön auch der eigens dafür entwickelte Tubus Gepäckträger.
Auch auf fetten 4.8er SURLY Big Fat Larry Reifen unterwegs wird das „Pilger“ ab dem Frühjahr 2014 ab 2500 € zu bekommen sein. Mehr Infos zum Pilger findet Ihr hier.

Abschließend würde ich sagen, daß Fatbikes zwar immer wieder vorne auf den Ständen sichtbar waren und für viel Gesprächsstoff auch unter Fachbesuchern sorgten, weil sie schlicht anders sind und auffallen. Besonders fielen sie dann auf, wenn sie wie das Moots Trail Miantenance Bike noch um transportiertes Werkzeug ergänzt waren.

MOOTS IMBA "trail maintenance bike"

Wie mir erging es auch vielen anderen, die vor den Bikes standen und dieses „Auch fahren will“ – Gefühl nicht mehr losließ. Deshalb: Ich hoffe, die die geplanten Tests der beiden oben genannten Bikes, des SALSA Beargrease Carbon und des NICOLAI Argon Fat kommen zustande. Wir werden dann ausführlich berichten.

OLI