SPECIALIZED Epic Expert Carbon World Cup – Fahreindrücke: von Grannygear

Ein SPECIALIZED Epic ist fast immer ein gutes Bike, wenn man schnell auf XC-Kursen oder nicht allzu technischen Trails unterwegs sein will. Das letzte Epic, das wir getestet haben, war das 2013er Epic Marathon, das für mich klare Präferenzen als schnelles Racebike oder wenigstens als sehr schnelles XC-Bike hatte. Für 2014 hat SPECIALIZED die Epic Plattform noch einen Schritt weiter geführt – und zwar mit dem Hardcore Racer mit dem Namenszusatz World Cup, das es einmal als S-Works WC (World Cup) und einmal als Expert Carbon WC geben wird. Letzteres bin ich für einen nachmittag auf dem SPECIALIZED Presscamp gefahrenWie schon im Intro geschrieben, haben die World Cup Bikes alle einen 1×11 Antrieb und keinerlei Befestigungsmöglichkeiten für einen Umwerfer. Im Falle der Epic WCs har man außerdem die Kettenstreben um 10 mm gekürzt, den Lenkwinkel um 0,5° steiler gestaltet (jetzt 71°) und den Federweg auf 95 mm (vorne und hinten) begrenzt.

  

Außerdem hat man die MINI BRAIN Steuerung die sowohl im Dämpfer wie auch in der SID Federgabel arbeitet straffer ausgelegt. Und auch wenn die Laufräder die normalen ROVAL Control Carbon sind (und nicht die SLs) kommt das Bike immer noch sauleicht daher. So einen Vortrieb und so eine Beschleunigung mit jedem Tritt in die Pedale.

  

Ich bin damit die gleichen Trails gefahren wie alle anderen Bikes auch – ein Singletrail mit zahlreichen Spitzkehren auf wechselweise festem oder losem Untergrund und haufenweise Felsen und Steine. Nach dem aktuellen Stand der 29er Geometrien sind die Epic Bikes eher laufruhig … „neutral“ wäre wohl ein besseres Wort 🙂 … passend für ein Bike das auf Ausdauerrennen ausgelegt ist. Demgegenüber hat sich das Epic WC ganz sicher direkter gefahren ohne je unruhig oder gar nervös zu werden. Die Spitzkehren und Felspassagen bleiben weiterhin sehr gut zu meistern. Während das Epic weiterhin ein echtes XC-/Racebike bleibt, nimmt das World Cup einen noch aggressiveren Weg und ich noch mehr auf Race getrimmt. Klar, man kann das Epic WC auch einfach nur gemütlich cruisen, aber erst wenn man ihm richtig die Sporen gibt. Merkt man sein Potential.

Die Brain Steuerung war wieder einen Tick besser, wie die 2013er Version, mit guter Balance zwischen dem Heck und der Gabel und wie gewohnt effizient bergauf und wahlweise sensibel oder straff, wenn die Schläge von unten das System öffnen. Der neue Carbonrahmen mit dem M5 Alu-Hinterbau ist wunderbar steif, genauso, wie die ROVAL Control Carbon 29 142+  Laufräder.

    

Als meine erste Ausfahrt auf einer 1×11 Schaltung fand ich die SRAM XX1 sehr präzise und für den Einsatzzweck Race ausreichend breitbandig. Die  MAGURA MTS Bremsen brauchten etwas bis sie eingefahren waren, waren dann aber sehr gut zu dosieren, wenn auch nicht die kräftigsten.

Wenn es dir einfach nur um Geschwindigkeit geht, man sich selber als Podiums-Aspirant sieht und man mit einem gut gefüllten Geldbeutel gesegnet ist, aber nicht gleich ein S-Works braucht, dann ist das SPECIALIZED Epic Expert Carbon World Cup sicher eine gute Wahl.

Grannygear