VECNUM Nivo – neue Dropper in doppelter Ausführung (Vorstellung und Praxiserfahrungen): von c_g

Von Anfang an mussten sich die Jungs von VECNUM anhören, warum sie bei ihrer MoveLOC Dropper-Stütze an der optisch wenig attraktiven externen Ansteuerung festhalten. Dabei sind die Gründe funktionell bedingt und durchaus schlüssig: Minimale Defektanfälligkeit des vollmechanischen Systems, Fail-Safe-Aktivierung auch bei Probleme mit dem Rote oder dem Kabelzug, geringes Gewicht bei hoher Stabilität … und so manches mehr. Ich selber hatte ja letztes Jahr die VECNUM MoveLOC XC im Test und fand sie rundum klasse – wenn auch optisch gewöhnungsbedürftig. Doch das alles ändert sich ab sofort, denn die bikebegeisterten Allgäuer bringen für 2019 eine komplett neue Dropper-Stütze mit dem Namen VECNUM Nivo.

*****************************************************
VECNUM Nivo – im Überblick

Nach der maximal robusten MoveLOC mit externen Ansteuerung bringt VECNUM nun die Nivo mit interner Ansteuerung und allerlei spannender Technologien … aber weiterhin voll mechanisch und damit extrem zuverlässig.

Die neue VECNUM Nivo verbindet die wichtigsten Vorteile der MoveLOC mit der cleanen Optik einer internen Ansteuerung. Sie soll durch ihre weiterhin mechanische Funktionsweise neben der maximalen Zuverlässigkeit auch noch die bis dato leichteste Dropper-Stütze sein … und das  einen Hub zwischen 90 und 212 mm (abhängig von der Version). Hört sich zu gut an um wahr zu sein? Genau um diesen Punkt schon früh anzugehen, hat uns VECNUM schon  zu Anfang des Jahres 2019 eine Vorserien-Stütze zum Praxistets geschickt, die ich bis jetzt sehr intensiv gefahren bin … aber zuerst einmal zu den Features und Technologien der neuen VECNUM Nivo, denn derer gibt es sehr viele.

Wir hatten das Privileg die VECNUM Nivo bereits „inkognito“ seit Anfang des wahre sau fahren und ihrer Funktion auf den zahn zu fühlen.

************************************************************
Features, Technologien & Versionen

Das wichtigste zuerst: Auch die Nivo bleibt eine komplett mechanische Dropper-Stütze. Alle Haltekräfte werden mechanisch aufgenommen. Wie bei anderen mechanischen Stützen auch umgeht man damit die häufigste Defektursache hydraulisch fixierter Dropper Stützen von vornherein – das Vermischen von Luft und Öl im System mit resultierenden Funktionseinbußen. Deswegen  ist es auch kein Problem wenn man das Bike mal mit eingefahrener Nivo Dropper-Stütze am Sattel hebt oder sogar aufhängt. Sehr gut.

Bei der neuen VECNUM Nivo verbirgt sich eine Menge hochpräziser Mechanik im Inneren der Stütze – hier angedeutete in einer halbtransparenten Grafik.

Wie genau VECNUM es geschafft hat die komplette Mechanik ins Inneren der Stütze zu verlegen und alles unter so beengten Verhältnissen unterzubringen, ist uns nicht bekannt, aber es ist so. VECNUM nennt die neue, patentierte Technologie ShutLOC.

Hier ein Detail der ShutLOC Mechanik, die mit höchster Präzision für die gleiche Zuverlässigkeit sorgen soll, wie bei den extern angesteuerten MoveLOC Dropper-Stützen.

Dafür besitzt das einteilige Tauchrohr der Stütze auf der Innenseite eine in ihrer Fertigung sehr aufwendige Verzahnung, welche zusammen mit der Mechanik die Stütze in der jeweiligen Höhe arretiert. Das Ausfahren erfolgt über eine einfache Gasdruckfeder, deren alleinige Aufgabe es ist, die beiden Rohre auseinanderzudrücken. Wenn gewünscht, oder erforderlich, lässt sie sich über ein Ventil am unteren Ende der Stütze, gleich neben der Zugansteuerung befüllen. Sie arbeitete mit den für solche Bauteile üblichen Betriebsdrücken von 200 bis 300 psi.

Wie von der MoveLOC bereits bekannt und bewährt, wird es auch die Nivo wieder mit vier fixen Absenkstufen geben und heißt dann Nivo Indexed. Die Jungs von VECNUM halten eine Absenkung in vier vordefinierten Postionen grundsätzlich für intuitiver, weil sich so sehr schnell die optimale Sattelhöhe finden lässt. Da dieses Thema aber nicht von allen so gesehen wird und der Ruf der Kunden auch nach einer stufenlosen Verstellung immer lauter wurde, hat man das flexible shutLOC Verrieglungssystem gleich so konstruiert, dass es auch eine Nivo-Version mit stufenlosem Hub gibt. Diese zweite und ebenfalls sehr vielversprechende Version kommt mit dem Namen Nivo Travelfit. Korrekterweise muss man darauf hinweisen, dass die Nivo Travelfit in Wirklichkeit garnicht stufenlos ist, sondern eine Rasterung in 4 mm Schritten besitzt – was sich in der Praxis aber „wie stufenlos“ anfühlt.

Bie der „quasi-stufenlosen“ Nivo Travelfit, ermöglicht ein zusätzlicher , normalerweise versteckter Mechanismus die Feinanpassung des Hubes um bis zu 32 mm.

Aber noch mal zurück zur  Typbezeichnung der „stufenlose“ Nivo mit dem Zusatz Travelfit. Denn hinter der Bezeichnung  verbirgt sich nämlich noch ein weiteres, spannendes Feature: So kann man von außen den maximalen Hub in 4 mm Schritten (bis maximal 32 mm) zusätzlich anpassen. Das eröffnet weitere Möglichkeiten um die Nivo noch besser an die persönlichen Anforderungen anzupassen und hilft auch wirklich das letzte Bisschen Hub nutzbar zu machen. Die Verstellung erfolgt mit einem 5 mm Inbus über ein normalerweise versiegeltes Loch im Klemmkopf, ist also sogar mit einem Minitool und unterwegs möglich.

Wie heutzutage üblich gibt es auch die Nivo in verschiedenen Hubstufen bzw. Längen. Je nach Rahmen, der verfügbaren Einstecktiefe und den individuellen Anforderungen hat man die Wahl zwischen 122 mm, 152 mm, 182 mm und gigantischen 212 mm Hub. Unsere Teststütze hatte 182 mm maximalen Hub – bald oben rechts.

Um die Stütze neben ihrem universell schwarzen Finish auch optisch den letzten Schliff zu verpassen, kommt jede Nivo mit farbigen Gummirungen, die sich nach Lust und Laune wechseln und kombinieren lassen.

Als kleines optisches Schmankerl kommt jede VECNUM Nivo mit einer kleinen Auswahl von farbigen Gummiringen, die sich am Stützenkragen anbringen lassen um im ansonsten schwarzen Einerlei der Dropper Stützen auch optisch ein wenig Individualität ans Bike bringen.

*********************************************************
Maße & Dimensionen

Eine sehr wichtige Eigenschaft der neuen Nivo ist ihre im Verhältnis zum Hub geringe Länge. Sie fällt deutlich kürzer aus als etwa die FOX Transfer oder die ROCK SHOX Reverb Stealth und ist in ihren Maßen ziemlich genau auf des bisherigen Klassenprimus BIKEYOKE Revive.

Die Tabelle zeigt alle relevanten Maße der verschiedenen Stützen-Versionen – zum Vergrößern einfach anklicken.

Das erfreut alle, die nach immer mehr Hub rufen. In der Praxis bedeutete das, dass man mit der VECNUM Nivo den Hub ganz individuell anpassen kann und mindestens den gleichen, oft sogar einen größeren Hub fahren kann als bei anderen Dropper-Stützen. Aber noch ein anderes Detail hilft dabei noch mehr Hub nutzbar zu machen.

Wenn der Rahmen die erforderliche Einstecktiefe bereitstellt, hilft die sehr niedrige Bauhöhe Kragen und Klemmkopf dabei  – komplett eingefahren, misst der Abstand zwischen der Unterkante des Kragens und der Sattelklemmung sagenhaft kurze mal 42 mm. Und weil es über die verschiedensten Einflussgrößen (Sitzthöhe, Einstecktiefe, Hub, Abstand Tretlager-Sitzhöhe, usw.) gar nicht so einfach ist, die wirklich optimale Dropper Stütze zu finden, hat VECNUM auch für die Nivo einen Online-Konfigurator, der einen schrittweise durch den Auswahlprozess führt.

***************************************************
Konstruktion, Details & Spezifikationen

Wenn das Innere der Stütze auch komplett neu ist, sind viele der bewährten Konstruktionsmerkmale der MoveLOC auch wieder an der Nivo zu finden. So ist der findige 2-Schraub Sattelklemmkopf gleich geblieben und ist nicht aufgesteckt, sondern wird mit dem Tauchrohr aus einem Stück gefertigt – aus hochfestem 3D-geschmiedetem 7075 Alu, wie die ganze Sattelstütze übrigens.

Sehr praktisch ist, dass die Aufnahme der Klemmtonne, am Oberteil des Klemmkopfes geschlitzt ist, denn dies erleichtert die Sattelmontage und auch den Zugang zum Travelfit-Feature erheblich. Die beiden serienmäßigen M6 Klemmschrauben sind aus Titan reduzieren das Gewicht.

Das unterer Ende der Stütze, mit ihrer mechanischen Zugablenkung ist ebenfalls sehr aufgeräumt. In den gerade mal 24 mm Bauhöhe der sind sowohl die leicht außermittige Ansteuerung (silber mit roten Zug-Schlitten), wie auch das Ventil für die Gasdruckfeder (schwarz) untergebracht.

Hier unser gesamtes Sortiment für den Test: Unten die VECNUM Nivo 182 Travelfit im einzig verfügbaren Durchmesser 30,9 mm. In der Oberen Reihe von links nach rechts: 1, die Alu-Hülse zur Adaption auf 31,6 mm Sattelrohr; 2, die geteilte VECNUM TooLOC Sattelstützklemmung; 3, die eigenen Klemmschelle zur Remote-befestigung; 4, der VECNUM TrigLOC 1x Remote

Die VECNUM Nivo gibt es nur in 30,9 mm Durchmesser. Die Anpassung auf Rahmen mit anderen Sattelrohrdurchmessern (31,6 oder 34,9 mm) erfolgt über zusätzlich erhältlichen Reduzierhülsen aus Alu. Auch die Nivo kann sowohl mit dem eigenen Universal-Remote, oder dem aufwendig gefrästen TrigLOC 1xRemote geordert werden. Beide sind sehr leicht und ergonomisch gefertigt, wobei der matchmaker-kompatible TrigLOC sicherlich derjenige sein wird, der mehr nachgefragt sein wird.
Nicht weiter verwunderlich angesichts all der Technologien und nicht zuletzt des Fertigung in Deutschland kommt die VECNUM Nivo auch mit einem Premium-Preis. Der VK im VECNUM Onlineshop liegt bei 429.- Euro (mit LeveLOC Universal-Fernbedienung) beziehungsweise bei 449.- Euro (mit dem 1x spezifischen trigLOC Daumenhebel). I, Lieferumfang enthalten sind auch schon der Seilzug, die Außenhülle, sowie eine detaillierte und leicht verständliche Anleitung.

Wir habe uns den bekannten, extrem leichten und ergonomischen TrigLOC zum Test kommen lassen – Bild oben links. Die bereits hier vorgestellte sehr praktische und funktionelle Sattelrohrklemmung ToolLOC (29.- Euro) bzw. die passende Reduzierhülse (19.- Euro) müssen dann noch dazu gerechnet werden. Soweit zur offiziellen Vorstellung der neuen VECNUM Nivo, die ich vollkommen unbemerkt, bereits seit Mitte Januar auf meinem POLE Evolink 158 fahre.


Angesichts all ihrer Möglichkeiten ist der Anspruch zugleich die für ihren Hub leichteste Dropper-Stütze zu sein, kaum zu glauben, aber er ist wahr – unsere Nivo 182 Travelfit Teststütze liegt mit 459 g (nur Stütze, ohne Leitungen und Remote) dem angekündigten Gewicht sehr nahe und bleibt ca. 80 g leichter, als die bereits leichte BIKEYOKE Revive mit gleichem Hub. Aufgrund unterschiedlicher Längen unterschieden sich die anderen Versionen natürlich im Gewicht – die kürzeste Variante mit 122 mm Hub soll gerade mal 378 g, die 152 mm Version 416 g und die 212 mm Version 492 g wiegen. Der Gewichtsunterschied zwischen den Indexed und Travelfit Versionen soll bei nur 2 g liegen.

Für alle, denen die Fülle an Informationen nun doch zu viel war, hier das Ganze nochmal im leicht verdaulichen Videoformat:

 

************************************************************
*******************************************
PRAXISEINDRÜCKE

Vor der ersten Ausfahrt kommt immer zuerst die Montage … auch bei der neuen VECNUM Nivo. Glücklicherweise gestaltete die sich hier aber denkbar einfach: Zur Vorbereitung der Stütze muss man nur den Zugkopf am unteren Ende der Anlenkung einhängen und mit dem kleine O-Ring sichern – kein ausmessen, präzises Ablängen oder ähnliches.

Danach kann man bereits den Zug durch die im/am Rahmen verlegte und passend gekürzte Zughülle schieben (im Fall des Poles verläuft der Zug ja ab dem unteren Sitzrohrende komplett extern), den Zug durch den Remote fädeln, die Zughülle straffe ziehen und den Zug am Remote über die kleine Madenschraube klemmen.

Kleine Defizite in der Zugspannung kann man über die Stellschraube am Remote noch ausgleichen. Schon jetzt und noch bevor man den Zug kürzt, kann man bereits eine Funktionskontrolle durchführen und wenn alles gut läuft den Zug abzwicken. Die Verlegung der Zugaußenhülle ausgenommen, dauert das Ganze keine 10 min und birgt nur eine Fehlerquelle – man sollte nur darauf achten die Zughülle nicht zu stark gegen die Dropper zu schieben, denn damit könnte sich die Hülle doch aus der unteren Führung aushängen was zwar nicht schlimm ist, aber ein erneutes Einhängen erforderlich macht.

Dann gilt es noch den Sattel zu montieren und richtig zu positionieren, was sich aber durch die einfach einzustellende Zweischraubklemmung auch vollkommen problemlos darstellt. In meinem Fall verlief die Montage ohne jegliche Auffälligkeiten und die Stütze war sofort einsatzbereit.

In meinem Fall hat die VECNUM Nivo 182 Travelfit genau bis zum unteren Anschlag ins Sitzrohr des POLE Evolink Rahmen sin L gepasst und so bin ich sie sofort mit dem maximalen Hub von 182 mm gefahren. Jahreszeitlich bedingt hat die Nivo am POLE bereits viele, sehr widrige Bedingungen erlebt, von Temperaturen unter -10°C über gefrierende Nässe bis hin zu regelmäßigen Schlammpackungen gab es bisher schon alles, was eine Dropper normalerweise nicht mag – ohne irgendwelche Folgen. Außerdem habe ich die Nivo bewusst auch immer wieder im eingefahrenen Zustand hoch gehoben und für kleinere Arbeiten am Bike so auch am Sattel aufgehängt … auch das hat mir die VECNUM Nivo nicht übel genommen. Sie fährt auch nach fast 3  Monaten im dauernden Einsatz noch genauso sauber ein und aus, wie am ersten Tag, hat nur minimales Buchsenspiel, das sich in dem Testzeitraum auch nicht verändert hat und hatte auch sonst keinerlei Auffälligkeiten.

Wie bei allen mechanischen Systemen ist die Ver- und Entriegelung entweder ganz offen oder ganz eingerastet – die Zwischenstufen hydraulischer Systeme wie bei der FOX Transfer, BIKEYOKE Revive oder ROCK SHOX Reverb, mit denen sich die Ausfahrgeschwindigkeit über den Daumendruck meinst regeln lässt, gibt es hier einfach nicht. Angesichts dieser Tatsache ist es aber doch bemerkenswert wie ähnlich sich die voll-mechanische VECNUM Nivo Dropper im Vergleich zu den anderen , eben genannten hydraulischen Systeme in der Praxis nutzen lässt. Es gibt kleine systembedingte Unterschiede, die aber so gering sind, dass man schon darauf achten muss um sie wahrzunehmen. Beim Versuch diverse meiner Bikefreunde mit dem POLE fahren zu lassen, ohne sie vorher auf die neue Dropper hinzuweisen, ist keinem einzigen etwas aufgefallen.

Die einzige, aber wirklich kleine Besonderheit an der Nivo, ist ein leichtes aber gut hörbares Klacken in der Mechanik der Stütze, das die Nivo bei halb gedrücktem Hebel macht … und zwar noch bevor sie wirklich entriegelt. Dies hat mich ganz am Anfang ein paar mal dazu verleitet den Remote nicht weiter durchzudrücken und darauf zu warten, dass die Stütze hochfährt oder sich absenken lässt.  Fahrer wie ich, die es gewohnt sind die Ein- und Ausfahrgeschwindigkeit ihrer Stütze allein über den Remote zu steuern, merken dies – solche, die den Remote ohnehin immer durchdrücken, merken keinen Unterschied.

IN derartigem Gelände ist man für jedes Bisschen an Bewegungsfreiheit herzlich dankbar und mit 182 mm an meiner Stütze (212 mm in der längsten Variante) gibt es wirklich nichts zu beanstanden.

Alles andere an ihr ist genauso wie es sein soll: Sie hat eine sehr flotte und doch kontrollierte Ausfahrgeschwindigkeit und besitzt einen deutlich wahrnehmbaren oberen Endanschlag, der einem das Erreichen der maximalen Sitzhöhe anzeigt.  Auch bei den zur Bedienung erforderlichen Fingerkräften liegt die Nivo genau im Bereich der Konkurrenz. Wirklich nichts, was es zu bemängeln oder anzumerken gäbe. So hat die neue VECNUM Nivo 182 Travelfit bei mir mittlerweile fast 3 Monate imDauereinsatz hinter sich und hat bisher in keinem Bereich auch nur den geringsten Anlass für Kritik gegeben. Oder doch– die kleinen farbigen Gummiringe zur farblichen Anpassung lösen sich beim Hantieren sehr leicht und baumeln dann lose herum – nach einer kurzen Probephase habe ich die gleich wieder abgenommen :-). Das war’s aber auch schon mit irgendwelcher Kritik an der neuen VECNUM Nivo, die sich funktionell bisher übe jeden Zweifel erhaben gezeigt hat.

****************************************************
TRAVELFIT in der Praxis

Travelfit ist ein zusätzliches Feature der „quasi-stufenlosen“ VECNUM Nivo und erlaubt eine Hub-Reduktion von bis zu 32 mm in 4 mm Schritten.

Nachdem ich die generelle Funktion und Zuverlässigkeit der VECNUM Nivo ausreichend auf die Probe gestellt hatte und keinerlei Schwächen oder Defizite feststellen konnte, habe ich Anfang März, also nach gut 2 Monaten im Dauereinsatz, auch noch das Travefit-Feature ausprobiert. Um den zu nutzen, muss man den Sattel demontieren, was sich durch die geschlitzte obere Klemmung aber noch einfacher gestaltet, als bei der Konkurrenz. Man muss dafür lediglich die hintere Schraube nur soweit lockern, bis sich die  Gegenhaltertonne herausheben lässt. Keine Gefahr die Schraube oder Tonne dabei zu verlieren. Dieses Detail macht zum einen die Satteldemontage deutlich einfacher und schneller, verhindert aber auch, dass man danach die Sattelneigung wieder komplett neu  einstellen muss.

Sobald man die beiden Klemmschalen entfernt hat, sieht man die Gummidichtung, mit der das Travefit-Loch abgedichtet wird – Bild oben rechts. Hat man den Dichtstopfen entfernt, kann man einen beliebigen 5-mm Inbus in die Öffnung hineinstecken und das System mit einer Drehung gegen den Uhrzeigersinn um ca. 45° entriegeln was durch die deutliche Rasterung sehr gut funktioniert. Wenn man nun den Remote nun drückt, lässt sich die im Stütze in 4-mm Schritten zusammenschieben und so präzise die gewünschte Sitzhöhe feineinstellen. Ein harter Anschlag zeigt das Erreichen der maximalen Hubreduktion von 32 mm an. Nun noch das System mit einer Drehung am Inbus (ca. 45° im Uhrzeigersinn) wieder verriegeln, das Loch mit der Dichtung versiegeln und Sattel, sowie Klemmkopf wieder montieren. Alles in Allem ein Vorgang, der 2-3 Minuten in Anspruch nimmt und bei dem die Stütze einfach im Rahmen verbleiben kann. Eine funktionelle Einschränkung die ich bei der Nutzung von Travelfit gelernt habe, ist dass der Mechanismus je nach Travelfit-Position recht weit im Rohr liegt – bis zu 40 mm. Je weiter man den Hub reduziert, desto näher rückt die Arretierung an den Klemmkopf, aber mit maximalem Hub liegt er zu tief um mit den meisten Minitools noch erreicht zu werden. Man braucht dann ein längeres Werkzeug. Nicht problematisch, da man dieses Set-Up in der Regel ohnehin nicht unterwegs oder regelmäßig macht, aber man sollte es wissen.
Nach der Maßnahme bin ich die Nivo bis jetzt weitergefahren, habe sie endlose Male abgesenkt und ausfahren lassen, das Bike am Sattel aufgehängt und einfach alles gemacht, was man mit einer Dropper so macht …. und konnte keinerlei Auffälligkeiten feststellen.

***************************************************
Zusammenfassung

Die Allgäuer Komponentenschmiede VECNUM hat sich mit der Zuverlässigkeit un dem geringen Gewicht ihrer mechanischen Dropper-Stütze VECNUM MoveLOC einen wirklich guten Ruf geschaffen und setzt diesen mit der hervorragend funktionierende VECNUM Nivo fort – fügt aber noch eine ganze Fülle von zusätzlichen Features, allen voran die interne Ansteuerung hinzu. Mit der Auswahl aus vier Längen, einem bemerkenswert geringen Gewicht und der Wahlmöglichkeit aus entweder vier Absenkstufen („Nivo Indexed“) oder der quasi-stufenlosen Absenkung („NIVO Travelfit“) mit Sitzhöhen-Feinanpassung bietet die VECNUM Nivo etwas für jeden Geschmack und ist damit ganz sicher eine richtig heiße Ergänzung für den bereits gut angefüllten Markt der Dropper-Stützen.

Eine tadellos funktionierende Proper ist an modernen Trail- bis Enduri-Bikes nicht mehr wegzudenken – die VECNUM Nivo ist ein sehr vielversprechender neuer Kandidat in dem heiß umkämpften Markt.

Wir hatten das Privileg, die VECNUM Nivo 182 Travelfit schon gut 3 Monate lang vor ihrer offiziellen Vorstellung zu fahren, in denen sie sich die neue Nivo hervorragend geschlagen hat. Wir werden die Stütze noch eine Weile weiter fahren und berichten, wenn es Neues gibt.

RIDE ON,
c_g

**********************************************