CUBE Stereo 150 C:68/62 29er – News & Intro: von c_g

Greg Callaghan auf dem Prototypen des Stereo 150 29ers in der EWS (Foto CUBE)

Das CUBE Stereo 140 29er war wohl eines der ersten langhubigen 29er Fullies und eines, das ich in bisher jeder Generation ausgiebig gefahren bin. Umso größer war die Enttäuschung, als bei den CUBE Neuheiten letzen Jahres ausgerechnet dieses Bike, das ja zuletzt sogar vom CUBE Action Team gefahren wurde, aus dem Sortiment gefallen ist. Dabei war von vornherein klar, dass es einen Nachfolger im 29er Format geben würde und die Spy-Shots von späten EWS Rennen bestätigten dies. Jetzt, kurz vor dem BIKE Festival in Riva hat CUBE das neue Bike vorgestellt – das CUBE Stereo 150 29er.

Das CUBE Stern 150 ist von rund auf neu konstruiert werden und wird dem CUBE Action Team in der kommenden Saison als Enduro-Racebike dienen.

Während das Stereo 140 noch als All-Mountain-Bike ausgelegt war, lag bei der Entwicklung des neuen Stereo 150 ein deutlicher Fokus auch darauf ein passendes Racebike für deren EWS-Rennteam um Greg Callaghan zu konstruieren. Schnell, potent in allen Lagen sollte das neue Bike sein, mit einer Fahrstabilität und Federungsperformance, die auch den hohen Ansprüchen im Enduro-Rennsport gerecht werden soll. Keine leichte Aufgabe.

Hier sind die wichtigsten Unterschiede in der Geometrie zum bisherigen CUBE Stereo 140 29er aufgezeigt.

An erster Stelle bei der Modernisierung des Stereo stand natürlich die Geometrie. Mit dem neuen Fokus als Enduro-Racebike war klar, dass das neue Stereo longer, lower and slacker werden würde. Doch anstatt in die Extreme zu gehen, geht man auch beim Stereo 150 einen eher moderaten Weg. So wurde der Lenkwinkel von bisher 68° auf immerhin 66° abgeflacht, der Sitzwinkel dagegen um ca. 0,8 ° auf 75,5° steiler gemacht. Auf Rückfrage weshalb man den Lenkwinkel nicht noch flacher gestaltet hat – in der EWS sind 65° und flacher keineswegs mehr unüblich – kam die klare Antwort, dass Greg und die übrigen Fahrer des Action Teams sich ganz bewusst für das agilere Handling eingesetzt hätten. Dass das Stereo damit auch seinen Einsatzbereich erweitert und sich auch hervorragend als Trailbike eignet, sei dabei nur ein (zugegeben positiver :-)) Nebeneffekt gewesen.

Graphik zur Geometrie des CUBE Stereo 150 29ers – hier am Beispiel des 20″ Rahmens.

Was den Reach und die effektive Oberrohrlänge angeht, hat man beide vergrößert, aber doch nur moderat. Das Oberrohr ist beispielsweise in Rahmengröße 20“ gerade mal um 8 mm, der Reach um 20 mm angewachsen. Nicht sehr viel, aber doch so, dass es für den Fahrer spürbar ist. Das Heck hat man im Gegenzug auf sportlich-agile 435 mm verkürzt. Der Schwerpunkt im Bike liegt mit dem BB-Drop von 34 mm weiterhin  recht tief, was einerseits der Fahrstabilität und subjektiven Sicherheit dient, beim Vorgängermodell aber auch immer wieder zur Folge hatte, dass man in technischen Uphills auch gerne mal mit den Pedalen aufgesessen. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Hinterbaukinematik und Federung des Stereo 150 aber dorthin gehend modifiziert, dass das Bike gerade im mittleren Federwegsbereich  spürbar höher im Federweg stehen soll.

Auf den Erfahrungen mit ihren Viergelenke-Hinterbauten aufbauend, hat man dem Stereo 150 deswegen eine linearere Gesamtkinematik mit konstant fallendem Übersetzungsverhältnis verliehen, die gerade im mittleren Federwegsbereich mehr Gegenhalt bietet und doch in Kombination mit den progressiven Luftdämpfern noch viel Durchschlagschutz oben hinaus besitzt.

Die 68 steht für 68% Faseranteil und damit weniger Harz, das nicht nur unwesentlich Festigkeit beiträgt. Das ist nur möglich durch speziell abgeflachte Carbonfaserbündel in den Prepreg-Zuschnitten.

Vorerst gibt es das Stereo 150 29 nur als Vollcarbonrahmen, bei dem sogar die Umlenkwippe aus dem schwarzen Gold gefertigt ist. Wie bisher auch, kommt der Rahmen in zwei Varianten – dem besonders leichten C:68, mit dem der Rahmen sensationelle 2100 g wiegen soll und dem ca. 200 g schwereren C:62 Carbon.

 

Auch nach dem Wegfall der versteifenden Brücke an den Sitzstreben soll das neue Stereo 150 gegenüber dem Vorgänger eine deutlich höhere Rahmensteifigkeit aufweisen. Zusätzliche Highlights sin die neuen Drehpunkt-Lager, die zu 100% mit Fett gefüllt sind und eine ISCG05 Befestigung. Die innen verlegten Leitungen (auch die Bremsleitung), Boost-Hinterbau, integrierter Steuersatz und das konische Steuerrohr bleiben natürlich auch hier erhalten. Beim Tretlager vertraut man auch weiterhin auf PressFit 92. Ein interessantes Detail ist, dass der Rahmen auch weiterhin Umwerfer-kompatibel bleibt – auch das ein besonderer Wunsch des Action Teams, die je nach Rennen gerne noch mit 2×11 unterwegs sind. Die High-Direct-Mount-Befestigung befindet sich versteckt unter einer Kunststoffabdeckung im Sitzrohr (im Bild oben links gut zu erkennen).

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CUBE Stereo 150 29er – Modelle

Aktuell wird es drei Versionen des Stereo 150 geben , die alle eines gemeinsam haben: Einen überraschend günstigen VK-Preis zwischen 3000 Euro und 4499.- Euro.

Das CUBE Stereo 150 C:68 TM 29 ist das aktuelle Topmodell der Serie und bleibt doch mit einem VK von 4499.-Euro noch bemerkenswert erschwinglich.

Ganz oben in der Hierarchie sitz das hier immer wieder abgebildete CUBE Stereo 150 C:68 TM 29, das wie der Name schon sagt, den edleren C:68 Carbonrahmen bekommt. In der Bezeichnung TM für „Trail Motion steckt bei CUBE immer eine etwas aggressivere Version der jeweiligen Plattform und beim Stereo 150 bedeutete das eine FOX 36 Factory Gabel (160 mm) mit der neuen GRIP2 Dämpfung, dazu eine 2019er Float X2 Factory Dämpfer und als effektivster Pannenschutz, ein Satz SCHWALBE Super Gravity Addix Soft Reifen – vorne Magic Mary und hinten der ebenfalls neue Hans Dampf. Den Antrieb und Bremsen spendiert SRAM mit einer Mischung aus GX Egal und einer X1 Carbonkurbel, sowie einerCODE R Bremse. Die verbaute Dropper ist eine FOX Transfer Factory mit 150 m Hub. Die Laufräder mit 30 mm Innenweite stammen von NEWMEN. Beim Cockpit setzt man auf einen RACE FACE Turbine R 35Lenker und einen Aeffect R 35 Vorbau. Als Zugeständnis für die oft ruppigen EWS Abfahrten hat man dem TM auch noch einen MRP SXG Kettenführung mit Schlagschutz spendiert. Obgleich es das Topmodell der Serie repräsentiert, ist es trotzdem das schwerste Modell, was erster Linie den schweren Reifen, der X2 Dämpfer und der Kettenführung geschuldet ist. CUBE selbst gibt das Bike mit 13,9 kg an. Das von uns in Riva gefahrene 20“ Testbike brachte es auf gewogene 14,1 kg.

Das Stereo 150 C:62 SL 29 ist einen etwas einfacheren C:62 Vollcarbonrahmen und ist mit ROCK SHOX Federelementen ausgestattet – kommt dafür aber mit einem hervorragenden VK von gerade mal 3499.- Euro.

Dahinter folgt das nicht minder fähige Stereo 150 C:62 SL29. Mit dem etwas einfacheren C:62 Carbonrahmen, einer ROCK SHOX Lyrik RCT3 Federgabel und einem Super Deluxe RC3 Dämpfer büßt man zwar ein wenig an Exklusivität ein, bekommt dafür aber mit 3499.- Euro einen echten Kampfpreis. Der Antrieb, Das Cockpit, die Laufräder und Bremsen bleiben die gleichen, wie beim TM Modell, nur die Reifen sind in diesem Fall die leichtere EVO-Variante, vorne mit Addix Soft und hinten dem schnellern Speedgrip Compound. Die Dropper kommt hier direkt von CUBE, hat aber weiterhin 150 mm Hub. Sogar Kettenführung, allerdings ohne Überrollschutz ist bereits verbaut. Das Gewicht wird hier mit 13,3 kg angegeben.

Beim Stereo 150 C:62 Race 29 setzt man als einziges Bike in der Reihe auf einen 2×11 SHIMANO Antrieb und SHIMSNO Bremsen – der Rest entspricht weitgehend dem SL-Modell.

Noch eine Stufe niedriger steht das Stereo 150 C:62 Race29, das der Kunde bereits für 3099.- Euro bekommt. Der größte Unterschied zum SL liegt im 2×11 Antrieb, der eine Mischung aus SHIMANO XT/SLXKomponenten und einer RACE FACE Aeffect Kurbel ist. Die Bremsen kommen ebenfalls von SHIMANO und zwar in Form der bewährten XT 8000. Mit einer FOX Float 36 GRIP Federgabel und einem Float DPX2 EVOL Dämpfer, dazu den gleichen NEWMEN Laufrädern und SCHWALBE Reifen wie beim SL dürfte die Trail-Performance schon mal ohne Tadel sein. Für das Stereo 150 Race gibt CUBE ein Gewicht von 13,6 kg an.
Das Stereo 150 kommt in vier Rahmengrößen – 16“, 18“ , 20“ und 22“ –alle mit 29er Laufrädern und das beste daran ist: Der Auslieferungsstart ist für alle Modelle bereits Ende Mai, obwohl manche der verbauten Komponenten (Federung, Reifen, usw.) eigentlich echte 2019er Produkte sind.

Soweit zum Intro des komplett neuen CUBE Stereo 150 29ers. Wie ja bereits angeteasert, hatte ich bereits die Gelegenheit ein Stereo 150 C:68 TM 29 in Riva auf einen Ride auszuführen und noch besser – sogar ein Testbike direkt mit nach Hause zu nehmen. Seither bin ich fleißig damit auf den verschiedensten Trails unterwegs. Vor allem die Frage ob das neue Stereo 150 nun doch mehr Vollblut-Rachebike oder auch noch die Gene zu einem vielseitigeG All-Mountain mitbringt, hat mich dabei intensiv beschäftigt. Meine ersten Praxiseindrücke mit den Antworten dazu findet ihr schon sehr bald hier bei TNI-de.

RIDE ON,
c_g