NEWS – YETI bringt SB100  (& SB100 BETI): Pressemitteilung 

Vor nicht ganz 2 Jahren hat die US-Kultmarke YETI das ARS-C aus dem Programm genommen und damit scheinbar das XC-Marathon-Lager komplett verlassen. Doch hinter den Kulissen hat man schon damals an einem Nachfolger gearbeitet, der unter dem Namen SB100 heute der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Das neue SB100 löst das ASR-C ab und will eine Mischung aus XC_ und Trailbike sein.

Das neue SB100 ist in mancherlei Hinsicht ein wirklich spannendes Bike – technisch, weil es erstmals seit seiner Einführung eine Modifikation der Switch Inifinity Kinematik aufzeigt und weil es eine richtig traillastige Geometrie mit einem sehr spartanischen Federweg von gerade mal 100 mm (120 mm an der Front) kombiniert. Damit will das SB100 die Grenzen zwischen Trail- und XC-Bike überschreiten.

Das SB 100 möchte nicht das klassische XC-Bike mit nur eingeschränkter Trailtauglichkeit sein. Dem Bild nach zu urteilen, darf man auf dem SB100 auch Spaß haben.

Doch der Reihe nach: Wie ihr aus unserem aktuell laufenden Test des YETI SB4.5 ist man bei YETI von ihrer eigenen Switch Infinity Link Kinematik überzeugt – das System wird in wirklich jedem der aktuellen Bikes verbaut und zwar mit der genau gleichen Kashima-beschichteten Linearführung, egal ob im SB4.5 mit nur 114 mm oder dem SB6 Enduro-Bike mit 162 mm Federweg. Für das SB100 hat man sich ein kompakteres und damit auch leichteres System ausgedacht, das mit kleineren Führungsrohren und einem kleineren Schlitten auskommt. Außerdem wurden die Kugellager vom Schlitten in den Rahmen verlegt, wodurch die Führungen näher zueinander gerückt werden konnten. Damit konnte man erstmals das Switch Link anders im Rahmen anbringen, statt in der Längsachse des Bikes steht es nun quer dazu und weiter hinten. Damit ist das System aber auch direkt in den Dreckbeschuss des Hinterreifens gewandert.

Auch wenn die Führung sehr langlebig und witterungsresistent ist, hat YETI sich trotzdem entschieden das System unter einer Kunststoffabdeckung zu verstecken und so dem direkten Witterungseinfluss zu entziehen. Die Funktionsweise aus einem vertikal geführten Hauptdrehpunkt mit unterschiedlichen Bewegungsrichtungen je nach Federwegsposition ist die gleiche geblieben.

Ob im Renne, auf dem Flowtrail oder einfach so – das YETI SB100 soll beinahe überall eine gute Figur machen.

Der positive Nebeneffekt der konstruktiven Änderungen ist, das künftig eine große Wasserflasche in das Rahmendreieck passt und dass man das Sitzrohr gerade konstruieren konnte, was neue Möglichkeiten für den Einsatz von langhubigen Dropper-Stützen eröffnet.

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Geometrie

Geometrietabelles des YETI SB100 – zum Vergrößern einfach anklicken.

Manch einer mag nun (nicht ganz unberechtigt ;-)) Fragen welche Bedeutung eine Dropper-Stütze an einem Bike mit  gerade mal 100 mm Heckfederweg wirklich hat … und damit kommen wir zu der ziemlich trailorientierten Geometrie des SB100. Schon ein Blick auf die groben Eckdaten der Geo-Tabelle zeigt, dass das SB100 trotz seines Federwegs sehr progressiv geschnitten ist. Ein 67,8° Lenkwinkel und ein 74° Sitzwinkel, kombiniert mit einem sehr langen Oberrohr (630 mm in Gr. L) sind nicht die gewöhnlichen Maße eines XC- Bikes. Ein kurzer Blick auf die Geometriewerte zeigt, dass sich unser aktuelles Testbikes, das SB4.5 (hierzum Testintro mit Geometriewerten)und das neue SB100 schon sehr ähnlich sind. Bis auf den um 0,4° steilerer Lenkwinkel und den ein 0,7° steilerer Sitzwinkel beim SB100 ist es zwischen den beiden Bikes nicht mehr. Die Oberrohrlänge, Hinterbaulänge, Tretlagerhöhe usw. sind schon sehr ähnlich. Welche Bedeutung das für das YETI-Lineup haben wird, kann ich nicht sagen, es zeigt aber deutlich wie sich auch die Riege der XC & Marathonbikes verändert und immer mehr auch auf technische Trails ausgerichtet ist.

Die Frage ob es mit 100 mm Federweg am Heck überhaupt möglich ist, ordentlich Flow auch auf gröberen Strecken zu erleben, hängt davon ab wie gut der Federweg nutzbar ist. Nach einen Erfahrungen mit dem SB4.5 (mehr dazu in einem weiteren Post), bin ich überzeugt, dass Switch Infinity eine sehr effektive und ausgereifte Kinematik ist, die den zur Verfügung stehenden Federweg optimal nutzt und damit zeigt, dass sich weniger Federweg durchaus auch nach „mehr“ anfühlen kann. Anders als üblich soll sich das SB100 auch mit über 30 % SAG noch sehr gut fahren lassen, was natürlich viel Komfort liefert, aber nur möglich ist, wenn die Kinematik über die nötige Progression verfügt. Ob all das auch auf das SB100 zutrifft, kann ich natürlich ohne Fahreindrücke noch nicht sagen, ich denke, aber dass die Vorzeichen dafür recht gut stehen.

Ein weiteres findiges Detail am SB100 ist die interne Zugführung in komplett geschlossenen Röhrchen, was die Leitungs- und Zugverlegung natürlich deutlich vereinfacht. Anders als bei den bisherigen Infinity Link Bikes, müssen die Leitungen am SB100 allerdings noch vor dem Tretlager aus dem Unterrohr, verlaufen recht exponiert in einem Bogen unter dem Tretlager  um dann wieder in den Hinterbau zu münden. Nicht unschön gelöst und heute eher Standard, aber eben nicht ganz so aufgeräumt wie bei den anderen YETI SB Bikes.
Wie üblich bei den YETI Bikes kommt auch das SB100 in zwei Varianten, dem leichteren T-Modell mit hochwertigerem Carbon und aufwendigerem Layup und dem einfacheren C-Modell. Das T-Modell soll es dabei auf ein Rahmengewicht von 2,49 kg bringen (inkl. Hardware und Dämpfer), das C-Modell noch auf sehr gute 2,7 kg bringen. Das SB100 kommt in vier Rahmengrößen von S bis XL (Beti-Modelle nur bis Large) – alle auf 29er Laufrädern.

Aggressive Reifen und eine Fox 34 Step Cast Gabel an der Front machen auch von Seiten der Ausstattung mehr aus dem SB 100 als nur ein schnelles Bike.

Wenn es um die Trailtauglichkeit geht, ist es natürlich auch immer eine Frage der Ausstattung, und dabei tendieren die Komplettbikes des SB100 klar in Richtung Trailbike. Die Kern-Komponenten, die man in allen Versionen findet sind dabei die eben erst vorgestellte FOX Float 34 Step Cast Gabel, die bei 120 mm maximale Federperformance und hohe Steifigkeit mit einem geringen Gewicht kombiniert, die ungewöhnliche Reifenwahl mit einem MAXXIS Minion DHF 2.3 vorne und einem MAXXIS Aggressor 2.3 hinten, sowie die FOX Transfer Performance Dropper-Stütze. Auch die übrigen Komponenten entstammen eher der Wunschliste eines Trailbikers, als der von XC-Piloten. Trotzdem soll es das Topmodell mit SRAM XX1 Eagle und FOX Factory Komponenten auf gerade mal 11,65 kg bringen.

Der Käufer hat die Wahl zwischen dem Türkisen Finish …

… und dem klassisch anmutenden Grauton mit türkisfarbigen Akzenten.

Dieses Topmodell wird aber in D, A und CH gar nicht angeboten werden. Hierzulande wird es nur zwei Komplettbikes und den T-Serie Rahmenkit wahlweise in Türkis (oben), Grau mit türkisen Akzenten (darunter) oder der farbenfroheren Beti-Damenversion (unterhalb).

Gleicher Rahmen aber mit einem speziellen Dämpfertune (für leichtere FahrerInnen) gibt es das SB100 auch in der Beti-Version.

Das günstigere Modell kommt mit dem C-Serie Rahmen, einer SRAM X01/GX Eagle Schaltung und FOX Performance Federelementen für 6790.- Euro. Das exklusivere Modell mit dem leichteren T-Serie Rahmen, einer kompletten SRAM X01 Eagle Schaltung und FOX Factory Federelementen für 8149.- Euro. Die jeweiligen Gewichte sind mit 12,39 und 12,03 kg angegeben und liegen damit recht dicht beieinander.  Der Rahmenkit des T-Serie Rahmens kommt inkl. Dämpfer auf stolze 3790.- Euro. Gegenüber dem normalen Modell hat man für das  YETI SB100 Beti Damenmodell nur den Tune der Federelemente auf leichtere FahrerInnen angepasst und  einen anderen Sattel verpasst. Die Preise, Gewichten und übrige Ausstattung bleiben gleich.

Dort möchten wir auch gerne mal mit dem YETI SB 100 fahren. Ihr auch?

Soweit zum Intro des brandneuen YETI SB100, einer spannenden Mischung aus XC-Effizienz und Trailtauglichkeit mit dem Zeug dazu ein sehr breites Fahrerspektrum abzudecken. Der mehrmaligen BC Bike Race Gewinner Geoff Kabush wird dieses Jahr auf diesem Bike seine Titel verteidigen und wir werden versuchen einen Test durchzuführen oder ein paar Fahreindrücke zu sammeln.

RIDE ON,
c_g