Projekt „Winterbike Light“ – Gesamtvorstellung: von c_g
(oder: Sinnvolle Upgrades am Beispiel des CUBE AMS)

Als ich unser Dauertestbike CUBE AMS 100 SLT 29 aus Berlin wo T.H es genutzt hat, zu mir nach Bayern zurückgeholt hatte und ich damit auf der ersten frühwinterlichem Ausfahrt war, kam in mir die Frage auf, was es wohl bräuchte das Racebike so umzurüsten, dass es mir auch in den Wintermonaten hier maximalen Spaß machen würde. Was ist dafür notwendig? So viel ist es bestimmt nicht, oder?

Das CUBE AMS ist ein richtig schnelles Racebike, aber um aus ihm ein echtes Winterbike zu machen, waren ein paar kleinere Upgrades erforderlich …

Wer sich an meine Testeindrücke des CUBE C:68 AMS 100 SLT 29 erinnert, weiß noch, dass es wirklich nicht viel gab, was mir daran nicht gefallen hat. Trotdem stellte ich mir die Frage welche Veränderungen ich für ein solches Projekt machen würde. Ein wichtiger Aspekt für mich war es, dass ich den grundlegenden Charakter des Bikes beibehalten wollte – ich wollte aus dem XC-Geschoß mit knapp 9 kg Gesamtgewicht kein All-Mountain-Bike mit 13 kg machen. Es sollte weiterhin sehr leicht und schnell sein, nur eben etwas sicherer und fähiger, wenn das Wetter und die Trails sich von ihrer ungemütlichsten Seite zeigen. Am besten mit ein paar gut begründeten und sinnvollen Upgrades – kein Komplettumbau. Diese Upgrades werde ich euch im Folgenden kurz vorstellen, ehe sie in separaten Artikeln noch mal ausführlich besprochen werden.

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1, REIFEN

Das erste und offensichtlichste sind die Reifen. Racereifen vom Schlage eines SCHWALBE Thunder Burt (original am Bike verbaut), KENDA Saber Pro oder VREDESTEIN Spotted Cat, sind einfach nicht das Richtige auf weichen Waldtrails und schmierigen Abfahrten im Schneematsch.

SCHWALBEs Dirty Dan Reifen gut es als DH-Reifen für Matsch und Schlamm, aber auch als schlanken XC-Reifen im 29er Format.

Meine Wahl unter den nicht allzu zahlreichen leichten XC-Nässepezialisten fiel auf den SCHWALBE Dirty Dan XC 2.0 EVOMit Liteskin Karkasse gerade mal 520 g pro Reifen, einem richtig aggressiven Profil und dem neuen ADDIX SpeedGrip Compound könnte dies genau der richtige Reifen sein um mich sicher und dennoch schnell durch den Winter zu bringen. Erhältlich für 57,95 Euro. Ob der Reifen hält, was er verspricht, oder das CUBE AMS letztlich doch zu träge macht? Wir werden sehen.
Außerdem ist abzuwarten, wie gut der Test des Dirty Dan generell läuft. Im Winter ist es jederzeit möglich, dass sich die Bedingungen sich so verändern, dass kaum mehr echte Aussagen über die Performance eines Reifens möglich sind, z.B. wenn es eisig wird. Damit das Bike dann aber weiterhin genutzt werden kann, sorgen dann aber weiterhin Spikereifen wie der SCHWALBE Ice Spiker Pro.

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2, DROPPER Post „Light“

Sobald aber die Traktion stimmt geht es auch darum die Kontrolle dort zu bewahren, wo es knifflig wird. Ich hatte es schon während des Bike-Tests angemerkt, dass ich mir das AMS durchaus mit einer Dropper-Stütze vorstellen könnte, aber eine übliche Dropper wiegt nun mal gut 600 g. Es musste also etwas sein, dass mir einerseits ein Plus an Bewegungsfreiheit auf dem Bike bietet, aber zugleich sehr leicht ist.

Da kam mir die Einführung der MoveLOC XC des Allgäuer Komponenten Herstellers VECNUM als „weltweit leichteste Dropper-Stütze“ genau richtig. Mit angeblich gerade mal 380 g in der leichtesten Ausführung bei 100 mm Absenkung in 3 Stufen, und einer rein mechanischen Funktionsweise, könnte sie genau das sein, was das Winterbike-Projekt verdient hat. Dazu die eigene, ultraleichte TrigLOC Remote und fertig wäre die Traum-Combo. Weitere Details folgen im ausführlichen Testintro in ein paar Tagen.

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3, Fenders (Schutzbleche)

Ein Blick auf meine dreckverspritzen Klamotten brauchte mich dabei auf die Idee mal den Coolness-Faktor runterzuschrauben und mir ein paar ordentlicher Fender zu montieren. Schutzbleche hört sich angestaubt an, aber ein paar cooler Fender … das wär doch was. Die Minifender an der Gabel haben sich mittlerweile ja durchgesetzt, aber richtige Schutzbleche. Da traf MUDGUGGER mit ihrem Shorty Front und dem 29er Rear genau ins Schwarze – sowas war genau richtig für das geplante Projekt.

Die britische Firma hat sich in letzter Zeit mit ihren sorgfältige gefertigten und robusten Fenders einen guten Namen gemacht Mit einem VK von insgesamt 53 Euro für das Set ist die Investition nicht zu vernachlässigen, aber überschaubar. Allerdings bringt die robuste Konstruktion doch ein wenig Mehrgewicht ans Bike – vorne zwar nur 56 g, hinten dafür aber stattliche 216 g. Optional lässt sich der Front Fender sogar noch um 9 cm verlängern um noch mehr Schutz zu bieten. In den kommenden Wochen wird mich das MUDHUGGER Set vor Dreckspritzern bestmöglich schützen. Wie gut? Das werden wir sehen.

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4, COCKPIT (Griffe)

Und weil es im Winter weniger darum geht im Renntempo auch die letzten Sekunden auf dem Trail herauszuschinden, sondern mehr darum die Grundlagenausdauer aufzufrischen und auch mal in gemäßigtem Tempos auf verschneiten Trails die frische Luft zu genießen, habe ich mich entschieden auch am Cockpit ein wenig in Richtung Komfort zu optimieren.

Die ERGON GA3 Griffe versprechen gute Allroundeigenschaften mit einem zusätzlichen Schuß Komfort durch die verbreiterte, aber weiche Handballenauflage.

Am Kontaktpunkt Hände selber habe ich deswegen statt der CUBE Moosgummigriffe einen Satz der neune ERGON GA3 Griffe montiert, die mit 112 g zwar ein wenig schwerer sind, dafür aber die Hand mit ihren weichen Flügelchen etwas besser unterstützen. Ich hatte euch die komfortablen Allround-Griffe für 29,95 Euro bereits hier im Zuge der Eurobike’17 Berichterstattung vorgestellt … jetzt folgt der Praxistest. Zusätzlich musste der mit -6°, negativ geneigte Vorbau mit satten 90 mm Länge einem +6° und gerade mal 70 m langen Vorbau weichen, was zwar weiterhin recht sportlich, aber keineswegs mehr so gestreckt und tief ist.

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5, BELEUCHTUNG

Die letzte Optimierung ist bei mir zwar nicht unbedingt winterspezifisch – ich bin das ganze Jahr über gerne und viel auf Nightrides unterwegs – aber weil die Tage einfach so kurz sind, wird eine leichte und doch leistungsfähige Bike-Lampe gerade jetzt umso wichtiger. CUBE hat mit ihrer gerade erst vorgestellten HPA 2000 LED-Lampe genau so eine Lampe im Programm:

Mit ihren 2000 Lumen Lichtstärke, gerade mal 180 g komplett mit Akku und vielen wirklich smarter Details (darunter sogar ein Bluetooth Remote-Schalter) verspricht die CUBE HPA 2000 viel Performance, die man sonst bei Weitem nicht für 229.95 Euro bekommt. Hier schon. Ein ausführliches Intro der Lampe folgt ebenfalls schon bald.

Gerüstet mit der DIRTLEJ Dirtsuit und dem Winterbike freue ich mich richtig auf die „trübe Jahreszeit“.

Zusätzlich habe ich den Antrieb noch ein wenig modifiziert, indem ich der 1×11 Schaltung durch eine E*THIRTEEN TRS Race Kassette  (9-46 Zahn etwas mehr Bandbreite eingehaucht habe und das sportliche 34er Kettenblatt gegen ein etwas leichteres Kettenblatt getauscht habe. Eigentlich hätte ich am liebsten ein 30-Zahn Kettenblatt genommen, aber in Ermangelung eines solchen, ist es halt ein noch leichteres 28-Zahn Kettenblatt geworden. Vielleicht ganz gut für die verschneiten Tage, wenn man jedes Quentchen Energie brauch tun überhaupt noch vorwärts zu kommen.
Soweit zur Vorankündigung unsere Projektes „Winterbike Light“, mit dem ich bereits fleißig unterwegs bin. Je nach Komplexität der oben aufgeführten Testprodukte, folgen bald die ausführlichen Intros, bzw. bereits erste Praxiserfahrungen.

Das Winterbike Light ist bereits fleißig unterwegs und hat schon seehehr viel Schlamm gesehen. Und der Schnee ist ja nun auch endlich da …

Bis dahin wünsche ich euch aber allen noch ein schönes, verlängertes SYLVESTERWOCHENENDE und einen GUTEN START ins NEUE JAHR 2018.

RIDE ON,
c_g