ROCK SHOX Lyrik RCT3’18 Federgabel – Testintro: von c_g

Im Testabschluss zur FOX Float 36 EVOL Factory FIT4 hatte ich ja schon angekündigt, dass wir auch die direkte Konkurrenz, die 2018er Version der ROCK SHOX Lyrik zu einem Test geladen haben. Jetzt ist sie eingetroffen und zwar in der RCT3 Version und mit 170 mm Federweg (!).

Darf ich vorstellen: Die 2018er ROCK SHOC Lyrik 29er Federgabel – ab sofort bei uns im Test.

Wie in ihrer offiziellen Vorstellung im April 2017 bereits angesprochen, hat man die 29er Pike ja im Federweg auf 140 m eingeschränkt womit die Lyrik jetzt die einzige Long Travel 29er Federgabel bei ROCK SHOX im Sortiment ist. Und wenn ich sage „Long-Travel“ dann meine ich das auch, denn die Lyrik ist in 150 bis 180 (!) mm Federweg verfügbar. Noch gibt es unseres Wissens keine 29er, welche auf 180 mm Federweg ausgelegt sind, aber allein schon die Tatsache, dass ROCK SHOX eine derartige Option anbietet, deutelte auf mögliche zukünftige Entwicklungen hin. Apropos Federweg: Auch wenn das den direkten Vergleich zur vorher gefahrenen FOX ein wenig erschwert, konnte ich nicht widerstehen, als man mir bei der Testanfrage anbot, die Lyrik mit 170 mm Federweg zu testen. Kurz noch bei BOLD nachgefragt und geklärt, ob der Rahmen das mitmacht und schon war das geklärt. Es sollte also eine ROCK SHOX Lyrik RTC3 29er Federgabel mit 170 mm Federweg werden, die längste 29er Federgabel, die ich bisher gefahren bin und das in Kombination mit 155 mm am Heck. Das wird spannend!

Wie schon in der damaligen Vorstellung der neuen PIKE und Lyrik genannt, verfügen beide Gabeln der zweiten Generation ja über zwei komplett neue Technologien – der Charger 2 Dämpfer  und die erstmals in einer Federgabel eingesetzte Debonair Luftfeder. Hier ein paar Worte dazu:

  • CHARGER 2 Dämpfer: Auf dem sehr erfolgreichen Charger Dämpfer aufbauend hat der Charger 2 Dämpfer einen breiteren Einstellbereich der Low-Speed Dämpfung (nur im OPEN Modus wirksam), ein besser nutzbares PEDAL Setting und kann erstmals auch per OneLoc Remote angesteuert werden.
  • DEBONAIR Luftfeder: Analog zu EVOL bei FOX ist DEBONAIR eine Luftfeder mit deutlich größerer Negativluftkammer. Dies soll zum einen für ein spürbar sensibleres Ansprechverhalten und einen besser nutzbaren Federweg im ersten Drittel des Federwegs sorgen und zum anderen das vielgelobte Feedback und den Gegendruck im weiteren Federweg aufrecht erhalten bzw. sogar verbessert haben.

Natürlich werde ich all das ausführlich überprüfen und euch von meinen Erfahrungen berichten .

 

Wie heutzutage üblich, verfügt die Gabel über ein Magnesium-Chassis im Boost Format. Dementsprechend großzügig ist die Reifenfreiheit – im 29er Format werden Reifen bis 2,8“, in 27,5 bis 3,0“ genannt. Wie alle modernen ROCK SHOX Gabeln ist auch die Lyrik bereits für Torque-Cap Namenvorbereitet. Durch die größere Kontaktfläche zwischen Nabe und Gabel (oben rechts gut zu erkennen, soll das für noch mehr Lenkpräzision sorgen. Weil der Gabeltest parallel zum Test der AMERICAN CLASSIC 3834 Laufräder stattfindet, die keine Torque-Cap Option haben, müssen wir auf dieses Feature aber vorerst verzichten. Ebenfalls Standard ist die 15 mm Schraub-Steckachse, hier eine in der bekannte und bewährten Maxie-Ultimate Ausführung.

  

Was die Einstellbarkeit angeht. ist alles beim Alten geblieben. Über den Luftdruck bestimmt man die Federhärte, über die internen Tokens die Progression. Als kleines, aber im Falle eines Token-Tauschs praktisches Detail ist die neue Luftkammer-Abdeckkappe, die nun nicht mehr mit einem Schraubschlüssel oder Sechskant sondern mit einem klassischen Innenlagerwerkzeug bedient wird. Das ermöglicht einen noch niedrigere Bauhöhe und dementsprechend weniger potentielle Kontakte mit dem Unterrohr bei vollem Lenkereinschlag.Ich hab keine Ahnung wie viele Tokens bereits in der Luftkammer sind und möchte die Gabel zuerst ohnehin einfach nur fahren um ein Gefühl für ihre Performance zu bekommen. Dann ist immer noch Zeit eventuelle Anpassungen vorzunehmen. Nicht neu, aber doch immer wieder schön, sind die auf die Standrohre aufgelaserten SAG-Indikatoren, sowie der Aufkleber mit dem empfohlenen Luftdruck, welche das Set-Up deutlich erleichtern.

Die (Low-Speed-) Druckstufe ist beim RCT3 Modell in drei Stufen (Open, Plattform und Firm) verstellbar, wobei der Open-Modus zusätzlich mit 18 Klicks feineingestellt werden kann. Die High-Speed-Druckstufe ist ja wie immer nur intern verstellbar. Die Zugstufeneinstellung befindet sich unten am rechten Holm und ist über insgesamt 19 Klicks sehr breitbandig einstellbar. Wie bei Gabeln der Enduro-Klasse mittlerweile üblich verfügt die Gabel über einen Post-Mount-7 Bremssockel. Das bedeutet, dass man für eine 180 mm Scheibe keinen Adapter braucht, aber eben auch keine kleineren Rotoren damit gefahren werden kann. Die maximale Scheibengröße nennt SRAM mit  203 mm.

Das Gewicht der getesteten ROCK SHOX Lyrik RTC3 mit 170 mm Federweg mit einem auf 20 cm gekürzten, konischen Aluschaft liegt bei 2075 g (inkl. der MAXLE Steckachse), also geringfügig schwerer als die FOX Float 36. Der offiziell empfohlene VK der Testgabel liegt bei ca. 1145 Euro, mit normalerweise deutlich abweichenden Straßenpreisen.

Die ROCK SHOX Lyrik wird genau, wie die FOX 36 vorher, auch am BOLD Link Trail LT gefahren werden. Ich freu mich drauf!

Wie ihr seht, ist die Gabel bereits am BOLD Linkin Trail LT montiert und ist bereits auf meinen heimischen Trails unterwegs. Bald mehr zu meinen ersten Eindrücken mit der ROCK SHOX Lyrik RTC3  der jüngsten Generation.

RIDE ON,
c_g