E*THIRTEEN TRS+ Dropper-Stütze & TRS Race Kassette (9-46 Zähne) – Testintro und Montage: von MiMü & c_g

Und wieder haben wir das Vergnügen gleich zwei spannende Produkte eines Herstellers zum Test vorstellen zu dürfen. Diese Mal handelt es sich um den US.Koponentenhersteller E*THIRTEEN, die uns mit ihrer mechanischen TRS+ Dropper-Stütze und die TRSr 11-fach Kassette zwei richtig spannende Artikel zugeschickt haben. Für den Anfang haben wir uns den Test aufgeteilt – MiMü mit der TRS+ Dropper und c_g mit der TRSr Kassette:

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E*13 TRS+ Dropper-Stütze

 Absenkbare Sattelstützen haben das Leben von Mountainbikern in den letzten Jahren deutlich bereichert und erleichtert. Endlich ist es vor dem Downhill nicht mehr notwendig, den Sattel lästig per Hand abzusenken um unten neuerlich stehen zu bleiben und die Sattelstütze wieder auf Pedalierhöhe auszuziehen. Mittlerweile gibt es immer mehr Dropper Posts, die zumindest den Anspruch nach zuverlässig funktionieren und außerdem service-freundlich sein sollen. Auch E*THIRTEEEN möchte mit genau diesen Qualitäten überzeugen. Ob sie es mit ihrer TRS+ Dropper Stütze schaffen?

Die E*THIRTEEN TRS+ Dropper stütze kommt mit einem vielfältig einstellbaren Remote, allen notwendigen Kleinteilen und einer sehr anschaulichen Einbauanleitung.

Zuverlässigkeit, leichte Montage und benutzerfreundliche Wartung waren auch die drei wichtigsten Faktoren bei E*THIRTEEN als man sich entschloss eine eigene Dropper-Sattelstütze auf den Markt zu bringen. Ob die Stütze die hohen Erwartungen erfüllen kann, soll unser Test zeigen.

Schon auf den ersten Blick weiß die E*THIRTEEN TRS+ Dropper-Stütze durch ihr schlichtes schwarzes Erscheinungsbild zu gefallen. Die Verarbeitungsqualität wirkt hochwertig und viele kleine Details zeugen vom Einfallsreichtum der E*THIRTEEN Ingeneure:

    

Eine gelaserte Höhenskala erleichtert das Einstellen der gewohnten Sitzhöhe, der 2-Schrauben-Stützenkopf zeigt nicht nur eine Neigungsskala, sondern gleich noch die korrekte Anziehdrehmoment zur Sattelbefestigung. Selbst die Montage von Carbongestellen ist bei der TRS+ möglich. Findig finde ich auch die Längsrille auf der oberen Klemmplatte, mit der das Einfädeln des Sattelgestells erleichtert werden soll. Dazu kommt das hochwertige SKF-Gleitlager, das nicht nur Schmutz und Co effektiv vom Innenleben der Sattelstütze fernhalten soll, sondern auch für reibungsarme Absenkvorgänge sorgt.

Angeboten wird die ETHIRTEEN TRS+ in den beiden Durchmessern 30,9mm und 31,6mm, wahlweise mit 125 mm bzw. 150mm Absenkung. Unser Testmodell hat 31,6 mm Durchmesser und einen zeitgemäßen Hub von 150 mm. Alle vier Modelle verfügen über eine interne Zuganlenkung am unteren Ende, also versteckt im Rahmen. Eine Variante mit externer Kabelanlenkung ist nicht erhältlich.

Der Remote ist Matchmaker-kompatibel und mehrfach einstellbar. Die Zugklemmung befindet sich unter der verschraubten Abdeckung.

Der Remote-Hebel zur Montage links unter dem Lenker ist in seiner Ergonomie einem Trigger-Schalthebel nachempfunden und kann dank seiner Matchmaker-Kompatibilität und mitgelieferter, eigener Klemmschelle auf vielfältige Weise am Lenker befestigt werden. Umgekehrt wie bei den Schalthebeln wird der Schaltzug aber an der Stütze eingehängt und am Trigger geklemmt. Über ein griffiges Rändelrad kann man die benötigte Zugspannung einstellen. Der Daumenhebel selbst wird auf dem Hebel frei geklemmt und ist daher stufenlos im Winkel verstellbar – ideal um auch wirklich die ergonomisch optimale Position zu finden. Bereits ab Werk kommt er mit aufgeklebten Grip-Tape, was die Bedienung speziell bei Nässe erleichtern dürfte.

Mit einem UVP von 299.- (inkl. Remote-Hebel und Schaltzugset) gehört die E*THIRTEEN TRS+ zu den der günstigeren Variostützen. Auf der Waage kommt unser Dropper-Testexemplar auf ein Gesamtgewicht von 663 g, bestehend aus 576 g für die Stütze selber, dazu 65g für den Trigger-Remote und 22 g für das abgelängte Schaltzugset. Damit ist sie zwar schwerer als meine eigene X-FUSION Hilo Strate bei gerade mal 525 g liegt, gewichtstechnisch aber auf dem Niveau von ROCK SHOX, RACE FACE, FOX, & Co.

Im Gegensatz zu den meisten Mitbewerbern, die zwar mechanisch angelenkt wird, intern aber hydraulisch arbeiten, ist die TRS+ Variostütze komplett mechanisch. Keine Hydraulik oder Luftfeder, die kaputt gehen kann und dann einen mitunter teuren Service nach sich zieht. Statt dessen sorgt eine zweiteilige Stahlfeder für das schnelle Ausfahren der Sattelstütze und kleine Metallkugeln im Inneren für eine sichere Arretierung.

Nachteil des mechanischen Aufbaus: Bei der TRS+ muss man auf eine stufenlose Absenkung verzichten. Dafür bietet die E*THIRTEEN Stütze aber immerhin vier Absenkungsstufen: Climbing Mode (voll ausgefahren) – Cruise Mode (125mm*) – Control Mode (75cm*) – Downhill Mode (0mm*). Damit sollte zumindest für die meisten Fahrsituation die passende Sattelhöhe zur Verfügung stehen. (* = Höhenangaben bei 150mm Versteilbereich).

Die Montage der E*THIRTEEEN TRS+ gestaltet sich dank der reichlich bebilderten, mitgelieferten Einbauanleitung und allerlei Hilfestellungen auf der Homepage sehr einfach. Freunde bewegter Bilder könne sich auch mit diesem Schritt-für-Schritt-Video helfen:

Durch diese Konstruktion ist es sehr einfach die Stütze komplett vom Bike zu entkoppeln – etwa für den Transport, oder wenn man die gleiche Stütze an mehreren Bikes nutzen will.

Bisher war ich nur mit stufenlos verstellbaren Dropper-Posts unterwegs und ich bin sehr gespannt, wie mir die Umstellung auf ein Modell mit vier Absenkungsstufen zusagen wird. Zumindest auf dem Papier wirken die einzelnen Höhenrasterungen sinnvoll gewählt. Aber natürlich wird erst ein Praxistest wirklich zeigen, ob sie mich auch im Gelände überzeugen können. Mit der wirklich einfachen Montage legt die TRS+ schon mal eine hohe Messlatte. Ob die Funktion und Haltbarkeit der US-Stütze dem auch nachkommt, werden die kommenden Wochen zeigen.

ZUSATZINFOS: Wen es interessiert: E’THIRTEEN bietet alle die Explosionszeichnungen der Stütze online zum Download an. Dort kann man sich die findige Konstruktion in allen Details zur Gemüte führen. Für weiter Infos empfehle ich die Service-Anleitung unter Seatpost Service – Disassembly und Seatpost Service – Assembly oder das hier verlinkte Video.

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TRSr Kassette

Parallel zur TRS+ Dropper Stütze haben wir auch noch eine TRSr 11-fach Kassette zum Test erhalten. Mit ihren einzelnen Ritzen, die von 9 bis 46 Zähnen reichen, kommt diese Kassette auf unglaubliche Übersetzungsbandbreite von 511% und übertrifft damit sogar noch den aktuellen Klassenprimus SRAM Eagle.
Der wirkliche Clou der E+THIRTEEN Kassette ist aber, dass die TRSr diese Bandbreite mit einer 11-ffach Übersetzung schafft, was bedeutet, dass man an seinem bisherigen 11-fach Schaltung lediglich die Kassette tauschen muss und nicht gleich den gesamten Antrieb wie bei der 12-fach SRAM Eagle. Wie ja bekannt, erfordert die 12-fach SRAM Eagle ja einen Komplettumbau – eine eigene 12-fach Kassette, das passende Schaltwerk nebst Schalthebeln und dann noch die spezielle 12-fach Kette.

Der VK der E*THIRTEEN TRSr Kassette ist mit 369.- Euro zwar kein Schnäppchen, aber dennoch deutlich leichter zu verschmerzen, als gleich einen komplett neuen Antrieb zu kaufen. In der Packung enthalten sind neben dem Ritzelpaket selber, noch der Lockring, das Montagewerkzeug und eine kleine Tube Spezialfett. Um die Kosten auch langfristig niedrig zu halten, wird es die beiden Ritzelcluster auch einzeln kaufen. Sowohl das kleine 7-fach Stahlritzen (9-28 Zahn), wie auch das große 3-fach Aluritzel (33-46 Zahn) sind dann auch einzeln erhältlich. Und weil das kleine Stahlritzen bei den TRS 11-fach Kassetten immer das gleiche ist, kann man sogar seine alte TRS-Kassette mit dem Alu-Ritzelpaket der TRSr auf 511 % bringen, wenn ein Austausch ansteht.

 
Ebenfalls sehr attraktiv bei der aufwendig gefrästen, 2-teiligen Kassette ist auch das geringe Gewicht. Nur 303 g zeigt die Waage bei unserem Testexemplar – das sind etwa 50 g leichter als eine SRAM XX1 oder X01 Eagle Kassette.
Anmerkung: Auf der Eurobike hat E*Thirteen ergänzend zur hier getesteten TRSr noch eine identisch aufgebaute Kassette unter dem Namen TRS+ Race vorgestellt, auch mit 4-46 Zähnen und identischer Konstruktion Aufbau, aber mit einer etwas vereinfachten Fräsarbeiten und deswegen ca. 35 g schwerer und schon zu einem empfohlenen VK von 259.- Euro. Fünfunddreisig Gramm Zusatzgewicht, einhundert Euro gespart und trotzdem die identische Performance und Haltbarkeit. Na das hört sich für mich doch wie ein echt guter Deal an, oder?

  

  

Die Montage erfolgt genauso wie auch schon bei den bisherigen TRS Kassette, von denen wir die 11-fach Version (9-44) bereits letztes Jahr schon im Test hatten:

  • Das Alu-Cluster auf den XD-Freilauf stecken (Bild 1).
  • Mit dem Klemmring und mitgelieferten Spezialwerkzeug festziehen (Bild 2 & 3).
  • Das Stahlritzen aufsetzen und gemäß der Markierung mit einer kleinen Rechts-Drehung fixieren. (Bild 4 & 5).
  • Fertig :-).

Ein wenig anders, als gewohnt, aber an sich kinderleicht .. zumindest solange man das passende Werkzeug zur Hand hat :-).

Nachdem sich die TRS Kassette ja bereits im vorangegangenen Test sehr gut bewährt hat, geht es neben der Schaltperformance auch verstärkt darum wie ich mit der großen Bandbreite bei nur 11 Gängen zurecht kommen werde. Deswegen habe ich die Kassette auf dem NICOLAI Saturn -11 montiert, das vorher mit einer SRAM Eagle Schaltung bestückt war. Der direkte Vergleich bei diesem Allrounder sollte schnell zeigen, ob es Unterschiede in der Schaltperformance gibt oder ob sich die Gangsprünge spürbar anders anfühlen.

RIDE ON,
MiMü & c_g