BONTRAGER Lithos Helm – Testfazit: von Ch.W.

Wenn man nach einer Übersetzung für das Wort Lithos sucht, findet die Suchmaschine neben zahlosen griechischen Restaurant´s, auch die Bedeutung „Stein“ oder „Fels“. Genau davor soll einen der Lithos Helm im Falle eines Sturzes schützen – dass der Kopf mit eben solchen in Berührung kommt.

Aber jetzt genug zum Namensursprung unseres Testhelms. Nach fast zwei Monaten im Test ist es an der Zeit für ein Testfazit. IN dieser Zeit habe ich den BONTAGER Lithos für nahezu jede Form des Radfahrens verwendet – vom Rennrad (ja, richtig gelesen) über das Stadtrad bis hin zum eigentlichen Einsatzzweck, dem Mountainbiken, oder genauer gesagt All-Mountain und Enduro. Und das nicht nur weil es eben ein Test ist und man die Testteile nun mal tragen muss, sondern alleine weil er mir auch so ausgezeichnet gepasst hat. BONTRAGER ist vielen von euch als Komponentenzulieferer für den großen Bruder TREK bekannt. Im Zusammenhang mit Helmen aber, haben die meisten aber bestimmt andere Marken im Kopf. Ruhigen Gewissens kann ich behaupten, dass ein Blick über den Tellerrand nicht schaden kann.

  

Der BONTRAGER Lithos ist, was Passform, Preis und Features betrifft eine ernstzunehmende Konkurrenz für die etablierten Modelle und was min persönliches Urteil angeht ganz vorne mit dabei. Da wäre zum einen die hochwertige Verarbeitung mit edel schwarzer Matt-Glanz Optik – zusammen mit den silbernen Originalakzenten und den mitgelieferten Decal-Sets in hellrot und grellgelb ergibt das immer eine sehr gelungene Ästhetik – wahlweise eben dezent, oder etwas knalliger.

Gewichtstechnisch liegt er mit 430 g (in Größe Medium) im oberen Bereich dessen, was man für ähnliche Helme rechnen darf. Aber durch seine ausgezeichnete Passform fällt dies überhaupt nicht (ins Gewicht“. Mit meiner Kopfform habe ich generell nur wenig Probleme mit Helmen, aber der BONTRAGER Lithos ist mir diesbezüglich doch noch Mal positiv aufgefallen … und zwar durch seinen Druckstellenfreien, sehr angenehmen und komplett rutschfreie Tragegefühl. Einige meiner Bikefreunde haben den Helm probehalber auch mal aufgesetzt und jeder einzelne von ihnen war überrascht von der universellen und guten Passform. Das von mir im Intro bereits erwähnte Blendr-System zur Montage einer Action-Kamera oder einer kompatiblen Helmlampe funktioniert einwandfrei. Das zusätzliche Gewicht der GoPro fällt bei der Bewegung des Kopfes nicht auf, einen kleinen Eindruck wie die Optik beim Filmen ist erhält Ihr hier:

Das von BONTRAGER entwickelte Headmaster Weitenverstellsystem sorgt für eine schnelle einhändige Anpassung durch das große Einstellrad an der Rückseite. Auch mit dickern Handschuhen lässt es sich sehr gut bedienen.

Die am Hinterkopf tief nach unten gezogene Helmschale verstärkt das Gefühl von Sicherheit. Zeitweise musste ich das Gas beim Fahren etwas rausnehmen und daran denken das ich „nur“ eine Halbschale auf dem Kopf hatte. Mit der eigentlichen Aufgabe eines Helms im Sinn, nämlich den Fahrer im Falle eines Sturzes zu schützen, macht das BONTRAGER Crash Replacement Programm sehr viel Sinn. Im ersten Jahr ab Kaufdatum wird der Helm bei Beschädigung oder im Falle eines „Falles“ (= Sturzes) einfach und kostenlos umgetauscht. Vorbildlich!

 

Sollte es dennoch hart auf hart kommen, schützt der Helm durch seine Konstruktion aus hochwertigem EPS Material, das durch das In-Mold Verfahren fest mit der Außenschale verbunden ist. Beides, EPS und In-Mold sind heute Standard bei hochwertigen Helmen und erzeugen zusammen eine sehr stabile und sichere Helmstruktur.

Die insgesamt 22 Belüftungslöcher sorgten über den Testzeitraum für ordentlich Frischluft. Ich würde ihn nicht als sehr gut belüftete bezeichnen, das sind die wenigsten Endurohelme, aber auch hier ist er nach meinem Empfinden im guten Mittelfeld. Das verstellbare Visier des BONTRAGER Lithos ist in Form und Größe praxisgerecht und spendet ausreichend Blendschutz. Wie im Intro bereits gezeigt, lässt sich das Visier auch weit nach oben klappen und schafft so selbst Platz für Goggles. Ein weiterer Pluspunkt. Auch mit Brillen gab es keinerlei unangenehme Druckstellen unter dem Helm.

Testzusammenfassung: Insgesamt kann ich nur bestätigen, dass man mit dem BONTRAGER Lithos sehr viel Helm für sein Geld bekommt. Klar ist er nicht der leichteste Helm, aber wenn man die zahlreichen durchdachten Features bedenkt, das weit verstellbares Visier, das Blendr-System für GoPro, ein wirklich vorbildliches tolles Crash Replacement Programm und nicht zuletzt die sehr gute Passform – dann ist der Helm auf jeden Fall ein spannendes Produkt. Hier hat sich der Blick über den Tellerrand definitiv ausgezahlt.

See ya on the Trail,
Ch. W