Best of Test – die Highlights des Jahres 2016 (Teil 1): von c_g

Ja, es ist wieder die Zeit um zurückzublicken was man dieses so alles gefahren und bewertet hat … und ein kleines Resümee zu ziehen:

  • Das Erste was ich dabei loswerden will ist die ganz einfache Tatsache, dass die 29er als Ganzes dieses Jahr wieder einen echten Aufschwung erlebt haben. Während sie im Jahr vorher deutlich im Schatten der 27,5er gestanden sind, haben sie sich diese Jahr ein fulminantes Comeback geleistet … das sie allem Anschein nach auch in 2017 fortsetzen werden.

Das GHOST SL AMR war nur einer der Biketests dieses Jahr, die gezeigt haben wie fähig die modernen 29er geworden sind …

  • Die nächste Erkenntnis aus 2016 ist für mich dass die 29er Bikes so gut und fähig sind wie nie zuvor. So manches Mal in diesem Jahr habe ich mich gefragt wann wir denn mal wieder ein Bike mit echten Defiziten in den Test kommen würde. Doch während es immer einzelne Kritikpunkte gibt (und geben wird) und jedes der Bikes sein eignen Charakter offenbar that, waren in 2016 einfach kaum mittelmäßige oder gar schlechte Bikes bei uns im Test gewesen. Was auf den ersten Blick vielleicht wie eine Sammlung aus sich immer wiederholendem Lob  erscheinen mag, ist aufrichtig und ehrliche bewertet – Die Testbikes diesen Jahrs waren einfach durch die Bank sehr gut und kein einziges mal dachte ich mir „Zum Glück ist der Test vorbei.“ Natürlich ist auch unsere persönliche Vorauswahl dafür verantwortlich, aber anstatt alles auf dem Markt befindliche zu fahren, testen wir eben auch bevorzugt, das was uns selber interessiert – jeder Tester nach seiner Fasson und seinen Stärken.

Doch kommen wir zu den Testprodukten, die uns dieses Jahr besonders bewegt haben – jeweils mit einer kurzen Begründung und den jeweiligen Links. Den Anfang dürfen die Komponenten uns Accessoires machen.

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SQ-LAB 612/611 ERGOWAVE
(Infos hier, Preis 129 bis 229 Euro, Langzeiteindrücke zum Ergowave 612 Active)

Die Bewertung eines Sattels ist zwangsläufig eine subjektive Sache. So ist gleich hier anzumerken, dass zum Beispiel mein US-Kollege Grannygaer mit dem SQ-LAB Ergowave Sätteln nicht wirklich zurecht gekommen ist.
Bei mir aber ist es genau andersherum. Seit ich mich an die wirklich andersartigen Stufensättel gewöhnt hatte, war ich für den Tesr des Jahres für alle anderen Sättel verdorben. Auch wenn der Ergowave 612 und auch der Ergowave 611 zu den strafferen Sätteln gehören, sind sie für mich das absolute Optimum dessen was ich an Effizienz und Komfort kenne. Für mich gibt es derzeit nichts, was ich lieber am Bike fahre. Das Produkt braucht zwar ein wenig Eingewöhnung, hat aber das Potential dazu neu zu definieren wie sich ein Sattel anfühlen kann. Ich bin mir sicher, dass ich nicht der einzige bin, dem es so ergeht, wenn er den Sätteln aus der Ergowave Reihe ein Chance gibt.

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E*THIRTEEN TRS Plus Wide Range Kassette
(Infos hier, Preis 279,90 Euro, Testintro, Zwischenfazit)

Elffach ist angekommen und eine echte Bereicherung. Ich selber liebe die Einfachheit einer guten 1×11 Schaltung und bin schon lange ein Befürworter der breitbandigen 11-fach Kassetten. Bisher waren dabei die SRAM Kassetten mit 10-42 die unangefochtenen Platzhirsche, doch die Konkurrenz hat auch nicht geschaffen – SHIMANO hat mit ihrer 10-46 Kassette auf XT-Niveau nachgelegt und E*THIRTEEN hat mit ihrer TRS Plus Wide Range Kassette dem ganzen noch einen drauf gesetzt. Mit einer Übersetzungsbandbreite von 489% und einer Ritzelzahl von unglaublichen 9 Zähnen bis 44 Zähnen deckt sie ein Spektrum ab, das sonst nur noch von 2×11 oder eben der neune SRAM Eagle abgedeckt wird.
Ich selber fahre die TRS Plus Kassette seit über einem halben Jahr ununterbrochen am Dauertestbike und habe nur positives drüber zu berichten. Zugegeben der Preis ist genauso hoch wie die High-End Produkte von SRAM und die Montage etwas aufwändiger als bei der Konkurrenz, aber aus meiner Sicht war die E*THIRTEEN Kassette das beste Upgrade das ich an meinem Antrieb in dem Jahr vorgenommen habe. Sie hat es mir ermöglicht für mein Trailspektrum wirklich in jeder Situation den richtigen Gang zur Verfügung zu haben.
Ein Unterschied in der Schaltperformance ist kaum spürbar und weil die einzelnen Ritzelpakete (allen voran die drei großen Alu-Ritzel) auch einzeln austauschbar sind ist auch das Thema Verschleiß kein großes mehr. Wer für seinen Einfach-Antrieb mehr Übersetzungsbandbreite sucht, aber nicht auf 12-fach aufrüsten will, findet mit der E*THIRTEEN TRS Plus Kassette eine wohl durchdachte Alternative. Mit der neuen, aber bereits lieferbaren TRSr-Kassette (9-46) sogar mit noch mehr Bandbreite.

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TOPEAK Joe Blow Booster
(Infos hierzu, Preis 149 Euro, Testbericht)

 

Schlauchlos ist die Zukunft. Jeder der einmal in den Genuss der höheren Pannensicherheit, des sanfteren Abrollens und der niedrigen Drücke gekommen ist, wird das nicht mehr in Frage stellen. Doch das erste Aufpumpen der Reifen ist und bleibt ein heikles Thema. So gut die Produkte der Reifen- und Felgenhersteller mittlerweile auch sind, ist es weiterhin das erste Aufpumpen, das am schwierigsten ist. Genau dort helfen Kompressoren oder CO2 Kartuschen … oder eben eine Standpumpe wie die TOPEAK Joe Blow Booster mit integriertem Druckbehälter. Mit dem bis auf 11 bar gefüllten Reservoir lassen sich auch hartnäckige Reifen sicher abdichten und unter Druck setzen. Es wäre gelogen zu sagen, dass ich mit der Joe Blow Booster immer auf Anhieb Erfolg gehabt hätte, aber für alle die öfter mit Tubeless und Reifenwechsel zu tun haben, erleichtert die Pumpe das Leben merklich. Für mich gehört sie zu einem der Produkte ohne die ich nicht mehr arbeiten möchte – egal ob zuhause in der Werkstatt oder auch unterwegs im Bikeurlaub – dieses Pumpe ist fast immer dabei und zeigt auch nach fast einem Jahr im Dauereinsatz bisher keinerlei Schwächen. 

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SCHWALBE Fat Albert (Front und Rear)
(Infos hierzu hier und hier, Preis 57,90 Euro je Reifen, Testintro, Erste Eindrücke, Testfazit)

Während die Reifenprofile der unterschiedlichen Hersteller sich immer ähnlicher zu werden scheinen, hat SCHWALBE mit der Neuauflage des Fat Albert etwas komplett Neues herausgebracht. Das komplett abgerundete Profil, mit spezifischem Vorder- und Hinterreifen geht einen ganz anderen Weg … aber ein Weg der funktioniert. Ich bin die Fat Albert Reifenkombi dieses Jahr schon auf diversen Bikes und verschiedenen Untergründen gefahren. Während ich ihn auf felsigem Untergrund gut, aber nicht außergewöhnlich empfinde, gehört gerade der Fat Albert Front Vorderreifen auf waldigem Unterund zu den sichersten und griffigsten Reifen, die ich kenne. Bedenkt man noch das Gewicht von unter 800 g so ist der Fat Albert ein ausgezeichneter Allrounder, den ich auch weiterhin sehr gerne fahre.


Dem Fat Albert Rear Hinterreifen stehe ich ebenfalls sehr positiv gegenüber, denke aber, dass seine Vorteile gegenüber Reifen vom Schlage eines Hans Dampf oder Nobby Nic nicht so gravierend sind, wie es beim Vorderreifen der Fall ist zumal der Fat Albert Rear schon spürbar holpriger abrollt und unter walkenden Stollen leidet wie die beiden vorher genannten Konkurrenten aus dem gleichen Haus.
Zum Jahresabschluss geht es weiter mit Bikes, die mir nach dem Testjahr besonders in Erinnerung geblieben sind.

RIDE ON,
c_g