VPACE MAX24 Kinderbike – „29er“ für die Kleinen: von c_g

Normalerweise haben Kinderbikes wenig mit den hier üblicherweise gezeigten 29ern gemeinsam. Wenn aber ein Bikehersteller wie die in Ravensburg beheimatete Kleinschmiede VPACE das Prinzip der „Big Wheels“ aber auch auf Kinder- und Jugendräder überträgt, ist das zumindest einen Blick wert.

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Mit der MAX Reihe möchte VPACE die Vorteile größerer Laufräder auch bei Kinderbikes nutzen – hier ein VPACE MAX24 Komplettbike.

Sören Zieher, der Mann hinter VPACE glaubt fest an die Vorteile großer Laufräder und da macht es in seinen Augen sehr viel Sinn diese auch bei kleineren Bikes zu nutzen. Durch von VPACE “das 29er Prinzip“ genannt Konzept profitieren die Kinder damit von der zusätzlichen Laufruhe und Fahrstabilität. Deswegen entwickelte Sören die Rahmen der Kinder und Jugendbike-Reihe MAX. So hat etwa das MAX24 die Überstandshöhe und Proportionen eines 20“ Kinderrades, nimmt dafür aber 24“ Laufräder auf. Analog gibt es von VPACE mittlerweile auch noch ein MAX26 (mit 26“ Laufrädern) und seit kurzem auch ein MAX275 (richtig, mit 27,5 Laufrädern :-)).

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Niedrige Überstandshöhe, kurzes Oberrohr am hochwertigen Rahmen und kinngerechte und leichte Anbauteile ergeben wie hier beim MAX24 ein sehr gutes Kinderbike.

Auch bei der Geometrie hat man nachgedacht und das Bike sehr kindgrerecht und doch sportlich ausgelegt. So besitzt das MAX24 ein kurzes Sattelrohr (300 mm) damit der Rahmen bereits Kindern ab 115 cm Körpergröße passt, aber über den Sattelstützenauszug mitwachsen kann. Dazu einen kurzen Hinterbau (385 mm) um das Bike agil zu halten und ein kurzes Steuersatz (90 mm) damit die Front niedrig bleiben kann. Der Lenkwinkel liegt bei 70° kombiniert mit einem steilen 74° Sitzwinkel damit das Bike auch bergauf ruhig bleibt.

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DIE VOACE MAXX Bikes – für Kinderbikes außergewöhnlich schöne und leichte Alurahmen ….

Selbstverständlich nutzt VPACE bei den MAX Rahmen auch die gleichen Standards wie im MTB Bereich und erleichtert damit sowohl die Bestückung wie auch die spätere Wartung. So kommt der Rahmen mit einem klassischen BSA Tretlager, hat einen Zero-Stack Steuersatz (auch semi-integriert genannt) und ein Sitzrohr für 27,2 Sattelstützen.

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Als konsequent auf Disc-Only ausgelegtes Bike gibt es am Rahmen keine Canti-Sockel, sondern ein auf 140 mm ausgelgete IS-Discaufnahme. Weil bei den Kleinen Steckachsen wenig bringen, kommt der Rahmen mit Ausfallenden im bewährten 135 mm Schnellspanner-Standard. Und anders als sonst bei Kinderbikes üblich, ist der gerade mal 1350 g leichte Rahmen wirklich sehr hochwertig gefertigt, mit geschwungenem Unterrohr, schön verschliffenen Schweißnähten, hochwertiger Pulverbeschichtung und Dekoren unter Klarlack.

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Die MAX Reihe gibt es bisher in den drei gezeigten Farben – bald kommen noch Orange und Grün hinzu.

Aktuell gibt es den Rahmen in rot, schwarz und blau, demnächst folgen noch ein Orange und grün. Die Rahmen alleine verkauft VPACE zwischen 329.- Euro (MAX24) und 369.- Euro (MAX275).

Und weil man bei VPACE Dinge eben zu Ende denkt, gibt es nicht nur einen für Kinderbikes außergewöhnlich hochwertigen Rahmen, sondern auch kindgerechte Anbauteile zu jedem MAX Bike. Die bekommt man entweder im Rahmenkit oder am Komplettbike mitgeleifert oder auch einzeln.

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Ganz wichtig für eine stimmige Ergonomie sind die passenden Kurbeln – hier die VPACE Kurbel mit 130 mm Kurbelarmlänge. VPACE setzt außerdem konsequent auf Einfach-Antriebe.

Ganz wichtig dabei ist die Einfach-Alukurbel mit angepasster Kurbelarmlänge (130 mm Länge beim MAX24) und ein 30er Kettenblatt . Überhaupt sind die MAX Modelle als 1×11 Bike ausgelegt. Was sich zuerst komisch anhört macht aber gerade bei einem Kinderbike doppelt Sinn, denn mit nur einem Schalthebel, noch dazu einer breitbandigen Kassette und den kleineren Rädern ergibt das eine intuitive, auch für Kinder sofort verständliche Schaltlogik bei der das Rad trotzdem noch sehr vielseitig bleibt.

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Ein ordentlicher Sattel, die passende Sattelstütze, dazu ein kurzer Vorbau (50 mm), ein 640 mm Alu-Lenker und weiche Silikongriffe – so sehen optimale Kontaktpunkte zum Kind aus.

Bei den Kontaktstellen zum Kind hat VPACE ein paar kindgerechte und trotzdem leichte Bauteile zusammengetragen. Weil man aber durchweg gängige Standards verwendet, lasse sich auch jederzeit normale MTB Komponenten benutzen, die man gegebenenfalls einfach kürzen würde.

Außerdem hat der Kunde die Wahlmöglichkeit zwischen einer passenden Carbon-Starrgabel (ca. 790 g!!) oder einer Federgabel – jeweils zu einem Einzelpreis von 179.- Euro, bzw. mit 50.- Euro zusätzlich gibt es die Starrgabeln sogar passend lackiert. Im Falle des MAX24 ist das eine RST F1rst Air mit 65 m Federweg (Gewicht mit gekürztem Schaft bei 1585 g). Beim MAX26 sind es eine SUNTOUR Federgabel oder eine FOX Float 32 Federgabel mit 80 mm und beim MAX275 sogar die Option einer noch leichteren FOX 32 StepCast Gabel mit 100 mm.

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Natürlich bietet VPACE auch Komplettbikes der unterschiedlichen MAX-Versionen an. Die kommen neben den oben genannten Anbauteilen mit einer SRAM GX Schaltung (mit 10-42 Kassette und Trigger-Shiftern), den hydraulischen AVID DB Scheibenbremsen (mit 160 mm Rotor vorne und 140 mm hinten), den passenden VPACE SL Laufrädern (je nach Format ab 1450 g für den Satz mit XD-Freilaufkörper) und leichten SCHWALBE Rocket Ron Faltreifen. Die VK-Preise der Komplettbikes rangieren von 1299.- Euro (MAX24) bis 1599.- (MAX275 in Topaustattung). Damit rangieren die VPACE MAX Bikes klar im Premium-Segment für Kinder und Jugendräder, aber wenn man bedenkt was einem sonst oft für Material angeboten wird und wie gut sich hochwertige Kinderräder auch wieder verkaufen lassen, dann ist es angesichts der sehr wertigen Pakete keineswegs überzogen.

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Weil ich gerade auf der Suche nach einem Rad für meine Tochter war, erschien mit die Idee hinter den MAX Bikes überzeugend und so habe ich mir ein MAX 24 Rahmenkit Basic samt der passenden VPACE SL24 Laufräder und SCHWALBE Rocket Ron 2,1“ Reifen bestellt. Beim Rahmenkit sind Rahmen, Federgabel (oder die Carbon-Starrgabel), die Kurbel mit Innenlager, der Steuersatz und eine Sattelstützklemme enthalten.

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Die übrigen Komponenten hatte ich selber. Eine MAGURA MT2 Scheibenbremse, eine SRAM GX/X01 11-fach Schaltung aus einem früheren Test und eben die Sitz und Cockpit-Komponenten. Alles zusammen ergibt in meinem Fall ein Komplettbike mit gerade mal 9,35 kg – mit der Carbonstarrgabel wären es sogar unter 8,5 kg geworden, aber da hatte meine Tochter ihren eigenen Willen ;-). Wie auf den Bildern zu sehen ist, kommt sie super mit dem Rad zurecht und hat viel Spaß damit – nicht nur dabei die Umgebung zu erkunden, sondern auch erste Trailabenteuer mit mir zu unternehmen und hin und wieder unsere BMX-/Durstrecke zu besuchen.

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Spaß beim Ausflug auf die örtliche Dirtstrecke …

Ob sie mit dem VPACE MAX24 nun mehr und lieber fährt, als mit einem einfacheren und deutlich schwereren Rad? Die Frage beantwortet sich von selber, wenn ich sie nun auch bei steileren Steigungen nicht mehr schieben muss und sie nicht mehr wie bisher üblich bei jeder kleinen Wurzel absteigt.

RIDE ON,
c_g